Von der Wehrpflicht in Deutschland bis zum Wasserspender auf dem Adolf-Spieß-Gelände – breiter gefächert könnten die Themen wohl kaum sein, die bei einem Austausch des neuen Kreisjugendparlaments mit Landrat Dr. Jens Mischak zur Sprache kommen. Und es gibt auch ganz konkrete Wünsche der neuen Abgeordneten: Sie hätten gerne Rederecht im Kreistag und einen eigenen Raum.

Es hat schon Tradition, dass sich das jeweils neu gewählte Kreisjugendparlament mit dem Landrat austauscht. Dieses Mal allerdings geht es um ein Thema, das in der Vergangenheit nicht auf der Agenda gestanden hatte: die Einführung der Wehrpflicht. Mit Leonhard Loll, mit Armin Salvati, mit Lennart Möller, mit Moritz Lang und mit Linnea Grün sitzen aber dieses Mal junge Menschen am Konferenztisch des Landrates, die davon erstmals betroffen sein könnten. Die aktuelle Lage schätzen alle ähnlich ein. Man werde wohl kaum genügend Freiwillige finden, sodass es auf eine Wehrpflicht hinauslaufen werde. Dann aber müsse von Anfang an eine „klare Geschäftsgrundlage“ vorliegen, ein Losverfahren sei nicht konsequent. Und die Wehrpflicht müsse sich auf alle erstrecken – auf Männer und Frauen, so die Meinung aus den Reihen der Jugendlichen. Landrat Dr. Jens Mischak spricht von einer „allgemeinen Dienstpflicht“, die jeder für einen gewissen Zeitraum für sein Land erfüllen sollte – bei der Bundeswehr, bei der Feuerwehr, beim DRK oder im Pflegebereich. „Man muss das auch einmal ganz pragmatisch sehen: Der ein oder andere wird – wie früher beim Zivildienst – in diesen Bereichen bleiben, das hilft uns auch, gegen den Fachkräftemangel in der Pflege und im Rettungsdienst anzugehen“, so der Landrat.

Zurück zur lokalen Politik: Bislang hat das KJP ein Antragsrecht im Vogelsberger Kreistag. Das bedeutet: Die Jugendlichen können einen Antrag einbringen und ihn begründen. Darüber hinaus hätten sie, wie Lennart Möller sagt, gerne auch ein Rederecht. Denn das KJP besucht die Kreistagssitzungen regelmäßig und wünscht sich oft, zu dem ein oder andern Thema etwas sagen zu können. „Das kann ich mir durchaus vorstellen und werde mich für eine solche Regelung einsetzen“, kündigt der Landrat an.

Und schließlich geht es bei dem Austausch auch um Wasserspender – einer davon könnte auf dem Adolf-Spieß-Sportplatz installiert werden, so Dr. Mischak. Mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ könne der Platz dort saniert und ein Kunstrasenplatz gebaut werden. Ein Antrag, sich um diese Fördermittel zu bewerben, stehe in der letzten Kreistagssitzung in diesem Jahr kurz vor Weihnachten auf der Tagesordnung. Wenn dies zum Tragen komme, könne man überlegen, einen Zugang zum Trinkwasser herzustellen, „denn unser Leitungswasser hat eine Top-Qualität“.

Und dann steht da noch ein Wunsch auf dem Zettel des KJP: ein eigener Raum. Auch da will der Landrat schauen, was sich machen lässt.

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