Flughafenregion wird Modellregion für kommunalen Klimaschutz
Auf der Tagesordnung stand auch das Kommunale Klimanetzwerk Berlin-Brandenburg (kKBB), das das Dialogforum 2023 initiiert hatte. Im Sinne einer „Koalition der Willigen“ schlossen sich acht Kommunen zusammen: Treptow-Köpenick, Blankenfelde-Mahlow, Schönefeld, Zeuthen, Eichwalde, Schulzendorf, Wildau und Königs Wusterhausen. Gemeinsam vertreten sie rund eine halbe Millionen Einwohnerinnen und Einwohner aus zwei Bundesländern und Landkreisen. Seit März 2025 wird es über die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert.
Anna Reinhard, Netzwerkbeauftragte der Gemeinde Eichwalde, brachte das Ziel auf den Punkt: „Gemeinsam wollen wir zur Modellregion für kommunalen Klimaschutz werden und Projekte realisieren, die unseren Kommunen echten Mehrwert bieten.“ Das Netzwerk setzt auf gegenseitiges Lernen, gebündelte Ressourcen und gemeinsame Stärke.
Nach ersten Terminen fand im September 2025 die offizielle Auftaktveranstaltung mit zahlreichen Projektideen statt. Beim nächsten Workshop im Januar 2026 sollen erste konkrete Projekte Gestalt annehmen.
Den Folgen des Klimawandels begegnen
Wie Klimaanpassung konkret aussehen kann, zeigte Grit Diesing von der Berliner Regenwasseragentur. Die Folgen des Klimawandels spüren wir längst auch in Berlin und Brandenburg: mehr Hitzetage, längere Trockenperioden und häufigere Starkregen. Das stellt die Metropolregion, ihre Infrastruktur, Bewohner und Natur vor große Herausforderungen. Mit dem Konzept der Schwammstadt will Berlin Regenwasser dort halten, wo es fällt – auf begrünten Dächern, entsiegelten Flächen und in Zisternen. Diese Ideen sind auch für Gemeinden rund um den BER interessant: „Ein sorgsamer Umgang mit Regenwasser macht Städte widerstandsfähiger und lebenswerter – auch hier in der Region“, so Diesing. Die Berliner Regenwasseragentur unterstützt Verwaltungen, Wohnungsunternehmen, Immobilieneigentümer, Planer und Bürger dabei, solche Lösungen umzusetzen.
Belastung durch ultrafeine Partikel
Auch der Gesundheitsschutz stand auf der Agenda: Dr. Miriam Wiese-Posselt (Charité Universitätsmedizin Berlin) und Dr. Josef Cyrys (Helmholtz Zentrum München) präsentierten aktuelle Ergebnisse der Berlin Brandenburg Air (BEAR)-Studie. Seit 2020 untersuchen sie, wie sich ultrafeine Partikel (UFP) auf die Gesundheit und kognitive Entwicklung von Grundschulkindern auswirken.
„Ultrafeine Partikel sind unsichtbar, aber nicht harmlos“, betonte Wiese-Posselt. „Mit der BEAR-Studie wollen wir verstehen, ab welcher Belastung Kinder gesundheitlich gefährdet sind – und wie wir sie besser schützen können.“ Erste Ergebnisse zeigen feine Unterschiede, aber keine Krankheitsbilder – ein wichtiger Schritt, um künftige Grenzwerte wissenschaftlich zu fundieren.
Helmut Barthel, Vorsitzender des Dialogforums, führte durch den Abend und betonte zum Abschluss: „Das Kommunalpolitische Forum zeigt, wie stark unsere Region ist, wenn Wissenschaft, Verwaltung und Kommunen gemeinsam handeln. Klimaschutz, Gesundheit und Lebensqualität gehören zusammen – und das Dialogforum bringt sie an einen Tisch.“
Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Dialogforum Airport Berlin Brandenburg (KAG DF) ist seit 2006 eine zentrale Kommunikations- und Kooperationsplattform der Kommunen in der Flughafenregion und der drei anliegenden Berliner Bezirke mit dem Flughafenbetreiber sowie der BADC. Die Länder Berlin und Brandenburg und die beteiligten Landkreise sind beratende und unterstützende Mitglieder. Aufgabe des Dialogforums ist es, einen Raum für einen transparenten Dialog zwischen den Mitgliedern anzubieten, gegenseitiges Vertrauen zwischen den Akt-euren aufzubauen, Entwicklungsziele zu vereinbaren und einen Interessenaus-gleich zu befördern.
Kommunale Arbeitsgemeinschaft Dialogforum Airport Berlin Brandenburg
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