Wie es um die Demenzfreundlichkeit in Stadt und Land bestellt ist, beleuchtete die Veranstaltung „Versorgung von Menschen mit Demenz in Schleswig-Holstein und in Flensburg – Welche Möglichkeiten erschließen sich für Betroffene und ihre Angehörigen?“ Die Konferenz, die in der Industrie- und Handelskammer zu Flensburg stattfand, wurde im Rahmen des deutsch-dänischen Interreg 5A-Projektes Demantec organisiert, bei dem die Hochschule Flensburg Leadpartner ist.

Wie bei bereits vergangenen Demantec-Netzwerkevents kamen auch dieses Mal deutsche und dänische Expert*innen und Interessierte aus verschiedensten Sektoren des Gesundheitswesens für einen interdisziplinären, grenzüberschreitenden Austausch und Erfahrungsgewinn zusammen. Die Steigerung des Bewusstseins für Mitbürger mit Demenz sowie die Enttabuisierung der Thematik in der Gesellschaft standen im Fokus der Veranstaltung.

Prof. Dr. Bosco Lehr, der gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Severin die Gesamtprojektleitung von Demantec inne hat, eröffnete zusammen mit Dr. med. Christian Peters, 1. Vorsitzender der Gesundheitsregion Nord e.V., die Veranstaltung. Beide waren sich einig, dass die Interdisziplinarität der Teilnehmer*innen sowie der Vortragenden in besonderer Weise die Vielschichtigkeit der gesellschaftlichen Auswirkungen durch Demenz veranschaulichen. Auch Sedef Atasoy, Geschäftsbereichsleiterin der IHK Flensburg, freute sich, die zahlreichen Besucher begrüßen zu dürfen. Sie betonte, dass Demenz vor Ländergrenzen keinen Halt macht und es somit umso erfreulicher ist, dass Demantec seit 2016 grenzüberschreitende Lösungen erarbeitet.

Die Oberbürgermeisterin Flensburgs und gleichzeitig Schirmherrin der Alzheimer Gesellschaft Flensburg, Simone Lange, bestätigte dies in ihrem Grußwort und betonte die Wichtigkeit, deutsch-dänische Synergieeffekte im Zusammenhang mit Demenz zu nutzen.

Mit Spannung erwarteten die Teilnehmer*innen den Vortrag von Dörte Christens-Kostka, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein, über den erst vor kurzem veröffentlichten Demenzplan des Landes mit seinen vielseitigen Empfehlungen. Ihr persönlich liege besonders am Herzen, dass der ländliche Raum für die dort lebenden Menschen mit Demenz weiter gestärkt wird. Heidi Lyck, Sozial- und Altenhilfeplanung der Stadt Flensburg, sprach über Demenzfreundlichkeit in Flensburg aus Sicht der Kommune und stellt einen sehr informativen Soll-Ist-Vergleich der Empfehlungen aus dem Demenzplan mit dem aktuellen Stand in Flensburg vor zu dem Thema: Was wird bereits getan und wo liegen noch Ansatzpunkte? Ihr positives Resümee lautet: „Flensburg – demenzfreundlicher als gedacht“. Raum nach oben gibt es nach ihrer eigenen Aussage aber immer.

Weitere Themen des Demantec-Netzwerkevents waren die Arbeitsweise der Alzheimergesellschaft Flensburg, Maßnahmen der DIAKO für ein demenzfreundliches Krankenhaus sowie Kultur- und Naturerlebnisse für Menschen mit Demenz. Ein Demantec-Vortrag gab Einblicke in Projektaktivitäten: Aktuell werden im Rahmen des Demantec-Projektes Technologien der beiden Praxispartner in deutschen und dänischen Pflegeheimen getestet. Ein Marktplatz mit deutschen und dänischen Aussteller*innen aus den verschiedensten Bereichen, darunter Projekt- und Netzwerkpartner, rundete die Veranstaltung ab.

 Die Veranstaltung war den Stimmen der Teilnehmer*innen zufolge ein voller Erfolg. „Die Vorträge waren alle sehr fundiert, ich werde viel Neues mit nach Hause nehmen“, konstatierte ein Teilnehmer.

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