VDMA Fachverband Armaturen rechnet mit Umsatzwachstum von 4 Prozent. Gute Rahmenbedingungen stehen politischen Unwägbarkeiten gegenüber. Auslandsgeschäft entwickelte sich besser als gedacht.

Die deutsche Gebäudearmaturenindustrie schloss das Jahr 2016 mit einem soliden Umsatzplus von nominal 5 Prozent ab. Haupttreiber dieser Entwicklung war dabei die stabile Nachfrage im Ausland. Sowohl in Europa als auch in den Nicht-Euro-Ländern wuchs der Umsatz um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Euro-Raum erholte sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres 2016 moderat und der Export profitierte von dem vergleichsweise schwachen Euro-Wechselkurs. Das Geschäft auf dem heimischen Markt konnte mit einem Plus von 3 Prozent zur positiven Entwicklung beitragen. Trotz der guten Rahmenbedingungen im Wohnbau, kann hier von einer Bremswirkung des Fachkräftemangels im SHK-Handwerk (Sanitär, Heizung, Klima) ausgegangen werden.

In den einzelnen Produktgruppen entwickelten sich die Umsätze unterschiedlich. Zuwächse konnten die Produktgruppen der Sanitärarmaturen und der technischen Gebäudearmaturen verzeichnen. Der Umsatz von Sanitärarmaturen wuchs um 4 Prozent, im Wesentlichen getragen von einem starken Absatz im Euro-Raum (plus 13 Prozent). Bei den technischen Gebäudearmaturen konnte ein Umsatzplus von 6 Prozent verbucht werden. Hier wurde das Wachstum hauptsächlich durch ein starkes außereuropäisches Auslandsgeschäft gestützt (plus 19 Prozent). Demgegenüber unerfreulich ist die Bilanz der Produktgruppe der Heizungsarmaturen. Die Heizungsarmaturenhersteller hatten in Europa mit starken Umsatzeinbußen zu kämpfen (minus 18 Prozent). Der Umsatz konnte auch durch das Inlandsgeschäft nicht aufgefangen werden und verlor 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Export in die USA stagniert

2016 exportierte Deutschland Gebäudearmaturen im Wert von insgesamt 2,77 Milliarden Euro. Das sind 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Liste der Top-10 Absatzländer für deutsche Gebäudearmaturen wird von Frankreich, USA und China angeführt. Den größten Zuwachs konnten dabei die Exporte nach China verzeichnen (plus 20,2 Prozent). Dem selbstverordneten Wachstumskurs folgend und gestützt von staatlichen Investitionsprogrammen platzierte sich China damit, vor Österreich, auf Rang 3 der wichtigsten Absatzländer deutscher Gebäudearmaturen. Die USA liegen immer noch auf Platz 2 der Rangliste, obwohl die Exporte 2016 um 0,5 Prozent zurückgingen. Grund dafür war u. a. die schwache Entwicklung der US-Wirtschaft. Die Zuwachsrate lag im Jahr der Präsidentschaftswahl mit 1,6 Prozent einen ganzen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert. Vor allem die schwache Investitionstätigkeit der Unternehmen wirkte dämpfend. Frankreich, auf Platz 1, erfreute sich 2016 zusehends stabiler Binnenkonjunktur. Konsum und Investitionen haben gegenüber 2015 zum Teil erheblich zugelegt. Im Anstieg der privaten Investitionen spiegelt sich in erster Linie die anziehende Baukonjunktur, die nach fünf Jahren erstmals wieder Zuwächse verzeichnen kann.

Deutlich dynamisch entwickelten sich auch die Exporte nach Polen (plus 20 Prozent). Die Gründe hierfür liegen in den zweistelligen Wachstumsraten der polnischen Bauindustrie und des Wohnbaus.

Erholung in den BRIC-Staaten

Die Geschäfte mit Brasilien und Russland entwickelten sich 2016 wieder positiv, nachdem sie 2015 allerdings deutlich eingebrochen waren. So legten die deutschen Gebäudearmaturenexporte nach Brasilien um 7 Prozent, die Exporte nach Russland stiegen 2016 leicht um 2,4 Prozent. Dennoch werden diese Staaten nach wie vor schwierige Märkte für deutsche Gebäudearmaturen bleiben.

Erfreulich entwickelt sich der deutsche Export nach Indien (plus 26,4 Prozent). Es wird deutlich von den Reformen profitiert, die nun im Land greifen. Die Urbanisierung schreitet in Indiens Metropolen unablässig voran. "Smart Cities" und "Housing for All"-Programme sollen den immensen Bedarf nach Wohnraum der 1,3 Mrd. Einwohner decken.

Prognose 2017: Wachstum von 4 Prozent erwartet

Deutschland sieht sich auch 2017 mit vielfältigen globalen Unwägbarkeiten konfrontiert. USA und Großbritannien hegen als wichtige Handelspartner protektionistischen Pläne und Europa droht durch nationalistische Tendenzen destabilisiert zu werden. In Deutschland bremst der akute Nachwuchsmangel im SHK-Handwerk weiterhin das Wachstum.

2016 wurde das deutsche Wirtschaftswachstum im Wesentlichen von den zwei Pfeilern Konsum und Wohnbau getragen. Trotz leicht gestiegener Zinsen sind die Finanzierungskosten ausgesprochen niedrig und der Bedarf an neuem Wohnraum ist nicht zuletzt zuwanderungsbedingt nach wie vor groß. Auch 2017 wird sich daran nichts maßgeblich ändern und der damit längste Aufschwung seit den 1970er-Jahren könnte anhalten. Der Fachverband Armaturen erwartet für 2017 ein nominales Wachstum von 4 Prozent.

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