Ein paar Mal auf dem Touchscreen gewischt und getippt und schon steht anstatt der Acht eine Fünf an der ersten Stelle des Kilometerzählers. Nur wenige Augenblicke hat es gedauert und der Passat CC war um 30.000 Kilometer ärmer und sein Besitzer um mehrere Tausend Euro reicher – theoretisch. Praktisch zeigt die Vorführung im Technikzentrum des ADAC den traurig-perfekten Stand aktueller Tachomanipulationstechnik. Immer mehr wird das Drehen von Kilometerzählern zum Volkssport. In China geklonte Geräte wie das „Digiprog III“ – einst viele Tausend Euro teuer – gibt es heute bereits ab lächerlichen 150 Euro im Internet.

Je mehr Elektronik die Hersteller in die Fahrzeuge stopfen, desto leichter machen sie es Betrügern. Rund ein Drittel aller Gebrauchtwagen sind nach Erkenntnissen der Polizei manipuliert. Darauf weist der Automobilclub seit vielen Jahren hin, doch Politik und Fahrzeughersteller handeln nicht. „Den Schaden haben weder die Hersteller noch deren (Erst-)Kunden“, betont Steffen Dominsky Redakteur „kfz-betrieb“: „Der Dumme ist der Gebrauchtwagenkäufer, doch der hat keine Lobby.“

Bereits seit Jahren verbaut die Zulieferindustrie Speicherchips mit „HSM“-Technik in ihre Steuergeräte. Nur die Autobauer nutzen diese Sicherheitstechnik nicht, die Tachomanipulation so gut wie unmöglich macht. Außer zu ihrem eigenen Vorteil, z.B. um sich vor Chiptuning zu schützen. Manche Hersteller wünschen sich sogar Steuergeräte mit veralteter „SHE“-Technik. Dem Zulieferer bleibt dann nichts anderes übrig, als in moderne HSM-Chips die simplere und unwirksamere SHE-Technik einzupflanzen. „Das wäre, als würden Sie auf die Platine eines Matrix-LED-Scheinwerfers eine H4-Birne stecken wollen. Ein absoluter Rückschritt in Sachen Sicherheit“, erklärt ein ADAC-Experte.

Ebenfalls einen Rückschritt stellt der Club seit Kurzem bei einem weiteren Si-cherheitsthema fest: Keyless Go. Während die klassische Funkfernbedienung dank „Rolling Code“-Technologie überaus angriffssicher ist, arbeitet das Keyless-Go-System im Prinzip völlig ungeschützt. Mithilfe eines einfachen „Reichweitenverlängerers“ überlisten Kriminelle die Fahrzeuge. Die Kosten für die gesamte Technik: keine 100 Euro.

Autobesitzer würden beim Einhalten von Mindeststandards nicht nur im Fall Tachomanipulation profitieren. Eine verbesserte IT-Sicherheit wäre für diese sowie die Allgemeinheit im Hinblick auf Car-to-x-Kommunikation bzw. autonomes Fahren essenziell. Denn wer möchte schon aufgrund simpler Manipulationen seine Gesundheit gefährden und einen Unfall riskieren?

In der aktuellen Ausgabe, die heute erscheint, beleuchtet „kfz-betrieb“ digitale Entwicklungen im Handel, Service und bei den Herstellern. Die Sonderausgabe „Digitalisierung 2017: So weit ist die Branche“ verschafft einen Überblick darüber, wie gut der Automobilsektor in Deutschland mit dem digitalen Wandel Schritt hält. Zudem zeigt das Fachmedium die Gefahren des digitalen Wandels für die Autobranche sowie ihre Kunden auf.

„kfz-betrieb“ ist das meistgelesene Fachmagazin im Kfz-Gewerbe und informiert seit über 100 Jahren den automobilen Handel und Service. „kfz-betrieb“ ist offizielles Organ des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK), der berufsständischen Interessenvertretung für rund 38.000 Autohäuser und Werkstätten. News aus der gesamten Kfz-Branche gibt es unter www.kfz-betrieb.de sowie im täglichen Newsletter. 

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