Rund 500 protestantische und katholische Pastor*innen begleiteten am Montag, den 10. November, Gemeinden aus Nordsumatra zu einer Protestkundgebung vor dem Büro des Gouverneurs in Medan. Gemeinsam mit rund 8.000 Teilnehmer*innen, darunter muslimische Geistliche, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Studierende, forderten sie die Regierung auf, das Zellstoffunternehmen PT Toba Pulp Lestari (PT TPL) umgehend zu schließen.

Unter den Teilnehmenden waren Vertreter*innen der Mitglieder der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), darunter die Huria Kristen Batak Protestan (HKBP), Huria Kristen Indonesia (HKI), Gereja Batak Karo Protestan (GBKP), Gereja Kristen Protestan Indonesia (GKPI) und Gereja Kristen Protestan Simalungun (GKPS), sowie der katholischen Kirche. Mit Transparenten, Liedern, Gebeten und Walking Acts machten sie auf die massiven sozialen und ökologischen Schäden aufmerksam, die der Betrieb von PT TPL in Nordsumatra verursacht.

Staatliche Konzession provoziert Landkonflikt

Die demonstrierenden Gemeinden stammen aus den Regionen rund um den Tobasee und Süd-Tapanuli, die seit Jahren in Konflikt mit dem Unternehmen stehen. PT TPL erhielt vom indonesischen Staat eine Konzession zur Nutzung von Landflächen, die zugleich traditionell genutztes Gemeindeland sind. Insbesondere indigene Gemeinschaften verloren dadurch Teile ihres Lebensraums. Versuche, ihr Land zu verteidigen, wurden laut der Teilnehmer*innen wiederholt mit Gewalt und Kriminalisierung beantwortet.

Darüber hinaus kritisieren die Kirchen gravierende Umweltschäden. Natürliche Wälder seien durch Eukalyptus-Monokulturen ersetzt worden, die als Rohstoff für die Zellstoffproduktion dienen. Dadurch könnten die Böden das Regenwasser nicht mehr im selben Maße aufnehmen, was zu unvorhersehbaren Sturzfluten und Erdrutschen geführt habe. Auch Wildtiere verloren ihren Lebensraum und dringen zunehmend in Dörfer ein, zahlreiche Menschen seien bereits durch Tierangriffe verletzt worden.

Kirchen übernehmen Verantwortung für Interessenvertretung

Als Reaktion auf diese Entwicklung gründeten die Kirchen in Nordsumatra das „Gemeinsame Sekretariat für Ökologische Gerechtigkeit“, das religiöse Einrichtungen, NGOs und Gemeindegruppen miteinander vernetzt. Konzertierte Aktionen wie eine Tagung und eine Buchveröffentlichung fanden im Mai und Juli dieses Jahres statt, über die die VEM in Pressemitteilungen informierte.

„Die Kirche muss dort präsent sein, wo Menschen leiden, gerade wenn der Staat sie im Stich lässt. Es ist an der Zeit, dass die Kirche zeigt, dass Gott gekommen ist, um zu befreien“, sagte Pastor Walden Sitanggang, Vorsitzender des Sekretariats. Ephorus Dr. Victor Tinambunan, Leiter der HKBP, rief zur Gewaltlosigkeit auf: „Unsere Stimme soll stark sein, aber im Geist des Friedens.“

Über Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.

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