.
Was bieten ausländische Banken für Tages- und Festgeld?

Die Zinsen für Tages- und Festgeld sind 2025 (je nach Laufzeit) deutlich gefallen, umso gefragter sind Angebote, die noch etwas mehr als der Durchschnitt der Banken und Sparkassen fürs Ersparte herausrücken. Wer dann auf der Suche nach Top-Konditionen ist, wird feststellen, dass Banken im Ausland oft attraktivere Zinsen auf Tages- und Festgeld gewähren als deutsche Kreditinstitute. Das zeigt schon ein Blick auf den Biallo-Tagesgeld-Vergleich und den Biallo-Festgeld-Vergleich.

Beispiel Festgeld: Bei Laufzeiten von ein bis drei Jahren und mindestens guter Sicherheit für die Einlagen gehören zu den Top-Anbietern Rediem Capital (Schweden), CA Auto Bank (Italien), J&T Direktbank (Tschechische Republik), Klarna Bank (Schweden), Bigbank (Estland), Stellantis Direktbank (Frankreich), Suresse Direkt Bank (Spanien) mit Zinsen von gut 2,30 bis mehr als 2,50 Prozent. Deutsche Top-Anbieter wie die Volkswagen Bank, Grenke Bank, IKB, ABC Bank oder Creditplus Bank folgen zwar dicht dahinter, können aber trotzdem mit ihren Konditionen nicht ganz mithalten.

Beispiel Tagesgeld: Anlegerinnen und Anleger, die nicht permanent auf der Jagd nach den besten Aktionszinsen für meist ein bis drei Monate sind und nicht ständig von Bank zu Bank wechseln wollen, sollten auf die Bestandszinsen schauen. Das sind die Zinsen, die Banken für Altkundinnen und ‑kunden zahlen. Hier ergibt sich ein ähnliches Bild wie beim Festgeld. So zeigt der Tagesgeld-Vergleich von biallo.de für Anbieter mit mindestens guter Einlagensicherheit: Vorne stehen wieder ausländische Anbieter wie die Ferratum Bank aus Malta, die spanische Suresse Direkt Bank, die niederländische DHB Bank, der schwedische Finanzdienstleister Klarna, der liechtensteinische Vermögensverwalter wiLLBe, die luxemburgische Advanzia Bank oder die französische Renault Bank  direkt mit Bestandszinsen teilweise knapp unterhalb der Zwei-Prozent-Marke. Deutsche Top-Anbieter wie die Volkswagen Bank oder die ABC Bank schaffen es hingegen, mit ihren Bestandszinsen die Marke von einem Prozent gerade so zu erreichen oder knapp zu überschreiten.

Warum sind die Zinsen im Ausland oft höher als in Deutschland?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Der Hauptgrund liegt aber auf der Hand: Ausländische Banken müssen höhere Zinsen anbieten, um deutsche Sparerinnen und Sparer für sich zu gewinnen. Schließlich vertrauen Anlegende in Deutschland zunächst einmal ihren Heimatbanken. Hinzu kommt: Die Anleger hierzulande sind eine umkämpfte Zielgruppe. Wer einen Platz auf dem engen Markt erobern will, muss mit höheren Konditionen locken, um auf sich aufmerksam zu machen und Marktanteile zu gewinnen. Hinzu kommt: Besonders in Ländern mit schwächerem Finanzsystem oder geringerer Wirtschaftsstärke sowie geringerer Bonität (siehe unten) fallen die Zinsen häufig deutlich höher aus, was allerdings auch mit einem etwas höheren Risiko einhergeht.

Beispiel Italien: Das beliebte Urlaubsland ist viel höher verschuldet als Deutschland. Der italienische Staat muss für seine Anleihen deshalb viel höhere Zinsen zahlen als Deutschland, um finanzstarke Investoren wie Kapitalanlagegesellschaften, Versicherungen oder Pensionsfonds vom Kauf zu überzeugen. So belief sich die Rendite für die zehnjährige italienische Staatsanleihe Ende September auf knapp 3,60 Prozent, bei der vergleichbaren deutschen Bundesanleihe lag die Rendite bei knapp 2,80 Prozent. Dieses höhere Zinsniveau macht sich auch bei den Konditionen für Festgeld bemerkbar.

Wie lege ich Festgeld und Tagesgeld im Ausland an?

Hier sind vor allem drei Möglichkeiten zu unterscheiden:

  • Sie eröffnen direkt bei der Bank im Ausland ein Konto. In der Regel geht das online, über eine deutschsprachige Homepage der Bank. Sie können sich meist auch digital persönlich legitimieren, zum Beispiel über das Videoident-Verfahren. Sie müssen dann nicht mehr mit einem Ausdruck zur Post gehen und Ihren Ausweis dort vorzeigen, damit die Bank Ihnen glaubt, dass Sie es wirklich sind.
  • Manchmal betreiben ausländische Banken eigene Niederlassungen oder Zweigstellen in Deutschland. Auch dann lässt sich das Konto online eröffnen. Dabei kann es einen entscheidenden Vorteil geben: Die Bank ist an ein deutsches Einlagensicherungssystem angeschlossen und bietet damit zusätzliche Sicherheit für die Einlagen. Dann können Sie auch einen Freistellungsauftrag erteilen, um Ihre Zinsen von der Steuer freizustellen (siehe unten).
  • Eine Alternative bieten sogenannte Zinsportale wie Raisin (früher Weltsparen), die als Plattform zwischen Sparer und ausländischer Bank agieren. Dort wird zunächst ein Verrechnungskonto bei einer Partnerbank eröffnet, von dem aus das Geld an die jeweilige Bank im Ausland weitergeleitet und dort direkt angelegt wird. Hier müssen Sie aber besonders aufpassen: Dort finden Sie auch viele Banken, die zwar weit überdurchschnittliche Zinsen bieten, aber aus Ländern mit eher geringerer finanzieller Solidität kommen wie Malta, Bulgarien, Litauen oder Polen.

Biallo-Tipp: Genau hinschauen! Bevor Sie sich für eine Bank entscheiden, sollten Sie sich stets das Kleingedruckte im Angebot und die Bedingungen wie Mindest- oder Höchsteinlage, Zinshöhe und Laufzeit genau anschauen, um nicht später negativ überrascht zu werden.

Was ist bei der Einlagensicherung zu beachten?

Wer Erspartes als Tagesgeld und Festgeld anlegt, ist normalerweise auf Sicherheit bedacht. Bei Auslandsanlagen müssen Sie hier besonders darauf achten. In der gesamten Europäischen Union gilt: Für Spareinlagen bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank besteht eine gesetzliche Einlagensicherung. Bis zu dieser Obergrenze ist Ihr Guthaben EU-weit geschützt. Doch wenn eine Bank pleitegeht, hängt es auch vom Herkunftsland der Bank ab, wann Sie Ihr Erspartes zurückbekommen. Die Erfahrungen zeigen, dass die Entschädigungsdauer und Zuverlässigkeit von Land zu Land unterschiedlich ausfallen können. Während die Auszahlung in den meisten Ländern binnen sieben Werktagen erfolgen sollte, kann es im Einzelfall, etwa während einer Bankenkrise, auch länger dauern.

Die Einlagensicherung und damit der Schutz Ihrer 100.000 Euro sind allerdings nur so gut wie die Solidität des Staates, der dahintersteckt. Denn im Falle einer Bankpleite trägt letztendlich die Regierung des jeweiligen Landes die Verantwortung dafür, ausländische Sparerinnen und Sparer zu entschädigen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn eine große Bank oder mehrere kleine Banken pleitegehen, die übrigen Banken nicht aushelfen können beziehungsweise die Mittel im Entschädigungsfonds nicht reichen. Die Stiftung Warentest rät daher, sich bevorzugt auf Banken zu konzentrieren, die ihren Sitz in wirtschaftlich starken Ländern mit sehr guter Bonität und sehr gutem Rating haben (siehe unten). Angebote aus Ländern mit schwächerer Wirtschaftskraft oder niedrigerem Staatenrating sollten Sie aus Sicherheitsgründen besser meiden.

Biallo-Tipp: Auf die Flagge schauen! In unseren Vergleichen können Sie auf einen Blick erkennen, ob für eine ausländische Bank die EU-Einlagensicherung beziehungsweise die Einlagensicherung des jeweiligen Landes gilt oder nicht. Das zeigt ihnen das Symbol für die jeweilige Flagge des Landes. Hat sich ein ausländisches Geldinstitut mit einer Niederlassung in Deutschland einer deutschen Einlagensicherung angeschlossen, sehen Sie die deutsche Flagge. Beispiel: Bank of Scotland. Diese gehört zur traditionsreichen britischen Lloyds Banking Group. Das Tochterunternehmen Bank of Scotland mit Sitz in Berlin unterliegt aber der sehr sicheren inländischen Einlagensicherung.

Wie kann ich sehen, welche Bonitätsnoten ein Land bekommt?

Maßgeblich ist das sogenannte Länderrating: Es gibt Auskunft darüber, wie kreditwürdig und zahlungsfähig der Staat ist, in dem die Bank ihren Sitz hat. Die großen internationalen Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch bewerten regelmäßig die wirtschaftliche Stabilität aller EU-Länder und vergeben Noten von AAA (sehr hohe Bonität) bis D (Zahlungsausfall). Für ein Höchstmaß an Sicherheit empfiehlt es sich, nur in Banken aus Ländern mit einem Rating von AAA oder AA zu investieren, da diese im Krisenfall mit größerer Wahrscheinlichkeit ihre Einlagensicherung erfüllen können. Biallo.de gibt den Vergleichen für Tagesgeld und Festgeld stets das S&P-Länderrating mit der entsprechenden Note an.

Wenn Sie mehr zu dem Thema wissen wollen, lesen Sie den Ratgeber „Länderrating: Die Bonität der EU-Länder und was sie für Anleger bedeutet“ von biallo.de.

Biallo-Tipp: Kein unnötiges Risiko eingehen! Überlegen Sie sich vorher, welches Risiko Sie eingehen wollen. Die Verbraucherzentralen raten immer wieder davon ab, wegen ein paar Euro mehr Zinsen das Risiko auf sich zu nehmen, nach einer Bankpleitewelle bei der Entschädigung leer auszugehen. Oder über Monate hinweg mit der Unsicherheit leben zu müssen, ob das womöglich mühsam ersparte Anlagekapital noch zurückgezahlt wird oder nicht.

Was ist bei der Besteuerung zu beachten?

Anleger mit Wohnsitz in Deutschland unterliegen grundsätzlich der deutschen Steuerpflicht – und zwar unabhängig davon, ob die Zinserträge aus dem Inland oder Ausland stammen. Zinserträge gelten als Einkünfte aus Kapitalvermögen und werden mit 25 Prozent Abgeltungssteuer, Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer belegt. Bis zum Sparerpauschbetrag (1.000 Euro für Ledige, 2.000 Euro für Verheiratete) bleiben Erträge steuerfrei; Voraussetzung: Sie haben rechtzeitig einen Freistellungsauftrag eingereicht, sofern dies bei der Bank möglich ist.

Es gibt aber ein großes ABER: Ausländische Banken ohne deutsche Banklizenz führen diese Abgeltungssteuer nicht automatisch an das deutsche Finanzamt ab. Anlegende können bei solchen Banken auch keinen Freistellungsauftrag einreichen. Daher sollten sie sämtliche Zinserträge im Rahmen der Steuererklärung in der Anlage KAP angeben. Dazu rät Marcus Polz, Steuerberater der Kanzlei Müller & Polz im oberbayerischen Eresing. Polz empfiehlt, bislang nicht versteuerte Kapitaleinkünfte bei ausländischen Banken auch dann anzugeben, wenn man mit den Einkünften unterhalb des Sparerpauschbetrags liegt oder diesen noch nicht ausgeschöpft hat. „Das erspart unangenehme Nachfragen vom Finanzamt.“ Der Steuerberater erklärt dies so: „Das Finanzamt kann durch eine Kontrollmitteilung von den Einkünften erfahren. Ist dann in der Steuererklärung nichts angegeben, werden die Beamten nachfragen.“ Das könne noch Jahre nach Erhalt der Einkünfte passieren. In so einem Fall müsse man womöglich in den eigenen Unterlagen mühsam auf die Suche gehen, um gewünschte Belege nachreichen zu können. Wer dann aber zugeben müsse, Zinseinnahmen oberhalb des Sparerpauschbetrags nicht angegeben zu haben, „bekommt richtig Ärger mit dem Finanzamt und hat womöglich ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung am Hals“, warnt der Steuerberater. 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Biallo & Team GmbH
Achselschwanger Str. 5
86919 Utting
Telefon: +49 (8806) 333840
Telefax: +49 (8806) 3338419
http://www.biallo.de

Ansprechpartner:
Anita Pabian
Telefon: +49 (8806) 33384-0
Fax: +49 (8806) 33384-19
E-Mail: pabian@biallo.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel