Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein Instrument zur Planung energetischer Modernisierungen in Wohngebäuden. Er wird im Rahmen der Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude (EBW) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Ziel ist es, Hausbesitzern eine langfristige, übersichtliche Strategie für die schrittweise Verbesserung der Energieeffizienz ihres Gebäudes zu bieten – maßgeschneidert auf die jeweilige Immobilie.
Ein korrekt erstellter iSFP berechtigt die Eigentümer nicht nur zu einer anteiligen Förderung der Beratungskosten, sondern auch zu einem zusätzlichen Bonus bei der späteren Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen, etwa dem Austausch der Fenster oder der Dämmung der Gebäudehülle. Voraussetzung ist jedoch, dass der Fahrplan den formalen und inhaltlichen Anforderungen des BAFA entspricht.
In jüngster Zeit hat das BAFA zahlreiche bereits ausgezahlte Förderungen nachträglich geprüft – mit dem Ergebnis, dass viele der eingereichten Sanierungsfahrpläne den geforderten Qualitätsstandards nicht genügen. In Schreiben an Betroffene wird mitgeteilt, dass die Förderung „zu Unrecht gewährt“ wurde. In einem uns von einem Kunden zugespielten Fall heißt es wörtlich: „Der Bericht ist insgesamt nicht individuell auf die spezifischen Gegebenheiten des Gebäudes geschrieben und enthält einige Mängel sowie teils widersprüchliche oder nicht schlüssige Angaben.“
Solche Mängel führen dazu, dass das BAFA eine Rückforderung des ausgezahlten Zuschusses einleitet. Zusätzlich erhalten Betroffene eine Frist zur Nachbesserung. Besonders problematisch wird es, wenn auf Grundlage eines fehlerhaften iSFP bereits weitere Fördermittel beantragt oder bewilligt wurden – etwa im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). In solchen Fällen kann eine Rückforderung gleich mehrerer Förderbeträge folgen – mit entsprechend hohen finanziellen Risiken.
Original-Wortlaut aus dem Schreiben des BAFA: "nach Einreichung der Verwendungsnachweisunterlagen wurde am 31.01.2025 ein Zuschuss für eine Energieberatung ausgezahlt. Uns liegen nun jedoch Informationen vor, nach denen die Gewährung des Zuschusses zu Unrecht erfolgte, da der im Rahmen der Energieberatung erstellte iSFP nicht den vom BAFA geforderten Mindestanforderungen genügt."
Die EE-Experten setzen seit jeher auf fundierte Analyse, individuelle Konzepte und fachlich geprüfte Ergebnisse. Deshalb sind Sanierungsfahrpläne, die über unser Unternehmen erstellt wurden, von der aktuellen Rückforderungspraxis nicht betroffen. Unsere Energieberater arbeiten streng nach den BAFA-Vorgaben – mit klarem Fokus auf technischer Nachvollziehbarkeit und realisierbaren Maßnahmen.
Anders sieht es bei vielen Billiganbietern aus, die ihre Energieberatungen pauschal über Online-Plattformen vermarkten. Dort werden häufig standardisierte Berichte erstellt, die nicht auf das jeweilige Gebäude zugeschnitten sind. Genau diese Vorgehensweise führt nun dazu, dass viele dieser Förderanträge angezweifelt werden – mit offenem Ausgang für die betroffenen Haushalte.
Das BAFA macht mit seinem Vorgehen klar: Die Fördermittel sollen gezielt wirken und einen tatsächlichen Beitrag zur Energiewende leisten – nicht als Mitnahmeeffekt missbraucht werden.
Wer von Anfang an auf Qualität setzt, ist auf der sicheren Seite. Eine fachgerechte Energieberatung schafft nicht nur Klarheit und rechtliche Sicherheit, sondern sichert auch langfristige Planungsperspektiven für eine nachhaltige Sanierung. Es ist grundsätzlich zu begrüßen, dass das BAFA hier seiner Sorgfaltspflicht nachkommt und die Steuergelder mit Bedacht verteilt.
Worauf Hauseigentümer achten sollten
Wer Fördermittel für eine energetische Sanierung nutzen möchte, sollte einige zentrale Punkte beachten, um Rückforderungen und rechtliche Risiken zu vermeiden:
- Keine Billigangebote von Plattformanbietern: Verzichten Sie auf Energieberatungen über Online-Plattformen, die mit externen Beraternetzwerken arbeiten. Hier fehlt häufig die fachliche Tiefe und persönliche Betreuung, die für einen förderfähigen Sanierungsfahrplan notwendig sind.
- Keine Sanierungsfahrpläne mit zahlreichen Inklusivleistungen: Pauschale Angebote mit vielen Extras wirken verlockend, liefern aber oft standardisierte Ergebnisse, die nicht den Anforderungen des BAFA entsprechen.
- Keine Onlinefahrpläne zum Selbstausfüllen: Ein iSFP muss individuell und auf Grundlage einer Vor-Ort-Analyse erstellt werden. Vorgefertigte Formulare oder automatisierte Systeme führen zwangsläufig zu unbrauchbaren Ergebnissen.
- Nur qualifizierte Berater beauftragen: Die Energieberatung sollte ausschließlich von anerkannten und beim BAFA gelisteten Fachleuten durchgeführt werden – mit nachvollziehbarer Methodik und individueller Auswertung.
- Keine Schnelllösungen unter Zeitdruck: Beratungen, die ohne gründliche Datenaufnahme oder ohne Ortsbegehung durchgeführt werden, sind nicht förderfähig und bergen hohe Risiken.
- Dokumentation genau prüfen: Achten Sie auf eine klare, logisch aufgebaute Darstellung der Maßnahmen, angepasst an den energetischen Zustand Ihres Gebäudes. Widersprüchliche oder allgemeine Aussagen sind ein Warnsignal.
- Absicherung im Streitfall: Wenn Förderungen zurückgefordert werden, ist der ursprüngliche Anbieter oftmals nicht mehr greifbar oder verweist auf Allgemeine Geschäftsbedingungen. Die Verantwortung bleibt dann beim Antragsteller.
Die EE-Experten GmbH ist ein deutschlandweit tätiges Fachunternehmen für energetische Sanierungsberatung. Mit festangestellten und qualifizierter Energieeffizienz-Experten bietet das Unternehmen individuelle, rechtssichere Lösungen für private, gewerbliche und kommunale Gebäude. Der Fokus liegt auf Qualität, Transparenz und Nachhaltigkeit – von der Analyse bis zur Umsetzung.
Über Jonas Pischner
Jonas Pischner ist der leitende Energieeffizienz-Experte der EE-Experten GmbH und Fachmann für strategische Energieberatung. Mit langjähriger Erfahrung im Bereich Gebäudeeffizienz und Fördermittelmanagement setzt er sich für praxisnahe, hochwertige Sanierungskonzepte ein – stets mit dem Anspruch, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit zu verbinden. Außerdem ist er Buchautor und ein gefragter Experte für Funk, TV und Presse.
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