Im Jahr 2011 hat die Deutsche Telekom ihr erstes echtes Glasfaser-Ausbauprojekt für beendet erklärt. Hierdurch erhielten 5.800 Haushalte echte Glasfaser-Leitungen, konnten aber nur maximal 200 MBit/s buchen, obwohl die Leitungen deutlich mehr leisten können. Nun hat die Telekom Anschlüsse auf den Markt gebracht, die Privatkunden Geschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s ermöglichen. Thorsten Neuhetzki vom Onlinemagazin teltarif.de führt aus: "Mit 1000 MBit/s im Downstream und 500 MBit/s im Upstream können die Telekom-Kunden nun im Internet surfen. Allerdings: Der neue Telekom-Anschluss ist mit 120 Euro im Monat kein Schnäppchen und auch nicht für alle verfügbar. Obwohl die Telekom seit 2010 an ihrem Glasfasernetz baut, können nach jüngsten Aussagen gerade mal 700.000 Haushalte versorgt werden." Niek Jan van Damme, der scheidende Telekom-Deutschland-Chef, nennt den jetzt eingeführten Gigabit-Tarif einen Test. Hierdurch soll herausgefunden werden, ob die Kunden bereit sind, einen deutlich höheren Preis zu zahlen, wenn dafür mehr Bandbreite geboten wird. Auch soll hierdurch klar werden, ob diese Anschlüsse am Ende wirklich genutzt werden.

Neben der Telekom bietet auch 1&1 solche Anschlüsse an – allerdings nur für Gewerbekunden. Aber auch andere Anbieter in Deutschland wie beispielsweise die ‚Deutsche Glasfaser‘ und ‚Tele Columbus‘ bieten Gigabit-Leitungen auch für Privatkunden an. Diese sind teilweise schon für deutlich unter 100 Euro pro Monat zu haben.

Neuhetzki sagt: "Der Schritt der Telekom, jetzt doch ein Gigabit-Produkt für Privatkunden einzuführen, kommt überraschend. Schließlich hält die Telekom nicht nur seit Jahren an ihrem FTTH-Ausbau mit angezogener Handbremse fest, sondern auch an dem beschriebenen Tarifschema mit maximal 200 MBit/s im Downstream." So sagte beispielsweise noch im März 2017 der Telekom-Regulierungschef Wolfgang Kopf, dass für die Masse der Kunden ein 100 MBit/s-Tarif ausreiche. "Nun gilt es abzuwarten, ob und wie die vergleichsweise wenigen Kunden, die einen Anschluss bekommen können, den neuen Highspeed-Tarif annehmen", so Neuhetzki abschließend.

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