Die Preisbremsen für Strom und Gas sollen verlängert werden. Über die Dauer der Verlängerung gibt es verschiedene Berichte. Richtig ist, dass die Energiepreisbremsen bis Ende April 2024 verlängert werden sollen. Berechnungen von CHECK24 zeigen, dass eine Verlängerung um vier Monate Verbraucher*innen kaum entlastet.

Im Gegensatz soll die Mehrwertsteuer für Gas 2024 wieder angehoben werden. So erhöhen sich die Kosten für eine Familie, die mit Gas heizt, im kommenden Jahr im Schnitt um 200 Euro.

„Von der Verlängerung der Energiepreisbremsen profitieren weiterhin vor allem Kund*innen, die in den teuren Grundversorgungstarifen sind", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Die Bremsen wiegen Kund*innen in falscher Sicherheit, weil sie aktuell deutlich günstigere Tarife beziehen könnten. Bei den alternativen Anbietern liegen fast alle Tarife deutlich unterhalb der Strom- und Gaspreisbremsen. Durch einen Wechsel zu alternativen Versorgern können Verbraucher*innen so zusätzlich zu den Energiepreisbremsen sparen. Das Sparpotenzial liegt aktuell sowohl für Strom als auch für Gas auf Rekordniveau."

CHECK24 fasst die wichtigsten Entwicklungen für Verbraucher*innen zusammen:

Gas:

– Eine Verlängerung der Gaspreisbremse entlastet Verbraucher*innen durchschnittlich um 54 Euro (netto). Ein Musterhaushalt würde ohne Preisbremse im kommenden Jahr im Schnitt 2.255 Euro netto für 20.000 kWh Gas zahlen. Durch die Deckelung des Gaspreises bis Ende April hat die Familie nur 2.201 Euro an Gaskosten (netto). Inklusive der Mehrwertsteuer von 19 Prozent liegt die Entlastung für Gaskund*innen bei 64 Euro im Jahr.

– Die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Gas von sieben auf 19 Prozent lässt die Gaskosten jedoch stark steigen. Der Musterhaushalt hätte bei sieben Prozent Mehrwertsteuer und einer Preisbremse bis April Gaskosten von durchschnittlich 2.355 Euro im Jahr. Diese Kosten steigen aufgrund der Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf 2.619 Euro jährlich. Das sind Mehrkosten von 264 Euro im Jahr. 

– So hat ein Musterhaushalt im kommenden Jahr trotz verlängerter Gaspreisbremse (-64 Euro) Mehrkosten von insgesamt 200 Euro im Vergleich zu den aktuellen Preisen.

„Gas wird aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung im kommenden Jahr teurer werden“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Nur durch einen Anbieterwechsel gibt es für Gaskund*innen eine echte Entlastung.“

– Kund*innen der Grundversorgung profitieren am meisten von der Gaspreisbremse, da viele Tarife der Grundversorger noch oberhalb der Bremse liegen.

– Ein Musterhaushalt (Verbrauch: 20.000 kWh) in der Grundversorgung spart durch die Preisbremse im kommenden Jahr durchschnittlich 138 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.).

– Aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung haben auch Kund*innen der Grundversorger 2024 steigende Gaskosten. Insgesamt belaufen sich diese auf 176 Euro im Jahr.

Strom:

– Stromkund*innen können sich durch die Verlängerung der Strompreisbremsen um vier Monate über eine kleine Entlastung freuen. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh wird durch die Verlängerung der Preisbremse bis Ende April 2024 um 18 Euro entlastet. Ohne Preisbremse würde der Haushalt im kommenden Jahr 1.919 Euro zahlen, mit Bremsen liegen die Kosten bei 1.901 Euro.

– Kund*innen in der Grundversorgung profitieren am meisten von der Verlängerung der Bremse, da dort viele Tarife noch über der Strompreisbremse liegen. Insgesamt werden Verbraucher*innen in der Grundversorgung um 46 Euro entlastet.

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