Einen Diskurs zu führen, ist für sich genommen erst einmal eine gute Sache. Deshalb darf das Ansinnen des Kieler Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum, eine politische Grundsatzdebatte anzustoßen (siehe den Zeitungsartikel vom 20. November 2020 in den Kieler Nachrichten), nicht vorverurteilt werden. Das hat dieser Tage in anderen Themen schließlich Hochkonjunktur. Begrüßenswert ist zudem die Kritik der verschiedenen Organisationen an der Wohnungspolitik der Stadt Kiel, deren Versäumnisse der Vergangenheit im sozialen Wohnungsbau sich auch künftig nicht durch die Kieler Wohnungsgesellschaft (Kiwog) und den von ihr gewählten Ansatz der Verdrängung privater Wohnmarktakteure werden wiedergutmachen lassen.

Was Haus & Grund Kiel jedoch immer wieder stört, ist die Rede vom „bezahlbaren Wohnraum“, wie sie das Bündnis im Namen trägt. So, als gäbe es selbigen nicht. Das, es sei nicht minder gebetsmühlenartig vorgetragen, ist eine Verkehrung der Realität. Es wird beinahe systematisch außer Acht gelassen, dass die nackten Zahlen bezüglich realer und prozentualer Mietsteigerungen irreführend sind, da jegliche Bezugsgröße fehlt. Im Wohnungsmarktbericht der Stadt selbst ist verbrieft, dass der Vergleich der Ergebnisse der qualifizierten Mietspiegel mit vergleichbaren Großstädten zeigt, dass Kiel die niedrigste Gesamt-Durchschnittsmiete aufweist.

„Die Miete in Kiel ist im Vergleich zu anderen Städten gleicher Größe mit 6,90 Euro pro Quadratmeter eine moderate Miete im Bestand. Bei Sozialwohnungen sind es 5,90 Euro, kein so großer Unterschied, wie vom politischen Diskurs gerne suggeriert wird. Ein wichtiger Indikator ist die Mietbelastungsquote, die Miete in Bezug auf das verfügbare Einkommen. Die ist in den letzten Jahren nicht gestiegen. Im Gegenteil sinkt sie in den Städten seit 2012 bundesweit und liegt bei 24 Prozent. Die Mieterwechselquote in Höhe von 11 Prozent deutet zudem darauf hin, dass Mieter in Kiel Wohnungen finden“, erläutert Haus & Grund-Geschäftsführer Sönke Bergemann und ergänzt: „Bei Neubauten oder neuen Verträgen liegt der Preis in aller Regel deutlich darüber, aber auch diese Wohnungen finden einen Abnehmer. Wir plädieren deshalb bereits seit geraumer Zeit für den Neubau ungeförderter Wohnungen im mittleren Segment, denn Gutverdiener weichen bei der Wohnungssuche in Zeiten hoher Mieten vom oberen in das mittlere Segment und Normalverdiener vom mittleren in das untere Segment aus. Damit die Knappheit im unteren Segment durch eine Ausweitung des Angebotes im mittleren Marktsegment bekämpft werden kann, sollten Städte und Gemeinden dafür sorgen, dass Bauvorhaben nicht durch immer strengere kommunale und behördliche Auflagen – beispielsweise die gestiegenen Ansprüche an die Standards der Gebäudeausstattung, Forderungen zur Energieeffizienz und barrierefreiem Bauen – ausgebremst werden. Genannte Auflagen trugen zwischen den Jahren 2000 und 2017 zu einer Steigerung von über 15 Prozent der Baukosten bei. So wird die vorhandene Bereitschaft von Investoren, über eine Mischfinanzierung mit teureren Wohnungen geförderten Wohnraum mit anzubieten, gehemmt. Sinnvoller wären kleinere Projekte als Marthas Insel, um angesichts der fehlenden Fläche in Kiel Baulücken zu schließen. Hierzu fällt den Verantwortlichen einfach zu wenig ein.“

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