Fernsehen geht heute mittlerweile auch über das Internet. Das ist nichts Neues. Jedoch wachsen das Angebot und die Vielfalt von Tag zu Tag. Wer schneidet besonders gut ab und wer bildet das Schlusslicht unter den Anbietern?

video, Deutschlands führendes Test- und Technikmagazin für TV, Heimkino und Surround, hat in einem umfangreichen Testverfahren kritische Faktoren genauer unter die Lupe genommen. Zusammen mit dem renommierten Netztest-Institut zafaco wurden vier Wochen lang die DSL-basierten IPTV-Angebote Telekom Entertain TV, Vodafone TV und 1&1 „DigitalTV provided by Telekom“ sowie die populärste Web-TV-Dienste Amazon Video, Facebook, Netflix, Vimeo und Youtube umfangreich getestet. Zafaco ermittelte dabei die Durchschnittswerte für Video- und Übertragungsqualität über einen Mix aus allen untersuchten Zugangsleitungen von Telekom, Vodafone, 1&1, Unitymedia und 02 bis hin zu regionalen Netzangeboten wie M-Net, Netcologne oder EWE. Diese erstmalig gewonnenen Ergebnisse zeigen einen tiefen Einblick in die technische Qualität der Anbieter und letztendlich den Mehrwert für den Zuschauer. Und auch künftig wird video IPTV- sowie Web-TV-Anbietern auf den Zahn fühlen.

Ein Kampf um knappe Ressourcen

Das Internet hat sich zu einem vollwertigen Übertragungsweg für Videoinhalte etabliert. Anbieter wie Telekom, Vodafone oder 1&1, bieten beispielsweise TV-Übertragung per Internet-Protokoll (IPTV) an, über die klassische TV-Sender gesehen werden. In Konkurrenz dazu stehen Streamingdienste wie Amazon Prime Video oder Netflix und darüber hinaus dürfen auch Videocontentplattformen wie Youtube oder Vimeo nicht außer Acht gelassen werden. Am Ende kämpfen alle Anbieter um dasselbe: die Gunst des Zuschauers sowie verfügbare Datenraten und eventuelle Vorfahrtsregelungen im Internet.

Besonders entscheidend ist die Leistungsfähigkeit der Server der Dienstanbieter und wie gut sie an die Verteilernetze der Internet-Provider angebunden sind, denn davon ist die Bild- und Tonqualität abhängig, die beim Zuschauer in den heimischen vier Wänden ankommt. Bei IPTV-Diensten spielt zusätzlich dazu auch noch die Leistung der eingesetzten Set-Top-Boxen eine entscheidende Rolle.

Telekom an der Spitze und Überraschung bei Web-TV-Angebot

Im Gegensatz zu den üblichen Tests der video, bei denen die inhaltliche Breite des IPTV- sowie Video-On-Demand-Angebots im Fokus steht, konzentriert sich der aktuelle Test vor allem auf die technische Qualität von IPTV sowie Web-TV. Als klarer Testsieger unter den IPTV-Diensten sticht die neue EntertainTV-Plattform der Telekom hervor. Im technischen Vergleich ist sie mit Vodafone TV zwar vergleichbar, gewinnt aber deutlich im Bereich Bedienung und Angebot. Aber auch Vodafone und 1&1 bieten ihren Kunden, da wo das Angebot verfügbar ist, eine gute Qualität und ansprechende Inhalte.

Überraschend ist vor allem das Ergebnis unter den Streamingdiensten. Der Vergleich zeigt: je populärer ein Dienst, umso größer wird die Gefahr von Qualitätseinbußen durch Überlastung. Amazon schafft es deutlich besser mit einer extrem hohen Nachfrage zurechtzukommen als Netflix. Beide Anbieter haben aber klar die Nase vorn, wenn es um das inhaltliche Angebot und die Bedienung geht. Im Vergleich dazu bilden Facebook, Youtube und Vimeo ein eher mangelhaftes bis befriedigendes Schlusslicht in diesen Bereichen. Alle drei letztgenannten überzeugen jedoch mit ihrer herausstechenden Bildqualität, wobei sie das wahre Potential noch nicht wirklich nutzen. Facebook bedient bislang nur spezielle Formate wie Fan-TV, Livesendungen, Trailer oder ähnliches. Vimeo erfüllt als Video-Plattform zwar Profi-Ansprüche, liegt aber in der Angebotsauswahl dennoch hinter Youtube.

Die komplette Auswertung und alle Testergebnisse des großen IPTV- und Web-TV-Tests lesen Sie in der nächsten Ausgabe der video 12/2017, EVT 3.11.17

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