In seinem Vortrag umreißt Urban nicht nur die dramatischen Ereignisse zum Ende des Zweiten Weltkriegs, sondern beleuchtet auch die Vorgeschichte der Vertreibungen im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den staatlichen und gesellschaftlichen Konflikten um die Zugehörigkeit Oberschlesiens, die sich über das gesamte 20. Jahrhundert erstreckten. Abschließend gibt der Referent Einblicke in gegenwärtige polnische Debatten über diese tragischen Kapitel der gemeinsamen Geschichte.
Thomas Urban war über drei Jahrzehnte lang Auslandskorrespondent der Süddeutschen Zeitung mit Stationen in Warschau, Moskau, Kiew und Madrid. Heute schreibt er als Analyst für das Magazin Cicero. Seine zahlreichen Sachbücher widmen sich insbesondere der deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte, der Erinnerungskultur sowie Biografien osteuropäischer Intellektueller im Exil.
Zu seinen bekanntesten Publikationen zählen „Der Verlust. Die Vertreibung der Deutschen und Polen im 20. Jahrhundert“ (2004), das als grundlegendes Werk zur europäischen Vertreibungsgeschichte gilt, sowie „Katyn 1940. Geschichte eines Verbrechens“ (2015), das in sieben Sprachen übersetzt wurde und als Standardwerk zur Aufarbeitung des sowjetischen Massakers gilt. In seinem jüngsten Buch „Verstellter Blick. Die deutsche Ostpolitik“ (2022) analysiert Urban kritisch deutsche Wahrnehmungsmuster und politische Irrtümer im Umgang mit Osteuropa und Russland.
Nach dem Vortrag signiert der Autor mitgebrachte sowie vor Ort erworbene Bücher. Der Buchverkauf erfolgt ausschließlich gegen Barzahlung. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Wer bereits im Vorfeld des Vortrags thematisch einsteigen möchte, ist am Sonntag, den 4. Mai 2025, um 15:00 Uhr zur thematischen Führung durch die Dauerausstellung des Oberschlesischen Landesmuseums eingeladen. Anlässlich des Endes des Zweiten Weltkrieges richtet Dr. Frank Mäuer dabei ein besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen und Folgen des Krieges für Oberschlesien.
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