Im Rahmen der Strategie Europa 2020 unterstützt die Europäische Union mit der Connecting Europe Facility (CEF) Vorhaben von gemeinsamem Interesse für transeuropäische Netze. In Abstimmung mit dem Bundesinnenministerium haben sich acht deutsche Projektpartner um eine Co-Finanzierung beworben, um die deutsche eID-Infrastruktur, die auf der Nutzung der eID-Funktion des Personalausweises basiert, gemäß der eIDAS-Verordnung für eine europaweite Nutzung zu öffnen. Das Konsortium, bestehend aus Hochschule Harz, HSH Kommunalsoftware, SIXFORM, AKDB, Bundesdruckerei, OpenLimit, MTG und Governikus als Projektkoordinator, wird im Laufe der kommenden Monate im Projekt TREATS (TRans-European AuThentication Services) auf Basis konkreter Anwendungsfälle die Interoperabilität zu europäischen eID-Infrastrukturen herbeiführen.

Ergebnis des am 30.11.2017 endenden Projektes wird sein, dass die deutschen eID-Server eIDAS-fähig sind und Erweiterungen bzw. Befähigungen für eID-Anwendungen, Bürgerdienste und Servicekonten realisiert wurden. Damit werden die deutschen eID-Angebote künftig auch von Europäern mit anderen notifizierten elektronischen Identitäten genutzt werden können. Verlässliches E-Government in Deutschland endet somit nicht mehr an der Deutschen Staatsgrenze.

Umsetzung von eID-Anwendungen im Projekt
An der Hochschule Harz verfolgt Projektleiter Prof. Dr. Hermann Strack mit seinem Projektteam das Ziel, bereits vorhandene eID-Anwendungen für Studierende, Bewerber, Mitarbeiter und Kooperationspartner für den europäischen Zugang entsprechend der eIDAS-Verordnung zu erweitern.

Das Teilprojekt der HSH beinhaltet die Anpassung der E-Government-Anwendung „Online-Meldebescheinigung“ an europäische eID-Systeme, so dass künftig auch EU-Bürger eine Meldebescheinigung online beantragen können.

SIXFORM greift im Rahmen des Projektes beispielhaft die länderübergreifende An-/Ab- und Ummeldung von Gewerben auf. Die Umsetzung erfolgt mit einem intelligenten PDF-Formular für medienbruchfreie Vorgangsbearbeitung nach den Regularien der IT-Planungsratsanwendung FIM (Föderales Informationsmanagement).

Die AKDB setzt die eID-Funktion zur Authentifizierung im Servicekonto des Bürgerservice-Portals des Freistaats Bayern („BayernPortal“) ein. Im Projektverlauf wird die AKDB Prozesse für das Einlesen unterschiedlicher nationaler eIDs und für das Speichern der Daten im Servicekonto entwickeln. Dabei werden die entsprechenden Vertrauensniveaus berücksichtigt und die Verarbeitung der verschiedenen Datensätze durch die Fachdienste sichergestellt.

eIDAS-Anpassung der deutschen eID-Server
Die deutschen eID-Server-Hersteller OpenLimit, MTG und Governikus werden im Rahmen des Projektes den von der EU-Kommission bereitgestellten eIDAS-Connector implementieren bzw. ihre Server um eIDAS-Fähigkeiten erweitern mit dem Ziel, die Server auf die europaweite Nutzung vorzubereiten.

eIDAS-konforme Dienste
Die Bundesdruckerei wird ihren eID-Service um eIDAS-konforme Dienste erweitern. In einem ersten Schritt wird ein hoheitliches ID-Dokument eines EU-Mitgliedsstaats über den Service der Bundesdruckerei authentisiert. Für einen ausländischen EU-Bürger wird die Online-Beantragung einer Meldebescheinigung realisiert. Damit wird die technische Grundlage für eine EU-weite Nutzung von eGovernment-Angeboten geschaffen.

Im Juni 2017 ist eine Informationsveranstaltung aller Projektpartner bei der Hochschule Harz in Wernigerode geplant, um die bis dahin erzielten Projekterfolge und Projektziele vorzustellen.

Für weitere Informationen stehen Ihnen folgende Projektansprechpartner zur Verfügung:
Hochschule Harz, Prof. Dr. Hermann Strack – hstrack@hs-harz.de
HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH, Svea Lahn – svea.lahn@hsh-berlin-com
SIXFORM GmbH, Rudolf Philipeit – rudolf.philipeit@sixform.com
AKDB, Michael Diepold – michael.diepold@akdb.de
OpenLimit, Dr. Stephan Lachmann – stephan.lachmann@openlimit.com
MTG media Transfer AG, Oswald Ludwig – oludwig@mtg.de
Bundesdruckerei GmbH, Marc Thylmann – marc.thylmann@bdr.de
Governikus GmbH & Co. KG, Olaf Rohstock – olaf.rohstock@governikus.de

Über die Governikus GmbH & Co. KG

Die Governikus KG ist ein seit 1999 etablierter IT-Lösungsanbieter für Sicherheit und Rechtsverbindlichkeit elektronischer Kommunikation und elektronischer Dokumente. Gegründet als bremen online services im Jahr 1999 beschäftigt sich die Governikus KG intensiv mit dem Schutz personenbezogener Daten. Als Pionier im E-Government- und E-Justice-Bereich liegt der Fokus des Portfolios auf der Unterstützung zur Digitalisierung der Verwaltungsprozesse, die auch im Rahmen der Digitalen Agenda der Bundesregierung gefordert wird.

Das Governikus-Portfolio liefert wichtige Bausteine für den gesamten Lebenszyklus elektronischer Dokumente und für eine sichere elektronische Kommunikation. Die Lösungen der Governikus KG gliedern sich in die Themenschwerpunkte "Sichere Identitäten", "Sichere Kommunikation" sowie "Sichere Daten". Innerhalb der Suiten liefert die Governikus KG beispielsweise Komponenten, Produkte und Lösungen für die Authentisierung mit dem Personalausweis, den im E-Government etablierten OSCI-Protokollstandard für eine starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in und mit der Verwaltung bzw. im EGVP-Verbund der Justiz, intelligente De-Mail-Integration, Signaturanwendungskomponenten sowie die beweiswerterhaltende Langzeitaufbewahrung gemäß TR-ESOR.

Zahlreiche Komponenten aus dem Gesamtportfolio der Governikus KG stehen dem Bund, den Ländern sowie den meisten ihrer Kommunen mit der Anwendung Governikus u.a. zur Umsetzung der Nationalen E-Government-Strategie als eine von acht Anwendungen des IT-Planungsrates zur Verfügung. Die Anwendung ist gemäß Common Criteria evaluiert sowie SigG-bestätigt und wird ständig gemäß aktueller nationaler und internationaler Gesetzeslagen und Standards weiterentwickelt. Seit 2017 steht mit dem Governikus MultiMessenger eine weitere Anwendung des IT-Planungsrates für die Multikanalkommunikation zur Verfügung.

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