(Wuppertal/Laguboti, 16. Juli 2025) – Am 14. Juli trafen sich in der Stadt Laguboti nahe dem Toba-See auf der indonesischen Insel Sumatra mehr als 150 Vertreter*innen von Kirche, Zivilgesellschaft, Wissenschaft sowie bäuerlichen und indigenen Batak-Gemeinschaften zur Vorstellung des Buches „Jeritan Bona Pasogit“ (zu Deutsch: „Der Schrei des Batak-Landes“). Im Zentrum der Veranstaltung, die von der Gemeinschaft der Kirchen in Indonesien (PGI) und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) organisiert wurde, stand ein klarer Appell: die Schließung des Zellstoffunternehmens PT Toba Pulp Lestari (TPL).

Massive Umweltschäden durch Zellstofffabrik

Das vorgestellte Buch ist das Ergebnis monatelanger gemeinsamer Recherchen und dokumentiert die massiven Umweltschäden durch TPL rund um den Toba-See wie Entwaldung und Wasserverschmutzung sowie die Folgen mit dem Verlust der traditionellen Lebensgrundlage. Pfarrer Dr. J.P. Robinsar Siregar, Mitautor des Buches, schilderte die dramatischen Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten für die Bevölkerung, insbesondere für Frauen und indigene Gruppen.

Laut Daten der Umweltbehörde Nordsumatras sind heute nur noch ca. 12 % der Waldflächen rund um den Toba-See erhalten. Arie Rompas, Waldkampagnenleiter bei Greenpeace Südostasien, kritisierte die engen Verflechtungen von TPL mit der Royal Golden Eagle Group. Er bezeichnete TPL als Teil eines undurchsichtigen Schattenkonzerns, der durch ein Netzwerk von Firmen Verantwortung für ökologische Zerstörung systematisch umgehe. Das Unternehmen betreibe seine umweltschädigenden Aktivitäten nicht nur am Toba-See, sondern auch in großem Umfang an anderen Standorten auf Sumatra und auf Kalimantan – beide bekannt für ihre große Biodiversität.

„Das Buch ist kein Abschluss, sondern ein Werkzeug für den weiteren Einsatz der Kirchen zum Schutz der Schöpfung“, meinte Irma Simanjuntak, Advocacy Officer der VEM-Region Asien. Prof. Dr. Posma Sibuea rief zum ökologischen Umdenken im Konsum- und Produktionsverhalten auf. Alfian R. Komimbin (PGI) betonte: „Die ökologische Krise ist nicht nur ein technisches, sondern ein geistliches Problem. Sie betrifft unser Verhältnis zur gesamten Schöpfung.“

Drei Forderungen der Sumatra-Kirchen

Leitende Kirchenvertreter*innen äußerten sich besonders eindringlich. So forderte Bischof Firman Sibarani von der HKI-Kirche die Rückgabe des Landes an die Bevölkerung: „Es darf nicht geplündert, sondern muss bewahrt und vererbt werden.“

Zum Abschluss verlas Pastor Walden Sitanggang von der katholischen Kirche die gemeinsame Erklärung der Kirchen Nordsumatras. Mit ruhiger Entschlossenheit brachte er den Schmerz und die Hoffnung der betroffenen Gemeinden auf den Punkt: „Wenn Land, Wasser und Luft aus Gier zerstört werden, dann wird Gottes Schöpfung geschändet. Die Kirche darf dazu nicht schweigen.“

Die Kirchenleitungen fordern deshalb:

  1. Die dauerhafte Schließung von PT Toba Pulp Lestari durch Staatspräsident Prabowo Subianto.
  2. Den rechtlichen Schutz aller Mitarbeitenden des Unternehmens infolge der Schließung.
  3. Die Unterstützung durch den Gouverneur und die örtlichen politischen Entscheidungsträger in Sumatra bei der Durchsetzung dieser Forderungen mit den Kirchen und der Bevölkerung.
Über Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.

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