Nicht deklarierte Ladung ist seit vielen Jahren ein ungelöstes Problem für die Containerschifffahrt. Abfälle, militärische Güter, radioaktive Stoffe, Embargoware und in hohem Maße auch Gefahrgut stellen ein großes Risiko für Mensch, Umwelt, Schiff und Ladung dar, wenn sie bei der Buchung eines Transports nicht vorschriftsgemäß angemeldet werden.

Um das Problem zu lösen, hat die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd das Suchprogramm „Cargo Patrol“ entwickelt. Es überprüft fortlaufend alle Buchungen des Unternehmens und spürt verdächtige Fälle auf, die die Experten der Firma dann genau unter die Lupe nehmen. Für die Entwicklung von „Cargo Patrol“ hat Hapag-Lloyd nun den Innovationspreis Gefahr/gut 2017 erhalten.

Zweimal am Tag durchforstet das Programm heute den weltweiten Buchungsbestand der Reederei anhand einer Liste von derzeit rund 5000 Begriffen. Wird in einer Cargo-Beschreibung eines dieser Suchworte entdeckt, ohne dass eine entsprechende Deklaration vorliegt, ergeht für diese Buchung sofort ein Ladungsstopp, und die Fachleute von Hapag-Lloyd nehmen sich des Falles an.

Von Jahresbeginn 2013 bis einschließlich März 2017 hat „Cargo Patrol“ 839.000 verdächtige Buchungen gemeldet. Genau 13.564 davon entpuppten sich bei näherem Hinsehen als Treffer, die nachweislich falsch deklarierte Ladung enthielten.

„Die Jury hat sich für Hapag-Lloyd als Preisträger entschieden, weil das Thema nicht erkanntes Gefahrgut eines der zentralen Probleme der Zukunft sein wird“, begründete Laudator Ulf Inzelmann, Jurymitglied und Geschäftsführer des Umweltberatungsunternehmen Umco, die Wahl. „Wir glauben, dass insbesondere durch die Öffnung des Systems für andere Unternehmen in der Logistikkette ein riesiger Schritt in Richtung mehr Sicherheit geleistet wird.“

„Wir sehen den Preis als Bestätigung auch dafür, dass wir seit langem eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Fachabteilung und der IT-Abteilung bei Hapag-Lloyd pflegen, dem „Business IT Alignment“, erklärte Ralf Huesmann bei der Preisübergabe am 22. Mai 2017 im Rahmen der 27. Münchner Gefahrguttage. Der IT-Chef der Reederei war sowohl mit Gefahrgut- als auch IT-Kollegen angereist, um den Preis in Empfang zu nehmen.

Hapag-Lloyd will „Cargo Patrol“ nun auch anderen Unternehmen zur Verfügung stellen. Als neutralen Betreiber hat man den Softwarekonzern IBM gewonnen, der das Suchprogramm übernehmen und weiterentwickeln wird. Voraussichtlich schon Anfang des dritten Quartals 2017 wird IBM das Programm seinen Kunden anbieten.

Hintergrund:
Mit dem Innovationspreis Gefahr/gut prämiert die Gefahr/gut-Redaktion seit 2003 in jedem Jahr ein Unternehmen, das eine technische oder logistische Lösung entwickelt hat, die die Sicherheit beim Umgang mit gefährlichen Gütern verbessert. Der Fachbeirat der Zeitschrift, 15 Experten aus Chemie, Transport, Ausbildung, Beratung, Handel, Verbänden und Behörden, wählt den Preisträger aus dem Kreis der Bewerber. Traditionell wird der Preis während der Münchner Gefahrguttage überreicht, durchgeführt von SVV – Süddeutscher Verlag Veranstaltungen.

Die bisherigen Preisträger:
2003 – Kraftwerk Mehrum
2004 – Spedition Hans Lechner
2005 – Sommer Fahrzeugbau
2006 – LSU Schäberle
2007 – Nordpack
2008 – Clariant
2009 – CMP Container Master Project
2010 – CSS Cargo-Safety-Systems
2011 – Merck
2012 – Willig
2013 – ECTN/Sick
2014 – GelKoh
2015 – Spedition Hoyer
2016 – nicht vergeben

Bildunterschrift:
Bei der feierlichen Verleihung des Preises (v.l.): Gefahr/gut-Redakteur und Moderator Rudolf Gebhardt, Manuel Weber, Stefan Kelle, Daniel Höpfner, Ralf Huesmann, alle Hapag-Lloyd, mit Laudator Ulf Inzelmann.

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