Gleich 13 Dörfer aus der Bewertungsregion Vogelsberg/Wetterau hatten sich am Regionalentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligt – mit großartigem Erfolg: Siegerdorf ist Schotten-Wingershausen, das Dorf mit eigenem Weinberg. Kontinuierlich würden dort neue Projekte vernetzt und gemeinschaftlich umgesetzt, von der Mitfahrbörse über intensive Gemeinwesenarbeit bis zum Naturschutz, heißt es in der Begründung. Wingershausen und der zweitplatzierte Ort Nidda-Ober-Schmitten aus dem Wetteraukreis werden in der nächsten Runde beim Landeswettbewerb für die Region antreten.

Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak beglückwünschte die Vertreterinnen und Vertreter aller elf Vogelsberger Teilnehmerdörfer und überreichte Siegerurkunden und Sonderpreise. Es gehe zwar um Platzierungen bei Wettbewerben, letztlich hätten jedoch alle Teilnehmer gewonnen, so Mischak. „Bereits mit der Anmeldung zeigen sich Bereitschaft und Engagement, sich für den eigenen Lebensmittelpunkt einzusetzen. Das gemeinsame Handeln festigt das Miteinander und das Wir-Gefühl im Dorf und zugleich die Verbindung und Zusammenarbeit mit der Kommune. Das ist die originäre Zielsetzung und der eigentliche Mehrwert des traditionellen Dorfwettbewerbs!“

Die Ausrichtung des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ habe sich im Laufe der Zeit geändert: Heute gehe es um aktive und starke Dorfgemeinschaften, die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements, wirtschaftliche Initiativen und kulturelle Aktivitäten, nachhaltige Siedlungsentwicklung sowie Verständnis für den Umgang mit der biologischen Vielfalt und unserem Naturraum. Man setze auf die Kompetenz der Dorfgemeinschaft und ihren Gestaltungswillen und binde die politischen Verantwortlichen mit ein. Bewertet werde, wie alle Generationen im Ort ihre Ausgangssituation aufgriffen und gemeinsam an ihrer Zukunft arbeiteten.

Mischak ermunterte dazu, die in Gang gesetzten Ideen und Projekte weiter zu entwickeln. Der Fachkommission galt sein Dank für die Bereisung und Bewertung der 13 Teilnehmerdörfer. Und ein ganz besonderes Dankeschön sprach er Margit Kock-Wagner aus, der Abteilungsleiterin Regionalentwicklung. „Ihr Name ist untrennbar mit den Themen Dorferneuerung und Regionalentwicklung verbunden. Sie im Saal kennen sie alle und ich möchte diese Veranstaltung zum Anlass nehmen, für Ihre Arbeit zu danken und alles Gute für Ihren Ruhe- oder Unruhestand zu wünschen.“ Auch Schottens Bürgermeisterin Susanne Schaab überreichte ein kleines Präsent und lobte die hervorragende und kreative Zusammenarbeit in der Vergangenheit sowie die gute Vernetzung nach Wiesbaden, die so manches Mal von Nutzen gewesen sei.

Die Teilnehmer, ihre Preise und Sonderpreise

Schotten-Wingershausen als Sieger erhält 4.000 €
In dem Dorf mit dem Weinberg und der markanten Basaltkirche werden kontinuierlich neue Projekte vernetzt und gemeinschaftlich umgesetzt, von der Mitfahrbörse über intensive Gemeinwesenarbeit bis zum Naturschutz.     

Homberg-Nieder-Ofleiden erhält für den 3. Platz 2.000 €
Einen Ort mit dem Fahrrad entdecken (siehe Plakat) – auf diese kreative Weise hat sich Nieder-Ofleiden präsentiert und gezeigt, wie Wirtschaft (MHI mit der Stein-Expo, Logistikzentrum, Dienstleister zur Grundversorgung) und kulturelle Initiativen im Dorf zusammenwirken.

Schlitz-Üllershausen erhält 1.000 € für den 4. Platz
Ein Dorf mit 211 EW und starker Dorfgemeinschaft.
Im guten Einklang von Mensch, Natur, Umwelt und den dörflichen Strukturen zeigt Üllershausen wie hoch die Lebensqualität in kleinen Orten sein kann.  

Lautertal-Hopfmannsfeld erhält 500 € für den 5. Platz
Der Bürgerverein „Hopfmannsfeld aktiv“ beweist, dass Angebote für alle Generationen geschaffen werden können (Mehrgenerationenplatz, Nachbarschaftshilfe). Gute Verbindung von Dorf, Kulturlandschaft und regionalen Produkten (Honig, Ziegenkäse) aus dem Dorf.  

Für ihre erfolgreiche Teilnahme gingen Urkunden an Homberg/Appenrod, Alsfeld-Eifa und Schlitz-Hutzdorf.

Sonderpreise in Höhe von jeweils 300 € überreichte Dr. Mischak an vier Ortschaften:

Alsfeld-Altenburg
für den „kleinen Hessenpark“ – ein denkmalgeschütztes, baukulturelles Ensemble aus translozierten Fachwerkhäusern mit hoher Wohnqualität im alten Ortskern.

Alsfeld-Berfa
für die „Verantwortungsgemeinschaft Berfa“ und dem sog. „Berchtaweg“, der Alsfeld mit Berfa verbindet und die landschaftlichen Potenziale des Bechtesbergs erschließt.

Lautertal-Hörgenau
für die Gestaltung und Organisation des Jugendtreffs. Das Gebäude wurde 2016 von den Jugendlichen mit Unterstützung der Gemeinde saniert und wird in Eigenregie organisiert.

Lauterbach-Wallenrod
für „Musel-Wusel-Land“: Kindergarten in einer ehemaligen Hofreite im Ortskern mit ansprechend gestalteter Außenanlage mit Abenteuer- und Wasserspielplatz.

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