Stimmungslage: Öffentlicher Bau stabilisiert, Wohnungsbau unter Druck
Während sich die Einschätzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung im Frühjahr 2025 zunächst leicht verbessert hatten, fiel das BaukonjunkturKlima im September erneut in den negativen Bereich zurück. Die aktuelle Lage wurde von 33 % der Befragten als schlecht und nur von 18 % als gut bewertet. Einziger Bereich mit positiven Vorzeichen bleibt der öffentliche Bau: Hersteller mit Schwerpunkt auf diesem
Segment meldeten überwiegend stabile oder leicht positive Entwicklungserwartungen. Im Wohnungsneubau hingegen bleibt der Pessimismus bestehen. Der Saldo zur aktuellen Lage liegt bei –35
Punkten, im Nichtwohnungsbau bei –15 Punkten. Demgegenüber verzeichnet die Modernisierung Wohnbau weiter Erholung (+26).
Investitionen bleiben selektiv
Die Investitionsneigung der Unternehmen ist weiterhin verhalten. In Büro- und Verwaltungsgebäude wird weiterhin kaum investiert (Saldo: –11,0), auch beim Personal bleibt die Zurückhaltung bestehen (–6,0). Lediglich bei den Produktionskapazitäten zeigen sich leichte Zuwächse (Saldo: +3,7).
Kapazitätsauslastung auf niedrigem Niveau
Die Kapazitätsauslastung liegt weiterhin unter dem langjährigen Schnitt. Zwar zeigt sich gegenüber dem Vorjahr eine leichte Verbesserung, jedoch berichtet noch immer rund ein Viertel der Unternehmen von schlechter oder sehr schlechter Auslastung. Der positive Saldo von +8 % ist zwar ein Fortschritt, eine nachhaltige Trendwende lässt sich daraus jedoch nicht ableiten.
Absatzentwicklung: Rückgänge dominieren
Für das laufende Jahr 2025 rechnen die Unternehmen im Durchschnitt mit einem Absatzrückgang von 2 %. Besonders betroffen sind Anbieter von Wärmedämmung und Treppen, die Rückgänge von über 6 % verzeichnen. Aufzüge, Holzprodukte und Sonnenschutz zeigen hingegen leicht positive Entwicklungen. Für das Jahr 2026 erwartet die Mehrheit der Unternehmen, dass der Absatz ähnlich hoch oder nur leicht höher ausfallen wird als 2025; der Anteil derer, die von deutlichen Zuwächsen ausgehen, hat sich seit dem Frühjahr spürbar verringert.
Erwartungen bleiben zurückhaltend
Die Ursachen für die aktuelle Lageeinschätzung und die verhaltenen Erwartungen bis Mitte 2026 liegen sowohl in externen Faktoren wie Konjunktur, Fachkräftemangel und geopolitischer Unsicherheit als auch in internen Herausforderungen wie Anfragelücken und ausbleibenden Auftragseingängen. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Unternehmen trotz punktueller Verbesserungen keine nachhaltige Erholung erwarten.
Heinze BaukonjunkturMeeting | Stimmen aus Verband, Wirtschaft und Forschung
Hauptredner beim diesjährigen BaukonjunkturMeeting waren Christopher Kramp und Thomas Wagner von der Heinze Marktforschung. Michel Durieux (ZDB) sprach über baupolitische Weichenstellungen und deren Folgen. Er legte dar, dass die Bauwirtschaft angesichts rückläufiger Baugenehmigungen, wachsender Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und eines zunehmenden Fachkräftemangels vor einer strukturellen Transformation steht. Dr. Moritz Püstow (KPMG Law) stellte Lösungsansätze für eine effizientere Infrastrukturumsetzung vor. Dabei wies er eindrucksvoll darauf hin, dass die geplanten öffentlichen Investitionen im Rahmen des Sondervermögens Infrastruktur der Bauindustrie neue Absatzchancen eröffnen, insbesondere in Bereichen wie Klimaschutz, Bildung und Energie. Aber: Für Hersteller wird es entscheidend sein, Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen, Ausschreibungslogik zu verstehen und sich aktiv auf neue, partnerschaftlich ausgerichtete Vergabemodelle einzustellen.
Fazit: Marktentwicklung bleibt fragil
Die Ergebnisse des BaukonjunkturMeetings 2025 zeigen eine verhaltene Perspektive für das kommende Jahr. Die Dynamik bleibt gering, Verlässlichkeit und stabile Rahmenbedingungen sind zentrale Voraussetzungen für einen nachhaltigen Aufschwung.
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