Die Wirtschaft in der Region Heilbronn-Franken kommt nicht in Schwung. „Die Unternehmen sind enttäuscht von der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Von den versprochenen Reformen und Entlastungen ist bisher nicht viel in den Unternehmen angekommen“, kommentiert Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, die Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage für das dritte Quartal 2025.

Auch im dritten Quartal 2025 tritt die Wirtschaft in der Region Heilbronn-Franken auf der Stelle. Zwar hat sich gegenüber dem Vorquartal die aktuelle Geschäftslage erneut geringfügig verbessert. Nach wie vor bezeichnen aber rund drei Viertel der 334 an der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken teilnehmenden Unternehmen ihre wirtschaftliche Situation maximal als befriedigend (50,4 Prozent) bis schlecht (24 Prozent).  26 Prozent (23 Prozent im Vorquartal) sprechen von einer guten Geschäftslage.

 „Viel schlimmer ist, dass sich weder die Hoffnungen in die neue Bundesregierung auf spürbare Entlastungen durch das Finanzpaket und echte Reformen erfüllt noch die Rahmenbedingungen verbessert haben. Das dritte Jahr Rezession macht sich jetzt schmerzhaft bemerkbar“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring. So bereiten den Unternehmen nach wie vor die schwache Inlandsnachfrage und die hohen Arbeitskosten die größten Sorgen. Ein Drittel der befragten Betriebe sieht in der Wirtschaftspolitik ein erhöhtes Geschäftsrisiko.

Die Enttäuschung über die ausbleibende Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik spiegelt sich in den Erwartungen der Unternehmen wider. Nur noch 21 Prozent (Vorquartal 23 Prozent) erwarten eine bessere, 23 Prozent rechnen mit einer schlechteren Entwicklung, drei Prozent mehr als im Vorquartal. Elke Döring: „Das hat Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmen und den Arbeitsmarkt. Wir erleben aktuell nahezu täglich, dass Unternehmen ankündigen, Stellen abzubauen.“ Laut IHK-Konjunkturumfrage wollen 27 statt 24 Prozent im Vorquartal Personal reduzieren. Lediglich elf Prozent planen Neueinstellungen.

In der Industrie geht fast ein Drittel der Unternehmen von einem Stellenabbau aus, 32 Prozent wollen Investitionen im Inland zurückfahren. Insgesamt hat sich in der Schlüsselbranche für die Region die Lage gegenüber dem Frühsommer nur unwesentlich verändert. Nach wie vor beeinträchtigen die US-Zölle, hohe Energie- und Personalkosten sowie bürokratische Hürden die Geschäfte. 35 Prozent der Unternehmen berichten von Einbußen bei den Auslandsaufträgen, nur elf Prozent verzeichnen Zuwächse. Und auch bei den Inlandsorders überwiegt die Zahl der Betriebe, die Rückgänge melden.

Insgesamt bezeichnen 23 Prozent (Vorquartal 21 Prozent) der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut, 28 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) als schlecht. Von einer Verbesserung der Lage gehen nur noch 22 Prozent (25 Prozent im Vorquartal) aus.

Positivere Signale sendet das Baugewerbe. „Die Branche kämpft zwar immer noch mit Fachkräftemangel und hohen Arbeitskosten. Sie ist auch noch weit entfernt von den goldenen Vor-Corona-Zeiten, aber aktuell kommen Aufträge zurück“, berichtet Elke Döring.  Demnach haben sich die Auftragseingänge gegenüber dem Vorquartal von 17 auf 30 Prozent nahezu verdoppelt. Nur noch neun statt 15 Prozent der Betriebe bewerten ihre aktuelle Lage als schlecht.

Saisonbedingt fallen die Erwartungen etwas skeptischer aus. 18 statt 26 Prozent im Vorquartal blicken optimistisch auf die kommenden Monate, 27 statt 19 Prozent sind eher pessimistisch.

Der Einzelhandel bekommt die Lage am Arbeitsmarkt, aber auch die geopolitischen Spannungen unmittelbar zu spüren. „Wenn die Menschen verunsichert sind, dann kaufen sie seltener und weniger ein“, erläutert Elke Döring. 74 Prozent der von der IHK befragten Einzelhändler stellen ein zurückhaltendes Kaufverhalten fest, drei Monate zuvor waren es lediglich 48 Prozent. Zufrieden ist kein einziger Händler mit der Kaufbereitschaft.

Entsprechend hat sich die Zahl der Einzelhändler, die ihre wirtschaftliche Situation als gut bezeichnen, gegenüber dem Vorquartal halbiert (von 32 auf 16 Prozent). Die Mehrheit (63 Prozent) spricht von einem zufriedenstellenden Geschäftsverlauf. Überdurchschnittlich gut laufen die Geschäfte im Lebensmitteleinzelhandel. Nur 21 Prozent (Vorquartal 36 Prozent) gehen davon aus, dass sie absehbar wieder bessere Geschäfte machen.

Dem Großhandel geht es – auf niedrigem Niveau – etwas besser. Ein Viertel der Unternehmen bewertet die Geschäftslage als gut, drei Monate zuvor waren es noch 13 Prozent. Verbessert hat sich die Situation vor allem im produktionsverbindenden Großhandel, schwächere Geschäfte meldet der konsumnahe Großhandel. Insgesamt sind die Aussichten im Großhandel alles andere als rosig. 39 Prozent (statt 13 Prozent im Vorquartal) rechnen vor allem wegen der schwachen Inlandsnachfrage mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. 42 Prozent planen einen Stellenabbau.

Etwas optimistischer als im 2. Quartal blicken die Dienstleister aktuell in Zukunft. 19 Prozent erwarten eine bessere Geschäftslage (14 Prozent im Vorquartal), 23 Prozent (Vorquartal 30 Prozent) sind eher skeptisch. Die Zahl der Dienstleister, die von guten Geschäften berichten, hat sich gegenüber dem Vorquartal von 24 auf 30 Prozent erhöht.

In den Hotels und Gaststätten hat sich die Situation per saldo geringfügig verbessert, die Geschäftsbedingungen insgesamt bleiben aber angespannt. „Die Probleme der Unternehmen haben sich manifestiert. Neben den Dauerbrennern Fachkräftemangel und Kostendruck bekommt auch das Gastgewerbe die Preissensibilität der Kundschaft zu spüren“, erklärt die IHK-Hauptgeschäftsführerin. Zwar berichtet gut ein Viertel (Vorquartal 17 Prozent) von einer guten Geschäftslage, ebenso viele Unternehmen gehen aber auch davon aus, dass sich Ihre wirtschaftliche Situation verschlechtern wird.

„Konnten wir im Frühsommer noch Tendenzen einer Aufbruchstimmung erkennen, hat sich dieser Trend im dritten Quartal nicht fortgesetzt. Die Unternehmen bleiben skeptisch, ihnen fehlt nach wie vor eine zukunftsfähige wirtschaftspolitische Agenda. Die braucht es aber, damit die Betriebe in der Region die einzigartigen Wettbewerbsvorteile nutzen, die sich ihnen in Heilbronn-Franken mit dem KI-Innovationspark gerade beim entscheidenden Zukunftsthema Digitalisierung eröffnen“, so Elke Döring.

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