Für Carola Walz ist Theater mehr als Unterhaltung. Die 70-Jährige stand früher selbst viel auf der Bühne. Seit 15 Jahren engagiert sich Carola Walz freiwillig beim inklusiven "Schwarzen Theater R28“ – einem besonderen Projekt des Unionhilfswerks mit Schwarzlicht, Bewegung und viel Emotion. Trotz eigener gesundheitlicher Geschichte ist ihre Energie ungebrochen: „Ich brauche eine Aufgabe.“ Ein inspirierendes Porträt über Mut, Kreativität und gelebte Inklusion.

Wir treffen uns in der Kantine des Theaters „Berliner Ensemble“ am Schiffbauerdamm in Berlin-Mitte. An diesem historischen Theater war Bertolt Brecht künstlerischer Leiter. Noch ist die Kantine nur halb gefüllt. Das ändert sich schnell, denn in zwei Stunden beginnt die Abendvorstellung. Carola Walz ist begeisterte Theatergängerin.

Die Komödie „Kunst“ von Yasmina Reza wird heute gespielt. Darauf freut sie sich sehr. Früher hat Carola Walz selbst viel Theater gespielt. Jetzt, mit 70 Jahren, ist sie als Freiwillige schon wieder 15 Jahre dabei – nicht beim Berliner Ensemble, aber beim „Schwarzen Theater R28“ von Menschen mit und ohne Behinderung.

Ein besonderes Schauspiel gemeinsam gestalten

„Das ist ein ganz besonderes Theater“, erzählt sie leidenschaftlich. „Es gibt keine Sprache. Wir arbeiten mit Musik und viel Bewegung. Alles auf einer dunklen Bühne. Das spezielle UV-Licht macht besondere Effekte und man schaut intensiv zu.“ Die Ehrenamtlichen unterstützen die körperlich beeinträchtigten Darsteller*innen und spielen auch selbst mit. Das Konzept mit der dunklen Bühne, dem besonderen Licht und den neonfarbig gestalteten Requisiten fasziniert. Kostüme, die vom Schwarzlicht angestrahlt werden, leuchten in der Dunkelheit. So entsteht ein ganz besonderes Schauspiel.

Jeden zweiten Sonntag von 14 bis 17 Uhr wird geprobt und die Szenen werden gemeinsam gestaltet.

„Soziales Engagement war mir immer wichtig“

Carola Walz hat selbst einen Behindertenstatus. Man sieht es ihr nicht an, aber eine schwere Krebserkrankung, die 2007 festgestellt wurde, schien das Todesurteil zu sein. Sie hat gekämpft, ist durch tiefe Täler gegangen und hat nach vielen Behandlungen wieder Lebensmut geschöpft – auch dank ihrer Tochter, der Familie und weil sie ihr Leben völlig verändert hat.

„Ich brauche eine Aufgabe“, beschloss sie und meldete sich als Freiwillige beim Unionhilfswerk. Darüber hinaus singt sie im Gospelchor, hat Saxophonspielen gelernt und beschäftigt sich mit modernster Technik in ihrer „Handy-Gang“, wie sie lachend erzählt. Gerade macht sie noch einen Segelschein.

Ihr Engagement ist für sie Herzensangelegenheit, die Sonntagstermine stehen fest im Kalender. „Ich wollte immer etwas mit Menschen machen, das ist abwechslungsreich und macht mir Spaß. Ich bin gelernte Sozialpädagogin, hab früher auch als Kindergärtnerin gearbeitet. Soziales Engagement war mir immer wichtig.“

Menschen aus zwei Wohngruppen aus der Rheinbabenallee 28 und der Ahornallee proben und spielen gemeinsam beim Schwarzen Theater. Sie werden nicht auf ihre Behinderung reduziert – ganz im Gegenteil. Sie können wunderbar Kraft und Fantasie entfalten und gemeinsam mit den Freiwilligen und der künstlerischen Leiterin Hanna Mauermann arbeiten. Der Applaus ist immer das Schönste. „Ich habe viel gelernt“, betont Carola Walz und ich spüre, wie viel Spaß sie beim Theater hat.

Langfristiges Engagement ist wichtig

Ich frage nach ihren vielen Terminen, die sicher nicht einfach zu koordinieren sind. „Doch, das geht schon. Aber ich wünsche mir, dass die ehrenamtlichen Helfer auch gerne länger bei einem Projekt wie dem Schwarzen Theater bleiben. Denn zu viele Wechsel bringen auch Unruhe“, sagt sie nachdenklich und zeigt auf einige Notizen, die sie sich vor unserem Gespräch gemacht hat. Ein Absatz führt auf, was ihr das Engagement persönlich gibt: „Neue Persönlichkeiten kennenlernen, Anteil an ihrem Leben nehmen, Freude am gemeinsamen Spiel, positive Rückmeldungen und Erfolge stärken das Wohlbefinden…“

Wir könnten noch stundenlang reden. Doch die Kantine des Berliner Ensembles ist jetzt voll und sie muss zu ihrer Vorstellung. „War sehr amüsant“, wird sie mir später schreiben.

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