„Mich treibt der Wunsch an, komplexe Probleme zu lösen und neue, nachhaltige Lösungen zu entwickeln – insbesondere im Umgang mit Wasser, Ressourcen und Umwelt“, sagt Wellbrock. „Besonders wichtig ist mir, Menschen zu vernetzen und Wissen weiterzugeben, Studierende und junge Ingenieur*innen auf ihrem Weg zu begleiten und für die Herausforderungen der Zukunft zu befähigen.“

Der „Neue“ ist ein alter Bekannter mit viel Erfahrung

Wellbrock machte eine Ausbildung als Bauzeichner, studierte ab 2003 an der TH (damals FH) Lübeck Bauingenieurwesen. Seit 2009 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Lübeck am Fachbereich Bauwesen im Labor für Siedlungswasserwirtschaft tätig und bearbeitete dort viele Projekte in Kooperation mit Industriepartnern. „Ich feiere mit meiner Ernennung zur Professur Bergfest an der TH Lübeck“, sagt Wellbrock, „ich bin jetzt 22 Jahre hier, und es könnten ab jetzt bis zur Rente noch etwa 22 Jahre werden.“

Und auch die Studierenden kennen ihn schon lange: Wellbrock unterrichtet seit Jahren in verschiedenen Studiengängen – von Abwassertechnik im Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen über Sanitärsystems im Bachelor-Studiengang Nachhaltige Gebäudetechnik bis zu Advanced Wastewater-Treatment im Masterstudiengang Water Engineering. 2024 war er als Lehrperson des Jahres an der TH Lübeck nominiert. Daneben hat er mehr als 40 Bachelor- und Masterarbeiten als Erstbetreuer begleitet und geprüft und weitere 50 Arbeiten als Zweitprüfer begleitet.

Vorreiter beim Thema Promotion an der TH Lübeck

Bei seiner Promotion zum Thema „Die innerstädtische Wasserbewirtschaftung im hellenistisch – römischen Pergamon“ von 2010 bis 2016 an der Brandenburgisch-Technischen Universität (BTU) Cottbus – Senftenberg war Wellbrock ein Wegbereiter neuer Strukturen: „Ich blieb wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Lübeck, forschte hier vor Ort, promovierte vorwiegend nach Feierabend und am Wochenende. In Cottbus war ich genau zweimal – einmal am Anfang und einmal am Ende“, erinnert er sich.

Forschung an der TH Lübeck, formales Promotionsverfahren an einer titelgebenden Hochschule – dieses Konstrukt war damals neu. Wellbrock war der erste wissenschaftliche Mitarbeiter am Fachbereich Bauwesen, der eine Promotion erfolgreich abgeschlossen hat. Heute ist die sogenannte Kooperative Promotion an der TH Lübeck gängige Praxis. 

Forschung im Labor für Siedlungswasserwirtschaft

Bereits 2012 wurde Wellbrock von Matthias Grottker die örtliche Leitung der Versuchs- und Ausbildungskläranlage (VAK) Reinfeld und des angegliederten abwassertechnischen Labors übertragen. 2024 übertrug ihm die TH Lübeck – in Vertretung der vakanten Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik – sechs Monate zudem die Kommissarische Leitung des Labors für Siedlungswasserwirtschaft mit der vollen Verantwortung für Personal und Lehre – und für die Koordination der verschiedenen Forschungsprojekte. Die Ergebnisse wurden regelmäßig in mehr als 30 Veröffentlichungen und mehr als 50 Vorträgen der Fachwelt zugänglich gemacht.

Familienfreundliche Hochschule 

Das Thema Wasser treibt ihn auch privat um: Wellbrock lebt mit seiner Familie in der Jenfelder Au, dem ersten Wohnquartier Hamburgs, in dem alle Häuser an den Hamburger Water Cycle angeschlossen sind. Hier wird u.a. getestet, wie sich Toilettenabwasser (sog. Schwarzwasser) zur Energiegewinnung nutzen lässt. Das Thema Wasser ist also im wahrsten Sinne des Wortes sein Lebensthema geworden. „Das war nur möglich, weil die TH Lübeck eine sehr familienfreundliche Hochschule ist“, so Wellbrock. „Bei allen drei Kindern gab es die Möglichkeit der Elternzeit, es gibt großzügige Gleitzeitregelungen und ich kann meine Zeit flexibel einteilen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Forschung rund um das Thema Wasser in Zeiten des Klimawandels

In den folgenden Jahren wird sich bei ihm weiterhin alles um das Thema Wasser drehen. Wie gelingt eine Abwasserreinigung, die weniger Energie verbraucht oder vielleicht sogar Energie gewinnt? Wie schaffen wir es, Phosphat oder von Menschen hinzugefügte Spurenstoffe (z.B. Medikamente) oder Mikroplastik wieder aus dem Wasserkreislauf zu entfernen? Wie installieren wir in Zeiten des Klimawandels eine gute Regenwasser-Bewirtschaftung? Wie entwickeln wir Sanitärsysteme, die unsere Wasserressourcen schonen?

Um viele dieser Fragestellungen wird es – auch in Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen der Fachgruppe Angewandte Wasserforschung – zukünftig gehen. „Die sehr ambitionierte Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie im Dezember 2024 muss bis 2027 in nationales Recht umgesetzt werden. Das ist eine Herausforderung für die Praxis und die Wissenschaft, zugleich aber eine große Chance für die Umwelt. Ich freue mich darauf, mit unserer anwendungsorientierten Forschung in der VAK einen Beitrag zu leisten.“

Hintergrund:

NANO Doku: Flüssiges Gold – Was steckt im Abwasser? Eine Dokumentation über die Kläranlage der Zukunft? Prof. Wellbrock gibt Einblicke u.a. in die Arbeit der VAK Reinfeld.

https://www.3sat.de/wissen/nano-doku/251211-nano-doku-fluessiges-gold-was-steckt-im-abwasser-ndk-100.html

Im Nachgang zum Film gibt es eine TerraX-Kolumne: 

https://www.zdfheute.de/wissen/abwasser-kreislaufwirtschaft-terrax-nano-kai-wellbrock-kolumne-100.html

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