Wenn die ersten Knospen sprießen, erwacht auch das kulturelle Leben im Sacrower Schloss wieder. Der ehrenamtlich geführte Verein Ars Sacrow e.V. engagiert sich seit vielen Jahren für ein lebendiges Miteinander im pittoresken Sacrow. Direkt an der Havel gelegen, laden der Lennée’sche Garten, die Heilandskirche und das Schloss selbst ein, sich mit der abwechslungsreichen Geschichte des Ortes zu beschäftigen.
Der Park war einst ein preußisches Arkadien, zu DDR-Zeiten als Grenzbereich eingeebnet und zerstört und nach der Wende von den Gärtnern der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg wieder zu alter Schönheit erweckt.
Der Ars Sacrow e.V. bespielt das Schloss mit Ausstellungen (Museum für einen Sommer), Lesungen, Parkführungen, einer Filmreihe und Konzerten.  Freuen Sie sich auf den Sacrower Frühling und Sommer, den Sacrow ist immer eine (Zeit)Reise wert.

Samstag, 15. April 2023
18:00 h
Ich bin die halbe Welt durchzogen – mit Christel Weimar und Theodor Fontane

Moderation: Hans-Jürgen Gaudeck
Hans-Jürgen Gaudeck „Fontane-Land“, „Ein weites Land“ und „Von London bis Pompeji“ liest Christel Weimar aus Neuruppin – die Geburtsstadt Theodor Fontanes – Texte aus diesen Büchern. Texte, die vor allem den Europäer Fontane widerspiegeln. Mit einer Bildprojektion erhält diese Lesung einen besonderen Reiz.
Musikalisch wird dieser Vortrag durch die Harfenistin Jessyca Flemming begleitet.

Sonntag, 16. April 2023
16:00 h
Wie Theodor Fontane 1858 Edinburgh sah. Fontanes Schottlandreise.
Vortrag mit Bildprojektion von Dr. Claus Cartellieri, Fontane-Experte aus Dobbertin – wo Fontane eine längere literarische Freundschaft mit Mathilde von Rohr pflegte.
Moderation: Hans-Jürgen Gaudeck 

Dr. Cartellieri ist in die Orte, die Fontane in Schottland beschrieben hat, gereist.
Fontane lange geträumt, 1858 konnte er sie endlich antreten. Begleitet von Bernhard von Lepel reiste er im August mit dem Zug ab London nach Edinburgh. Für ihn, der er nach seinen eigenen Worten einmal mit Maria Stuart zu Bett gegangen und mit Archibald Douglas wieder aufgestanden war, der zu seiner Zeit als bester Kenner der Werke von Walter Scott und alter schottischer Geschichte galt, ging es nun in den Alltag des Landes.Etwa der dritte Teil seiner funkelnden Reisebeschreibung „Jenseit des Tweed“ bezieht sich auf Edinburgh, das sich seitdem jedoch beträchtlich verändert hat. Im Vortrag folgen wir Fontanes Spuren und können anhand der gezeigten Bilder Edinburgh erleben, wie es sich den beiden Freunden darbot.1888 schreibt er in einem Brief an Mathilde von Rohr, Konventualin im Kloster Dobbertin:„Jetzt sind es 30 Jahre…, daß ich mit Lepel die Reise machte, eine der schönsten in meinem Leben, jedenfalls die poetischste, poetischer als Schweiz, Frankreich, Italien und alles, was ich später sah.“

Parallel zu den o.g. Veranstaltungen werden Werke von Hans-Jürgen Gaudeck ausstellt.
Der Märker und Europäer Theodor Fontane
Ausstellung von Hans-Jürgen Gaudeck. Aquarelle und Vorträge
Der bekannte Berliner Aquarellist Hans-Jürgen Gaudeck wanderte mit seinen Malutensilien im Gepäck auf den Spuren Fontanes. Bevor er auf Reisen ging, beschäftigte er sich intensiv mit Fontanes Reisebüchern, Essays, Romanen, Gedichten und Briefen. Fand in den Texten wunderbare Sprachbilder, die es lohnten, ihnen nachzugehen. Konzentrierte sich nicht nur auf die märkischen Landschaften, sondern auch auf seine Auslandsreisen nach England, Schottland, Dänemark, Frankreich und Italien. Stellte häufig fest, dass – obwohl vor 150 Jahren geschrieben – vieles noch Aktualität hat. Vor allem seine Landschaftsschilderungen – insbesondere die so herbe und melancholische märkische Landschaft – bot sich an, Stimmungen aufzusuchen und sie malerisch festzuhalten. Bevor jedoch Fontane sich eingehend mit Berlin und Brandenburg beschäftigte, hielt er sich langjährig in England auf. Seine Reise durch Schottland mit seinem Freund Lepel, der auch malte, hielt er in seinem wunderbaren Reisebuch „Jenseits des Tweed“ fest. Gaudeck schrieb in einem seiner drei veröffentlichten Fontane-Bücher: „Versuchte mich an der Stimmungslage des Ortes, den Fontane beschrieb, zu orientieren. Versuchte die Luftigkeit der Texte aufzunehmen, um so das Atmosphärische mittels Pinsel und Aquarellfarbe auf Papier zu bannen.

Über den Aquarellisten und Autor: Hans-Jürgen Gaudeck wurde 1941 geboren. Dipl. Betriebswirt. 1987 trat er in die Künstlergruppe MEDITERRANEUM ein, mit der er mehrere Jahre auf der Freien Berliner Kunstausstellung ausstellte. In vielen Einzelausstellungen im In- und Ausland wurden seine Werke präsentiert. Sie befinden sich in privaten und öffentlichen Kunstsammlungen, u.a. rbb und ndr. Über 25 Bücher, die sich vor allem mit dem malerischen Dialog mit der Poesie beschäftigen, sind inzwischen erschienen. Neuausgabe mit 41 Aquarellen zum Thema Sacrow und die Potsdamer Schlösserlandschaft. Text vom Autor.

„Gaudecks Liebe zu Sacrow war eine auf den ersten Blick, und sie hält bis heute. Sie ist auf jedem Bild zu spüren; aber sie drängt sich nie auf. Die weichen Konturen, die manchmal im Weiß zerfließenden Farben: All das gibt gerade so viel vom Objekt der Begierde preiß, das man nie glaubt, alles gesehen, alles verstanden zu haben. Sogar die Blüte der historischen Fliedergruppen ist nur ein Farbtupfer in der Ferne. Nichts, das übersättigt, sondern: Etwas, das Sehnsucht schürt…So läßt sich Gaudecks Buch nicht nur als Kunstbuch, sondern als touristischer Begleiter begreifen.“, Der Tagesspiegel/PNN

„Im Zusammenhang zwischen Text und Bild ist eine würdige, so dankbare wie demütige Hommage an einem Gesamtkunstwerk entstanden, das zu jeder Jahreszeit den Wanderer zu beglücken mag.“, Märkische Oderzeitung

Sonntag, 23. April 2023
11 Uhr Matineé
Literarischer Spaziergang mit Andreas Isenschmid und Lothar Müller,

die sich auf ganz unterschiedlichen Wegen Marcel Proust in ihren Veröffentlichungen nähern.
Andreas Isenschmid: „Der Elefant im Raum. Proust und das Jüdische“:
Marcel Proust wuchs in einer weitläufigen jüdischen Verwandtschaft auf, er erfuhr in der Dreyfus-Affäre, seinem politischen Urerlebnis, persönlichen Antisemitismus, er machte zwei Juden zu Helden seines großen Romans und das Verhältnis zum Antisemitismus zu dessen moralischem Goldstandard – und dennoch ist Prousts Verhältnis zum Jüdischen bislang eher wenig beachtet worden. Andreas Isenschmids Buch „Der Elefant im Raum. Proust und das Jüdische“ holt das nach.
Lothar Müller: „Adrien Proust und sein Sohn Marcel. Beobachter der erkrankten Welt“.
Adrien Proust, Professor für Medizin, Propagandist moderner Hygiene und Repräsentant Frankreichs bei den großen internationalen Gesundheitskonferenzen, war der oberste Seuchenbekämpfer der Dritten Republik. Seine steile Karriere verdankte er seinen Einsätzen gegen die Cholera und die wiederaufflammende Pest. Durch ihn hatte sein Sohn früh Zugang zur Welt der Kliniken und der medizinischen Literatur. Ein Schwarm von Ärzten durchzieht Marcel Prousts großen Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“.
In die Figur des Ich-Erzählers sind die Krankheitserfahrungen ihres Autors eingegangen. Der Literaturkritiker Lothar Müller hat ein originelles Doppelporträt von Vater und Sohn Proust geschrieben.

„Lothar Müller spürt dieser und anderen Thesen in seinem Buch nach, stößt hinein in die kolonialen Phantasmen des Fin de Siècle, bereist mit Freud und Charcot das literarisch fruchtbare Reich der Hysterie und zeigt, wie bei Marcel Proust der Freudsche Leitsatz vom Ich, das nicht mehr Herr im eigenen Haus sei, seine zwingende literarische Form gefunden hat.“, Deutschlandfunk Kultur

Neben dem literarischen Genuss können Getränke und Canapées käuflich erworben werden.
Der Schlosspark mit der Heilandskirche lädt zum Wandeln in Preußisch – Arkadien ein

Eintritt für alle o.g. Veranstaltungen: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro
Kartenbestellung bitte an karten@ars-sacrow.de

Information
Ticket-Reservierungen für alle Veranstaltungen
karten@ars-sacrow.de

Schloss Sacrow
Krampnitzer Straße 33
14469 Potsdam-Sacrow

Weitere Veranstaltungen folgen. Pressefotos schicken wir Ihnen auf Wunsch gerne zu.
Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch tagesaktuell auf der Website www.ars-sacrow.de.

Buchtipp: Hans-Jürgen Gaudeck: Park Sacrow – Entrée zur Potsdamer Schlösserlandschaft, Potsdam 2022. Neuausgabe, 88 Seiten, 41 Aquarelle, Hardcover, Groß-Format 210 x 280 mm
ISBN 978-3-88372-381-5

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Ars Sacrow e.V
Weinmeisterweg 8
14469 Potsdam
Telefon: +49 (331) 58244050
http://www.ars-sacrow.de

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Angelika Kranz
KRANZ PR
Telefon: +49 (3643) 77360-60
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