FondsSuperMarkt: Der Patriarch Classic TSI hat das Ziel, in steigenden Aktienmärkten vorne dabei zu sein und zugleich größere Kursschwankungen zu vermeiden. Beides soll über einen weitgehend technisch-quantitativen Investmentansatz erreicht werden. Bitte erklären Sie einleitend näher die Investmentidee und die Grundzüge Ihrer Anlagestrategie.
Fabian Förtsch: Beim Patriarch Classic TSI-Fonds handelt es sich um einen rein regelbasierten Fonds. TSI bedeutet Trend-Signal-Indikator. Dieser Indikator basiert auf einem Begriff der technischen Analyse, dem sogenannten RSI (Relative Stärke Index). Bei der Aktienauswahl werden nur Aktien berücksichtigt, die sich in einem Aufwärtstrend befinden und über einen hohen RSI-Wert verfügen. Fallen Aktien unter einen bestimmten TSI-Wert, werden diese aussortiert und verkauft. Das Aktienuniversum beschränkt sich auf die Unternehmen aus dem HDAX (=DAX, MDAX, TECDAX) und Nasdaq-100. Die im Fonds verwendete Strategie ist durch den Wissenschaftler R.A. Levy belegt. Dieser fand in einer Studie heraus, dass sich trendstarke Aktien über einen längeren Zeitraum meist besser entwickelten als der zugrundeliegende Index. Die Strategie wurde dabei eigens für den TSI-Fonds angepasst und optimiert. Damit kann gleichzeitig eine breitere Diversifikation von über 40 Positionen erfolgen.
FondsSuperMarkt: Wie wird das Konzept der „relativen Stärke“ konkret im Investmentprozess umgesetzt? Wann genau steigen Sie in eine Aktie ein und wann aus?
Fabian Förtsch: Die wöchentliche Überprüfung findet meist montags statt. Dabei ordnet der Trend-Signal-Indikator (TSI) aus einem definierten Aktienpool jeder Aktie basierend auf ihrer Performance eine Zahl zwischen 0 und 100 zu. Je höher die Zahl, desto höher die Trendstärke und desto besser die Performance. Damit wird zuverlässig die höchste Dichte an performancestarken Werten gewährleistet. Aktien aus dem H DAX mit einem TSI-Wert unter 70 und Aktien aus dem Nasdaq-100 unter 65 werden aussortiert und durch neue Unternehmen mit einem TSI-Wert über 80 ergänzt.
FondsSuperMarkt: Welche Strategie verfolgen Sie bei der Gewichtung der einzelnen Titel?
Fabian Förtsch: Beim Kauf der Positionen wird eine Gleichgewichtung angestrebt, d.h. alle Aktien werden mit einem Startgewicht zwischen 2,2 bis 2,6 Prozent gekauft. Allerdings kann es im Laufe zu Verschiebungen kommen, wenn Positionen stark gestiegen bzw. gefallen sind. Bei stark gestiegenen Kursen einer Einzelposition kann somit die daraus resultierende hohe Gesamtgewichtung im Fonds genutzt werden, um Gewinne teilweise mitzunehmen, so dass das Aktienrisiko im Fonds reduziert wird.
FondsSuperMarkt: Laut dem offiziellen Verkaufsprospekt muss der Fonds mindestens 51% seines Vermögens in Aktien halten. Was machen Sie in einer längeren starken Korrektur, wenn keine oder allenfalls noch sehr wenige Aktien aus Ihrem Anlageuniversum die quantitativen Anforderungen für ein Investment erfüllen sollten?
Fabian Förtsch: Der Fonds investiert nach dem Grundsatz der Risikostreuung. Sollte es zu einer längeren starken Korrektur kommen, darf der Fonds zu Absicherungszwecken Derivate und Zertifikate mit eingebetteten Derivatebestandteilen einsetzen. Die Aktienquote wird aus regulatorischen Gründen nicht unter die 51-Prozent-Quote fallen. Der Fonds darf zusätzlich weltweit in Aktien, Renten, Investmentfondsanteile und Genussscheine investieren.
FondsSuperMarkt: Der Patriarch Classic TSI wird in die für Aktienfonds typische Risikoklasse 6 eingestuft und weist dementsprechend – trotz des beschriebenen Absicherungssystems – eine höhere Volatilität auf. Auch zu Beginn der Corona-Pandemie hat der Fonds deutlich verloren, sich anschließend allerdings auch überdurchschnittlich erholt. Wie schnell schlägt Ihr System bei fallenden bzw. steigenden Märkten an?
Fabian Förtsch: Die Corona-Pandemie belastete die Aktienmärkte weltweit. Von Mitte Februar 2020 bis Mitte März 2020 gab es erhebliche Kursverluste, der DAX verlor in dieser Zeit knapp 40 Prozent, der Nasdaq-100 nahezu 30 Prozent. Der Fonds konnte sich dieser Entwicklung nicht entziehen und büßte in dieser Zeit knapp 33 Prozent an Wert ein. Kurzfristige Schwankungen spielen bei der Absicherung eine untergeordnete Rolle, starke Erholungsbewegungen können hierbei sonst nicht vollkommen ausgeschöpft werden. Die V-förmige Bewegung des Corona-Crashs hat dies nochmals verdeutlicht. Die Absicherungsstrategie zielt besonders auf langfristige Korrekturen ab, die damit vermieden werden sollen.
FondsSuperMarkt: Bezeichnend für die von Ihnen verfolgte Momentum-Strategie überwiegen im Aktienportfolio größere, wachstumsstarke Unternehmen mit höherer Bewertung. Top-Branchen sind derzeit IT sowie Industrie- und Gesundheitsaktien, die sich zuletzt meist überdurchschnittlich entwickeln konnten. Wie würde der Investmentansatz des Fonds reagieren, sollte es zu der immer wieder diskutierten Rückkehr defensiver und zyklischer Titel (Value-Aktien) kommen? Welchen Einfluss hat die aktuell höhere Inflation auf die von Ihnen verfolgte Strategie?
Fabian Förtsch: Ein halbwegs inflationssicheres Depot kommt nicht ohne Aktien aus. Aktien bringen regelmäßig Erträge, anders als Gold. Im Gegensatz zu Immobilien ist der Handel von Aktien liquide, bei geringen Nebenkosten. Natürlich kommt nicht jede Aktie als Inflationsschutz infrage. Es kommen besonders die Unternehmen in Frage, die über eine gewisse Preissetzungsmacht verfügen. Sollten diese Aktien dann Stärke zeigen, wird das System diese erkennen und aus den 200 Aktien aus DAX, MDAX, TECDAX und Nasdaq-100 herausfiltern. Die Ausrichtung des Fonds hin zu einer speziellen Branche ist nicht willkürlich gewählt, sondern ergibt sich aus dem System. Es werden nur Unternehmen mit einer hohen relativen Stärke gekauft, unabhängig von der Branche.
FondsSuperMarkt: Welche Rolle spielt der Faktor Mensch, also Ihre Person, in dem von Ihnen skizzierten Investmentansatz? Welchen Spielraum gibt es für individuelle Entscheidungen?
Fabian Förtsch: Individuelle Entscheidungen gibt es in der Absicherungsstrategie. Sollte unser System in eine Rotphase wechseln, entscheidet das Fondsmanagement, wie schnell und wie viel Cash aufgebaut bzw. Risiko abgebaut wird.
FondsSuperMarkt: Über welche Erfahrungen und Ressourcen verfügen Sie für die Steuerung des Fondsportfolios? Wie groß ist das Team hinter dem Fonds?
Fabian Förtsch: Unser Team besteht aus zwei Personen, die Signale deuten und umsetzen. Hierbei entstehen mehr als 250 Transaktionen im Jahr. Um den Markt schlagen zu können, müssen Transaktionen mit unserem System sehr schnell und sehr oft umgesetzt werden.
FondsSuperMarkt: Aktuell ist der Patriarch Classic TSI als Finanzprodukt ohne besondere Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien zugelassen (entsprechend Artikel 6 der EU-Offenlegungsverordnung). Planen Sie diesbezüglich für die Zukunft eine Änderung?
Fabian Förtsch: Nachhaltigkeit in der Geldanlage spielt eine immer größer werdende Rolle. Der Fonds berücksichtigt das Thema der Nachhaltigkeit nicht komplett, da es ein massiver Eingriff in die Ursprungsstrategie darstellen würde. Somit handelt es sich bei dem Patriarch Classic TSI-Fonds um einen Fonds nach § 6 Transparenzverordnung. Das bedeutet, dass weniger als 50% des Fondsanteils Nachhaltigkeitskriterien auf freiwilliger Basis berücksichtigt. Eine höhere Quote würde das Management des Fonds erschweren, zumal die Anzahl der Aktien begrenzt ist, in die der Fonds investieren darf. Ferner ist davon auszugehen, dass die Performance des Fonds darunter leiden könnte.
FondsSuperMarkt: Abschließend: Für welchen Anleger*innentyp eignet sich aus Ihrer Sicht der Patriarch Classic TSI besonders? Welchen Zeithorizont sollten Anleger*innen mitbringen?
Fabian Förtsch: Der Fonds ist besonders für Anleger*innen geeignet, die langfristig in Aktien investieren möchten. Der Patriarch Classic TSI Fonds handelt nach regelbasierten und mathematischen Vorgaben und vermeidet dadurch emotionale Käufe oder Verkäufe. Der Fonds ist bei den meisten Brokern ab einem monatlichen Betrag von 25 Euro sparplanfähig. Damit bietet der Fonds langfristig die Möglichkeit, für das Alter oder auch für das Studium der Kinder vorzusorgen. Einmal eingerichtet, muss man sich um nichts mehr kümmern.
Fondsdetails: Patriarch Classic TSI
ISIN LU0967738971
WKN HAFX6Q
Fondskategorie Taktischer Aktienfonds
Ausgabeaufschlag 3% (FondsSuperMarkt-Rabatt 100%)
Ertragsverwendung Ausschüttend
Laufende Kosten 1,78 %
Performancegebühr bis zu 10 % des über 3 % liegenden Wertzuwachses (Highwatermark)
Auflegung 13.01.14
Fondsvolumen 70,46 Mio. EUR (18.01.2022)
Performance seit Auflage 132,98 % / 11,18 % p.a. (18.01.2022)
Risiko- und Ertragsprofil (SRRI) 6 von 7
Über die Patriarch Multi-Manager GmbH
Die Patriarch Multi-Manager GmbH fokussiert mit ihrer Produktpalette auf breit diversifizierte Dachfonds und Vermögensverwaltungsstrategien. Vor allem unabhängigen Finanzberatern liefert Patriarch wertvolle Bausteine für die Asset Allocation. Patriarch wurde im Jahr 2004 gegründet und verwaltet heute 294 Mio. € AuM (Stand 31.12.2021). Für größere Partner legt Patriarch auch Dachfonds mit eigenem Label auf. Patriarch selektiert für seine Anleger dabei die besten Verwalter und mandatiert diese mit dem Management der initiierten Produkte. So bekommen Investoren Zugang zu Know-how, das sonst nur sehr vermögenden Familien und Institutionen offensteht, und können gleichzeitig sicher sein, mit Patriarch immer von den Leistungen der Markt- und Innovationsführer zu profitieren.
Mehr zur Patriarch Multi-Manager GmbH: www.patriarch-fonds.de
FondsSuperMarkt ist mit mehr als 24.000 angebotenen Produkten und sieben Partnerbanken – darunter comdirect und ebase – eine der führenden Fondsplattformen im Internet. Rund 12.500 Kunden vertrauen bereits auf das Angebot des unabhängigen Vermittlers von Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag. Dabei richtet sich FondsSuperMarkt an Anleger, die kostenbewusste Selbstentscheider sind und bietet diesen neben einer einzigartigen Zahl von Fonds mit 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag u. a. umfangreiche Analysetools zur Fondsauswahl. Zu den dauerhaft günstigen Konditionen zählt neben dem komplett entfallenden Ausgabeaufschlag bei den meisten Fonds beispielsweise ein kostenloses ebase-Depot bereits ab einem Depotvolumen von 1.500 Euro. FondsSuperMarkt gehört zur Miltenberger Finanzgruppe, die aktuell Kundenvermögen von rund 760 Mio. Euro betreut. Weitere Informationen unter www.fonds-super-markt.de. Stand: Juni 2021
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