Der Gesamtverband Pressegroßhandel (GVPG) legt die Ergebnisse seiner Vollerhebung des deutschen Presseeinzelhandels 2025 vor, die zur Kalenderwoche 39/2025 durchgeführt wurde. Das von den deutschen Pressegroßhändlern unterhaltene Vertriebsnetz umfasst insgesamt 74.359 Einzelhandelsgeschäfte, die werktäglich mit Zeitungen, Zeitschriften sowie pressenahen Zusatzsortimenten versorgt werden. Mit dieser Dichte und Reichweite bleibt Deutschland führend in der Versorgung mit geistigen Nahrungsmitteln – in Städten ebenso wie im ländlichen Raum. Der Pressegroßhandel garantiert damit auch unter schwierigen Marktbedingungen einen diskriminierungsfreien, flächendeckenden Pressevertrieb.

Händlerrückgang verlangsamt sich – Versorgungssicherheit bleibt gewährleistet

Auch in der diesjährigen Erhebung zeigt sich die Fortsetzung eines bereits bekannten Trends: Filialisierte Vertriebsformen gewinnen Marktanteile, während die Gesamtzahl der Händler sinkt. „Seit Jahren operiert der Pressegroßhandel in einem Umfeld, das durch Konsolidierung und strukturelle Veränderungen im Presseinzelhandel gekennzeichnet ist. Auch 2025 bestätigt sich dieses Muster", erklärt Georg Dohmes, Team Lead Marktanalyse des Gesamtverbandes Pressegroßhandel. Positiv hervorzuheben ist dabei: Die Geschwindigkeit dieser Entwicklung hat sich im Vergleich zu den Vorjahren verlangsamt. „Wir beobachten keine Beschleunigung der strukturellen Veränderungen mehr – im Gegenteil, der Rückgang flacht etwas ab. Die bundesweite Verfügbarkeit von Presseprodukten ist weiterhin zuverlässig gesichert", so Dohmes. Diese Widerstandsfähigkeit des Pressevertriebs verdeutlicht die fortbestehende Bedeutung gedruckter Medien im deutschen Informationsökosystem.

Dynamisches Vertriebsnetz: Expansion und Kontraktion im Wechselspiel

Der Pressevertriebssektor bewies erneut seine charakteristische Dynamik: Mehr als 1.400 neue Presseverkaufsstellen kamen durch aktive Vertriebsarbeit hinzu. Zugleich endete die Zusammenarbeit mit 4.600 Einzelhändlern – mehrheitlich kleinere Geschäfte bis 100 m² Verkaufsfläche – aus unterschiedlichen Gründen. Per Saldo ergibt sich ein Rückgang um 4,2 Prozent auf 74.359 Standorte – eine Verlangsamung gegenüber den Vorjahresraten von 5,1 Prozent und 4,7 Prozent.  Andere Versorgungsnetze durchlaufen vergleichbare Veränderungen: Auch bei Apotheken und Geldautomaten setzte sich 2025 der graduelle Rückgang fort.

Geschäftsarten: Große Formate gewinnen, traditionelle Formate verlieren

Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsarten im Pressevertrieb zeichnet ein ähnliches Bild wie im Vorjahr: Bäckereien, Kioske und Pressefachhändler mussten erneut die stärksten Verluste hinnehmen, während sich große Drogeriemärkte und große Supermärkte weiterhin positiv entwickeln. Die Discounter zeigen Stabilität.

Die drei wichtigsten Säulen des Presseeinzelhandels bleiben 2025 unverändert: Supermärkte/ LEH, Presse-Fachgeschäfte und Discounter erwirtschaften gemeinsam 66 Prozent des gesamten Presseumsatzes. Auf diese drei Geschäftsarten entfallen etwa 44 Prozent aller Verkaufsstellen.

Großkunden bauen Marktanteile aus

Gebundene oder regiebetriebene Einzelhandelsfilialisten, die als Großkunden klassifiziert werden, bauten ihre Position weiter aus. Ihr Verkaufsstellenanteil wuchs um 1,6 Prozentpunkte auf 59,2 Prozent – das ist deutlich mehr als die Hälfte aller Presseeinzelhandelsgeschäfte. Beim Umsatz dominiert diese Gruppe mit 74,9 Prozent noch stärker, was nahezu ¾ des Gesamtmarktes entspricht. Die unabhängigen Einzelhändler kommen auf 40,8 Prozent der Verkaufsstellen, ihr Umsatzanteil liegt bei 25,1 Prozent.

Das vom Pressegroßhandel initiierte und vor allem im Großkundenbereich angewandte Efficient Consumer Response-System „Verkaufstägliche Marktbeobachtung am Point of Sale" (VMP) bleibt auf einem stabilen Entwicklungspfad. Die Zahl der aufgeschalteten Einzelhändler beträgt nunmehr 21.587. Diese VMP-Händler übermitteln täglich ihre Verkaufsdaten an den Großhandel und repräsentieren bundesweit 29,0 Prozent aller Verkaufsstellen (+1,8 Prozentpunkte) und erzielen gemeinsam 52,8 Prozent des gesamten Presseumsatzes (+1,0 Prozentpunkte).

Sortimentswachstum trotz schrumpfenden Titelangebots

Nach einer überraschenden Entwicklung im vorherigen Jahr ist auch 2025 das durchschnittliche Pressesortiment auf Jahressicht gestiegen (204,5 Titel pro EH / +1,7), obwohl es insgesamt weniger Titel im Markt gibt. Nach deutlichen Rückgängen in den Jahren 2022 und 2023 (-8,5 / -14,6) markiert dies eine Trendwende. Romane, Comics und Rätsel (RCR) legten um 2,4 Titel zu und kompensierten damit den Rückgang bei Zeitschriften (-0,5 Titel). Das Zeitungssortiment blieb nahezu konstant. Die durchschnittliche Präsentationsfläche sank dagegen erwartungsgemäß weiter auf 21,8 Bordmeter je Verkaufsstelle (-0,7 BM). Entsprechend verringerte sich der Schuppungsgrad – die durchschnittlich verfügbare Präsentationsfläche pro Objekt – auf exakt 11,6 cm (-0,4 cm). Die Kombination aus mehr Titeln und weniger Regalfläche je Einzelhändler führte zu einer höheren Regalauslastung: 55,1 Prozent der Verkaufsstellen weisen eine durchschnittliche Auslastung von mindestens 100 Prozent auf – ein Plus von 9,2 Prozentpunkten. Für ein ansprechendes Kauferlebnis am Presseregal ist eine durchgängig ausreichende Warenbestückung von zentraler Bedeutung.

Die Einzelhandelsstrukturanalyse vermittelt detaillierte Erkenntnisse über das Einzelhandelsgeschäft mit Zeitungen und Zeitschriften. Sie kann wöchentlich, quartalsweise oder jährlich bezogen werden. Die Vollerhebung des deutschen Zeitschriften- und Zeitungseinzelhandels wird seit 1970 durchgeführt. Seit 1999 gibt der Pressegroßhandel die EHASTRA heraus, seit 2019 in Verantwortung des Gesamtverband Pressgroßhandel e.V., der die Trägerschaft vom Bundesverband Presse-Grosso e.V. übernommen hat.

Keyfacts Einzelhandelsstrukturanalyse (EHASTRA) 2025 im Vergleich zum Vorjahr

Anzahl der Presse-Verkaufsstellen:

  • einmalig dichtes Verkaufsstellennetz | 74.359 Presseeinzelhändler (-4,2 Prozent)
  • Pflege eines dynamischen Verkaufsstellennetzes | Pressegroßhandel akquiriert bundesweit 1.446 neue Einzelhändler und wickelt 4.677 Geschäftsaufgaben ab

Geschäftsarten mit Zuwachs/stabiler Verkaufsstellenanzahl:

  • mehr Drogeriemarkt-Filialisten | +2,1 Prozent
  • mehr große Supermärkte (ab 1.000 m² Geschäftsfläche) | +0,7 Prozent
  • Verbrauchermärkte (2.500 bis 4.999 m² Geschäftsfläche) und Discounter entwickeln sich stabil

Geschäftsarten mit rückläufiger Anzahl an Verkaufsstellen:

  • deutlich weniger Bäckereien | -7,6 Prozent
  • deutlich weniger betretbare Kioske | -4,9 Prozent
  • weniger Presse-Fachgeschäfte | -4,8 Prozent
  • deutlich weniger kleine Tankstellen (unter 50 m²) | -4,3 Prozent

Geschäftsarten nach Umsatz-Anteil:

  • umsatzstarke Supermärkte/LEH | 30,6 Prozent (+0,7 pp) und Großformen des Einzelhandels | 12,9 Prozent (+0,7 pp)
  • Discounter | 15,2 Prozent (-0,7 pp)
  • wichtiger Presse-Fachhandel | 19,9 Prozent (-0,2 pp)
  • Bäckereien | 5,2 Prozent (-0,2 pp)

Entwicklung nach Organisationsgrad:

  • mehrheitlich selbstständige o. regiebetriebene Einzelhandelsfilialisten (Großkunden) | 59,2 Prozent (+1,6 pp) und wachsender Umsatzanteil| 74,9 Prozent (+0,5 pp)
  • weniger ungebundene, fragmentierte Geschäfte | 40,8 Prozent (-1,6 pp)
    und sinkender Umsatzanteil| 25,1 Prozent (-0,5 pp)

Qualität des Verkaufsstellennetzes:

  • konstante Regalqualität | 43,2 Prozent der Einzelhändler verfügen über beleuchtete und/oder strukturierte Presseregale (+0,0 pp)
  • wirkungsvolles Efficient Consumer Response – Verfahren VMP |21.587 VMP-Scannerkassen (mit 52,8 Prozent Umsatzanteil)

Sortiment:

  • stabiles durchschnittliches Pressesortiment | Æ 204,5 Präsenztitel je EH (+1,7 Titel)
    – Zeitungssortiment: Æ 6,6 Zeitungen (-0,2 Titel)
    – Zeitschriftensortiment: Æ 151,8 Magazine (-0,5 Titel)
    – Sortiment Romane, Comics und Rätsel (RCR): Æ 46,1 Titel (+2,4 Titel)
  • sinkende durchschnittliche Präsentationsfläche | Æ 21,8 Bordmeter je EH (-0,7 BM)
  • sinkende Präsentationsfläche je Zeitschrift (Schuppungsgrad) | Æ 11,6 Zentimeter (-0,4 cm)
  • steigende Regalauslastung (Regalauslastung >100 Prozent) | 55,1% der Einzelhändler (+9,2 pp)
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