Christian Üffing ist der erste Absolvent der noch jungen Vertiefungsrichtung Negotiation Management des MBA-Studiengangs an der Universität Potsdam. Im Interview blickt der Bereichsleiter im Einkauf zurück auf sein Studium und berichtet von der Bedeutung eines solchen berufsbegleitenden Abschlusses.

Welche Bewegründe haben dazu geführt, dass Sie sich für ein MBA-Studium entschieden haben?

C.Ü.: Mit dem Thema MBA hatte ich mich schon länger beschäftigt. Dann kam mit dem Bachelor und Master sowie einer gewissen Berufserfahrung im Hintergrund die Frage auf: Was kann ich in ein paar Jahren nochmal in Angriff nehmen? Ich fand es spannend neben dem Job auch wieder theoretische Impulse zu bekommen. So ein MBA ist dann ein passendes Konzept. Mich reizte der neue Blickwinkel auf manche Themen durch andere Dozenten. Bei einem Arbeitgeberwechsel in 2017 ergab sich dann ein geeignetes Zeitfenster. Nach einem passenden MBA habe ich primär online recherchiert, bin dann aber durch eine Anzeige im Handelsblatt auf den ganz neuen MBA-Studiengang Negotiation Management gestoßen. Dieses Verhandlungsthema war einzigartig und passt sehr gut zu meiner beruflichen Tätigkeit im strategischen Einkauf. Die Entscheidung für Potsdam war recht schnell gefallen, und das Aufnahmeverfahren verlief zügig und unkompliziert.

Wie haben Sie Ihr Studium erlebt? Was war schwierig und was ist in guter Erinnerung geblieben?

C.Ü.: Am Anfang war es natürlich erstmal wieder etwas gewöhnungsbedürftig zu lernen, und in meinem ersten Seminar – es war Controlling- war ich dann doch etwas unsicher ob ich jetzt tatsächlich die 300 Seiten der Folie aus dem Vorabversand durcharbeiten musste (lacht), aber das hat sich alles ganz schnell eingespielt und stabilisiert. Das Miteinander mit den anderen Studierenden hat sich schnell entwickelt und der Austausch beim gemeinsamen Mittagessen war wertvoll. Das war ein bunter Haufen, da jeder ein anderes Berufsfeld und Schwerpunkt im Erststudium hatte und das ist das Interessante daran. Dieses Netzwerk hat sich bewährt.

Auf der inhaltlichen Seite habe ich viele BWL-Themen aus einer neuen Perspektive sehen können. Auch durch die ideale Mischung der Dozenten aus Wissenschaft und Praxis hat man gute Impulse und Anregungen mitnehmen können, und darum geht es ja eigentlich. Im Vordergrund stand auch nicht immer nur der reine Umsatz-Erlös-Aspekt, sondern eben auch Alternativen dazu. Für mich war auch der Austausch mit den Kommilitonen sehr wertvoll. Und das absolute Highlight war natürlich die Studienreise in die USA. Dort hatten wir Meetings bei einigen Big-Player-Unternehmen und konnten interessante Einblicke bekommen.

Wie lässt sich ein berufsbegleitendes Studium Ihrer Meinung nach mit dem Alltag vereinbaren? Haben Sie diesbezüglich Ratschläge?

C.Ü.: Grundsätzlich ist meiner Meinung nach da schon Disziplin notwendig. Anders geht es kaum. Und in meinem Fall wäre es ohne die Unterstützung durch die Familie nicht denkbar gewesen. Darüber muss man sich im Klaren sein. Dann ist alles eine Frage der Organisation und der Strukturierung. Lerne ich besser am Abend oder am Morgen? Dementsprechend ist es gut, einen individuellen Plan aufzustellen. Auch die Unterstützung vom Arbeitgeber schätze ich als sehr hilfreich ein. Der zeitliche Aufwand hielt sich auch dadurch in Grenzen, dass die Prüfungen vor Ort zu den Vorlesungen gelegt wurden. Aus meiner Erfahrung sollte man auch nicht auf den letzten Drücker mit der ausstehenden Hausarbeit oder der Klausurvorbereitung beginnen. Das läuft am Ende nur auf unnötigen Druck hinaus. Manche brauchen aber auch genau diesen Druck. Ein Vorteil war aber auch, dass ich das Studium nicht unbedingt in der Regelstudienzeit von zwei Jahren hätte schaffen müssen. Diese Flexibilität ist auch eine Stärke des Programms. Jeder kann sein Tempo persönlich finden, und umsetzen.

Welchen Mehrwert hat der MBA-Abschluss für Ihre Zukunft?

C.Ü.: Der Abschluss war nicht zwingend notwendig für meine unmittelbare berufliche Entwicklung, aber die Anerkennung der Geschäftsleitung des Arbeitgebers ist durchaus ein Pluspunkt. Dass man das gemacht und geschafft hat bedeutet ja auch: „Der ist bereit, über Grenzen hinaus zu gehen“. So etwas kann ausschlaggebend sein.  Der MBA ist für mich auch eine Bereicherung auf fachlicher und persönlicher Ebene. Ich habe viele Impulse mitgenommen und würde es immer wieder so machen. Der Mehrwert liegt auch im wissenschaftlichen Fundament und es handelt sich natürlich um einen international anerkannten Abschluss. Ein MBA ist wie ein Push nach vorne, und kann auch eine Eintrittskarte sein. In sehe den MBA als förderlichen Baustein in meinem Lebenslauf.

Wem würden Sie ein MBA-Studium empfehlen?

C.Ü.: Leuten die sich persönlich und fachlich weiterentwickeln möchten. Gerade für nicht-kaufmännische Profile ist das Studium eine echte Bereicherung. Für die Dauer des Studiums bedeutet das eventuell auch Verzicht auf manchen Ebenen, aber der erfolgreiche Abschluss ist dann umso mehr ein Zeichen von Durchhaltevermögen und Stärke.

Vielen Dank für das Gespräch!

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