Auch 2025 gehören Technikprodukte zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken: Smartwatches, Beauty-Tech-Geräte oder vernetzte Haushaltshelfer stehen bei vielen Menschen ganz oben auf der Wunschliste. Doch neben Design, Funktionalität und Konnektivität sollte ein weiterer Faktor beachtet werden: die Sicherheit. Gerade bei elektronischen und vernetzten Produkten steigt die Bedeutung unabhängiger Prüfungen und klarer Nachweise, dass alle europäischen Vorgaben erfüllt sind.

Laut der jährlich von Google erstellten Holiday-100-Liste, die die beliebtesten Techniktrends erfasst, verbinden diese Produkte praktische Vorteile mit Innovation – und sollen gleichzeitig den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen. TÜV SÜD empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern und dem Handel daher, beim Kauf verstärkt auf die Konformität mit europäischen Richtlinien zu achten. Ein zertifiziertes Produkt ist sicherer, zuverlässiger und langlebiger und hat somit einen Wert, der über den Moment des Schenkens hinaus Bestand hat.

Wichtig zu wissen: Das CE-Kennzeichen ist mit wenigen Ausnahmen eine verpflichtende Herstellerselbsterklärung, die anzeigt, dass der Hersteller die Einhaltung der Vorgaben zusichert. Es bedeutet jedoch nicht, dass eine unabhängige Stelle das Produkt geprüft hat. Erst ein anerkanntes Prüfzeichen wie „Geprüfte Sicherheit (GS)“ oder ein TÜV SÜD-Prüfzeichen bestätigt, dass ein Produkt tatsächlich von einer neutralen Prüforganisation getestet wurde.

„Technologie ist mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Alltags, aber jede Innovation bringt auch neue Verantwortlichkeiten mit sich“, sagt Dr. Martin Rempfer, Bereichsleiter bei TÜV SÜD Product Service. „Die Überprüfung der Konformität von Geräten mit den europäischen Richtlinien bedeutet, sicherzustellen, dass das, was unser Leben verbessert, dies auf sichere, nachhaltige und transparente Weise tut. Es ist ein Zeichen der Aufmerksamkeit gegenüber den Menschen und der Qualität des Marktes. Gleichzeitig stellt sie für die Hersteller eine strategische Investition dar: Die Zertifizierung ist ein Element des Vertrauens und der Wettbewerbsfähigkeit, das das Produkt aufwertet und den Ruf der Marke stärkt.“ Rempfer betont zudem, dass vernetzte Geräte angesichts neuer EU-Vorgaben im Bereich Cyber-Sicherheit künftig noch stärker in den Fokus rücken werden.

Beliebte Tech-Geschenke 2025: Vernetzt, vielseitig – aber prüfpflichtig

Bei den diesjährigen Techniktrends dominieren Produkte, die Funktionalität, Design und smarte Vernetzung kombinieren – und damit automatisch unter zentrale EU-Richtlinien fallen. Besonders beliebt sind Smartwatches und weitere Wearables, die Fitnessdaten erfassen, Gesundheitsparameter überwachen und Benachrichtigungen ausspielen. Damit haben sie sich als fester Bestandteil des Alltags etabliert. Auch im Bereich Beauty-Tech setzt sich der Trend fort: LED-Masken, Schallbürsten oder smarte Geräte für die Körperpflege bringen moderne Technologie in die persönliche Wellness-Routine. Hinzu kommen intelligente Haushaltsgeräte wie Saugroboter oder vernetzte Kaffeemaschinen, die den Alltag erleichtern, aber aufgrund ihrer elektronischen und vernetzten Funktionen ebenfalls strengen Sicherheitsanforderungen unterliegen.

Alle diese Produktkategorien zählen zu den Elektro- und Elektronikgeräten, die in der EU nicht ohne entsprechende Nachweise in Verkehr gebracht werden dürfen. Dazu gehören sowohl elektrische Sicherheit und elektromagnetische Verträglichkeit sowie die neuen verbindlichen Anforderungen im Bereich Cyber-Sicherheit nach der Funkanlagenrichtlinie, nebst den chemischen Anforderungen für den Umwelt- und Gesundheitsschutz.

Die wichtigsten EU-Richtlinien für elektronische und vernetzte Produkte

  • CE-Kennzeichnung: Pflicht für nahezu alle elektronischen Produkte; die Herstellerselbsterklärung bestätigt die Einhaltung der grundlegenden EU-Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz.
  • Niederspannungsrichtlinie (2014/35/EU): Sie sorgt für die Minimierung von Gefährdungen durch Elektroprodukte
  • EMV-Richtlinie (2014/30/EU): Geräte dürfen keine elektromagnetischen Störungen verursachen oder durch andere Geräte beeinträchtigt werden.
  • RED-Richtlinie (2014/53/EU): Sie regelt Funkanlagen und vernetzte Geräte und beinhaltet verpflichtende Cyber-Sicherheitsanforderungen (Schutz vor Missbrauch, unbefugtem Zugriff, Datenschutz).
  • RoHS-Richtlinie (2011/65/EU): Sie beschränkt die Verwendung gefährlicher Stoffe wie Blei, Cadmium oder Quecksilber.

Zusätzlich weist TÜV SÜD darauf hin, dass die kommenden Vorgaben des EU Cyber Resilience Act (CRA) weitere Anforderungen an vernetzte Produkte mit sich bringen werden.

Worauf Verbraucher beim Kauf technischer Produkte achten sollten

Orientiert an der neuen EU-Produktsicherheitsverordnung (Product Safety Regulation, PSR) empfiehlt TÜV SÜD folgende Kernpunkte:

  1. Auf anerkannte Prüfzeichen achten: Eine CE-Kennzeichnung ist in der EU für viele Produkte verpflichtend, aber nur ein GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit oder ein Prüfzeichen wie etwa das TÜV SÜD-Oktagon zeigt eine unabhängige Produktprüfung an.
  2. Seriöse Bezugsquellen wählen: Nur bei vertrauenswürdigen Händlern und Marken kaufen. Bei extrem günstigen Onlineangeboten ist immer Vorsicht geboten.
  3. Vollständige und verständliche Gebrauchsanleitung prüfen: Ein sicheres Produkt muss klare Anweisungen und Warnhinweise enthalten und in der jeweiligen Landessprache verfasst sein. Kryptische und unverständliche Texte sind ein Warnzeichen.
  4. Kontaktinformationen des Herstellers: Der Hersteller muss eindeutig identifizierbar sein, indem er seinen Namen, seine postalische Adresse im Land des Verkaufs und seine Kontaktmöglichkeiten angibt.
  5. Bei vernetzten Produkten die Cyber-Sicherheit beachten: Stets die Möglichkeiten zur Passwortänderung, die Update-Fähigkeit und die Datenschutzinformationen prüfen.
  6. Warnhinweise, Altersfreigaben und Sicherheitsangaben respektieren: Dies ist besonders bei Produkten für Kinder oder bei Haushaltsgeräten und Werkzeugen wichtig.
  7. Verpackung und Produktzustand kontrollieren: Beschädigte Gehäuse, fehlende Kennzeichnungen oder unvollständiges Zubehör sind ebenfalls Warnsignale.
  8. Nachhaltigkeits- und Reparaturhinweise beachten: Produkte müssen laut PSR langlebig und sicher nutzbar sein – entsprechende Informationen sollten vorliegen.

Ein bewusstes und sicheres Weihnachtsfest

Die Einhaltung der europäischen Richtlinien ist mehr als ein technisches Detail, sie ist ein entscheidender Beitrag zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Wer sich für zertifizierte Geräte entscheidet, verbindet Technologiebegeisterung mit einem sicheren und nachhaltigen Kauf. So wird aus Hightech unter dem Weihnachtsbaum ein Geschenk, das Freude und Sicherheit gleichermaßen bringt.

TÜV SÜD unterstützt Hersteller und Händler mit Prüfungen, Produkt- und Systemzertifizierungen sowie Marktüberwachungsleistungen entlang des gesamten Produktlebenszyklus. Dank internationaler Prüflabore und eines globalen Netzwerks kann TÜV SÜD Konformitätsbewertungen auch für komplexe Produktportfolios aus einer Hand anbieten.

Weitere Informationen gibt es unter:

• Prüfung und Zertifizierung von Handels- und Konsumgütern

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