Hausratversicherer ändern häufig die Beiträge und Leistungen ihrer Tarife. Das hat der Geldratgeber Finanztip bei einer Untersuchung von 14 Tarife auf 14 Vergleichsportalen festgestellt. Wer das finanzielle Risiko eines Einbruchs nicht allein stemmen will, kann über eine Hausratsversicherung nachdenken – denn im Jahr 2022 gab es wieder mehr Wohnungseinbrüche, vor allem in Baden-Württemberg und Berlin. Das zeigen die Kriminalstatistiken der Bundesländer. 

Teuer sind die untersuchten Tarife im Schnitt nicht geworden. Die Finanztip-Untersuchung von Vergleichsportalen und Hausrattarifen im Februar 2023 zeigt vielmehr, dass etliche Versicherer ihre Beiträge im Vergleich zur Untersuchung im Sommer 2021 gesenkt und nur wenige Anbieter die Beiträge erhöht haben. Außerdem haben manche Versicherer ihre Leistungen verbessert, ohne die Beiträge zu verändern. So hat zum Beispiel die Haftpflichtkasse im Tarif Einfach Besser die Versicherungssumme bei Überspannungsschäden erhöht, ohne die Beiträge anzupassen. Die Bayerische hat für Neukunden die Beiträge um über 60 Prozent gesenkt, die Janitos (20 Prozent Beitragssenkung) oder die Ammerländer (bis zu 30 Prozent) sind ebenfalls günstiger geworden.

Zusatzleistungen: Große Unterschiede beim Preisaufschlag

Die Untersuchung zeigte zudem, dass Versicherungen den Beitrag für bestimmte Zusatzleistungen sehr unterschiedlich berechnen. Manche Anbieter versichern zum Beispiel 1000 Euro teure Fahrräder beitragsneutral mit, andere verlangen dafür Aufschläge von über 100 Prozent. Das Gleiche gilt für die Elementarschadenabsicherung. Je nach Tarif können die Aufschläge für Elementarschäden in wenig gefährdeten Gebieten bereits zwischen fünf bis 60 Prozent liegen. In risikoreicheren Regionen lagen die Aufschläge zwischen 25 und über 100 Prozent.

Wichtig: Der Tarifvergleich

„Wer also eine Hausratversicherung abschließen will, schon einige Jahre denselben Vertrag hat oder umzieht, sollte vergleichen, ob es die gewünschten Leistungen woanders günstiger gibt“, sagt Henriette Neubert, Versicherungsexpertin von Finanztip. Wichtig ist, dass die Versicherung die Leistungen hat, die man auch braucht. „Hohe Beiträge sind kein Beleg für gute Leistungen und zu viel muss niemand für gute Leistungen zahlen“, sagt Neubert.

Hintergrund

Das Bundeskriminalamt (BKA) gibt jedes Jahr im Frühjahr die Kriminalstatistik der einzelnen Bundesländer heraus. Im Jahr 2022 sind demnach die Wohnungseinbrüche wieder angestiegen. Eine Hausratversicherung, die zahlt, wenn Einbrecher den Hausrat stehlen oder zerstören, wird damit wieder wichtiger.

Verbraucher finden den günstigen und passenden Tarif für die Hausratversicherung am einfachsten über Vergleichsportale. Finanztip hat dazu im Februar 2023 insgesamt 14 Vergleichsportale für Hausratversicherungen anhand von 15 Musterkunden untersucht. Verivox, Mr-Money und Check24 boten im Ergebnis gute Filter und günstige Preise.

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