Die Merz Akademie beruft den Künstler und Theoretiker Danja Vasiliev auf die zum Wintersemester 2025/26 neu geschaffene Professur für Emerging Media in Kunst und Gestaltung. Mit dieser Berufung stärkt die Hochschule den kritischen und reflektierten Umgang mit digitalen Technologien und medialen Systemen in der Lehre und betont die gesellschaftliche Rolle von Gestalter*innen und Künstler*innen im Kontext tiefgreifender medialer und gesellschaftlicher Transformation.

Die Art, wie wir kommunizieren, Informationen konsumieren und Technologien nutzen, verändert sich rasant. Social Media, User Interfaces, Künstliche Intelligenz und immersive Plattformen prägen unsere Wahrnehmung und Handlungsräume.

In Erweiterung und Zusammenarbeit mit dem bestehenden Studienbereich New Media, der an der Merz Akademie alle Formen der digitalen Gestaltung vermittelt, soll die neu geschaffene Professur für Emerging Media in Kunst und Gestaltung Studierende ermutigen und befähigen, technologische Entwicklungen nicht nur anzuwenden, sondern kritisch zu hinterfragen und gestalterisch weiterzuentwickeln.

Im Zentrum stehen experimentelle und dokumentarische Positionen in Bereichen wie Medienaktivismus, Creative Coding, KI und Games sowie ein reflektierter Umgang mit Social Media. Denn die Technologien dienen uns nicht nur als Werkzeug, sondern beeinflussen und durchdringen all unsere Lebensbereiche –  von Privatsphäre über individuelle Sicherheit und Autonomie.

Die Merz Akademie freut sich sehr darüber, Danja Vasiliev für diese neue Professur gewonnen zu haben. Rektorin Dr. Barbara M. Eggert verdeutlicht, wie seine künstlerisch-wissenschaftliche Perspektive das Profil der Merz Akademie bereichern wird: "Als Künstler und Theoretiker hat er wichtige Anstöße in den künstlerisch-wissenschaftlichen Diskurs eingebracht – nicht zuletzt als Mitverfasser des Critical Engineering Manifesto (2011, mit G. Savicic und J. Oliver). Mit seinem Forschungsinteresse an der Schnittstelle zur Mensch-Computer-Interaktion und seinem "hacker-orientierten" Ansatz ergänzt er inhaltlich und methodisch das Profil der Merz Akademie um wichtige Facetten und wird neue Impulse für einen Aktivismus mit den Mitteln der Kunst setzen."

Danja Vasiliev ist ein in Russland geborener Medienkünstler, Critical Engineer und Lehrender, der sich intensiv mit Computertechnologien beschäftigt und sich dabei auf die kritische Analyse des Internets, der Nutzung personenbezogener Daten und der Komplexität vernetzter Systeme konzentriert. In seinen Projekten geht es häufig um den experimentellen Umgang mit Technologien, um ihre Schwachstellen aufzudecken und die Kontrollmechanismen digitaler Systeme zu hinterfragen. Ein Beispiel dafür ist die Arbeit WannaScry! (2023), die eine Sicherheitsverletzung eines Videotelefoniedienstes simulierte. Die dabei abgefangenen biometrischen Daten – darunter Alter, Standort, Gefühlslage und Chat-Protokolle – wurden im Rahmen des Projekts öffentlich in Berlin, Madrid und Brüssel präsentiert, um ein Bewusstsein für den potenziellen Missbrauch solcher Technologien zu schaffen.

Er lehrte zuvor in Nürnberg, Berlin, Linz und Rotterdam und möchte die Studierenden der Merz Akademie besonders für den Einsatz von Open-Source-Software sensibilisieren. "Open Source bietet die nötige Freiheit für Experimente, Forschung und Modifizierung bestehender Systeme. Sie erlaubt es den Studierenden, bestehende technologische Systeme zu dekonstruieren und neu zu denken. Gemeinsam mit den Lehrenden und Studierenden der Merz Akademie möchte ich einen kritischen Ansatz, ein ethisches Verständnis und einen vorausschauenden Blick auf den sich schnell verändernden Kontext der Medien der Zukunft entwickeln", stellt Danja Vasiliev seine Perspektive für den neuen Bereich vor.

Über Merz Akademie – Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien

Die Merz Akademie ist eine seit 40 Jahren staatlich anerkannte und als gemeinnützige Einrichtung geführte Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien in Stuttgart. Mit ihrem interdisziplinären Profil an der Schnittstelle von Kunst, Gestaltung, Geisteswissenschaft, Technologie und gesellschaftlicher Transformation platziert sie sich als innovativer Lernort zwischen Kunstakademie, Hochschule für angewandte Wissenschaften und geisteswissenschaftlicher Fakultät. Gegründet 1918 durch den Architekten und Reformpädagogen Albrecht Leo Merz folgte 1985, initiiert durch den Enkel des Gründers, Markus Merz, die staatliche Anerkennung durch das Land Baden-Württemberg. Als Rektor prägte er die Merz Akademie 35 Jahre mit einem innovativen Konzept der interdisziplinären Verbindung von Theorie und Praxis. Seit 2023 obliegt die künstlerisch-wissenschaftliche Leitung der Institution der Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Barbara M. Eggert. Sie setzt sich u.a. für einen Ausbau des bestehenden Angebots akkreditierter Studiengänge ein, die sowohl einem avancierten Verständnis von medialer Autorschaft als auch den Anforderungen beruflicher Praxis im breiten Feld zwischen Kunst und Medientechnologie verpflichtet sind.

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