Wie war das damals? Wie ist es dazu gekommen? Und was lässt sich möglicherweise aus der Vergangenheit für die Gegenwart und für die Zukunft lernen? Das sind Fragen, mit denen auf unterschiedliche Weise die drei Deals der Woche zu tun haben, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 26.01.18 – Freitag, 03.02.01.18) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind.

Sehr eindrücklich beschreibt Heinz Kruschel das Schicksal von Menschen am Ende eines Krieges, die im April 1945 vor Entscheidungen zwischen Leben und Tod stehen. Und das Moor schweigt. Eine Reise in die Vergangenheit unternimmt die Hauptfigur in der Erzählung „Clownschule“ von Renate Krüger. Auch Walter Kaufmann hat in dem Band mit Geschichten unter dem Titel „Kauf mir doch ein Krokodil“ viel zu erzählen – aus einem langen Leben, in dem er trotz aller Schrecken auch zumindest einmal verdammt viel Glück gehabt hatte. Der deutsch-australische Schriftsteller Walter Kaufmann, der eigentlich Jizchak Schmeidler heißt, wurde am 19. Januar 1924 in Berlin als Sohn einer jüdischen Verkäuferin geboren. Er ist jetzt 94 Jahre alt. 1926 war er von dem jüdischen Anwalt Sally Kaufmann und dessen Frau Johanna adoptiert worden, was er selbst jedoch erst nach seiner Rückkehr nach Deutschland erfuhr. Seine Adoptiveltern wurden nach dem Novemberpogrom 1938 verhaftet, kamen ins KZ Theresienstadt und wurden im KZ Auschwitz ermordet. Kaufmann gelang 1939 mit einem Kindertransport die Flucht aus dem Deutschen Reich über die Niederlande nach Großbritannien. Dort wurde er als „feindlicher Ausländer“ interniert und 1940 per Schiff nach Australien gebracht.

Außerdem sind in dieser Woche zwei E-Books von Ulrich Hinse für eine Woche zum Superpreis von nur jeweils 99 Cents zu haben. Mehr dazu am Ende dieser Ausgabe.

Erstmals 1970 veröffentlichte Heinz Kruschel als Band 159 der Erzählerreihe des Deutschen Militärverlages den Titel „Das Moor schweigt“. Der Text ist ein Auszug aus seiner Erzählung „Das Kreuz am Wege“: Minus 17 Grad zeigt das Thermometer. Aber das Wasser im Bach fließt schnell, und deshalb ist es noch nicht zugefroren. Also lassen die Ausbilder von der SS-Division „Totenkopf“ die jungen Soldaten in eben diesem Bach eine Stunde lang marschieren. Zur Abhärtung, wie sie sagen. Fünf Jungen aus der 6. Schule sind unter den Geschundenen: Hans Pohnert, der die Penne satt hat und noch den Krieg erleben will, Jonny Renkel, der schnellste Läufer der Schule, Kalle Kozruk, der stiernackige Stammführer, der schon zweimal hängengeblieben war, Manne Hausmann, der schmalgliedrige Primus der Klasse, und Sohne Schwerdtmenger, dessen Vater in einem Strafbataillon sein soll. Sie und ein paar alte Volkssturmmänner bilden einige Wochen später einen sogenannten Panzervernichtungstrupp, der in Wurmfing stationiert ist. Der einarmige Leutnant Wenzlau führt sie. Ihr Tagesablauf ist monoton: Hinweis- und Wegeschilder umstecken, um die Truppen der Alliierten, die täglich anrücken können, ins Moor zu führen, Sperren und Minenfelder legen und auf den Einsatz warten. Werden sie den erleben, um den Krieg noch weiter als fünf Minuten nach zwölf zu führen? Hier der Beginn des ersten Kapitels:

„Der Krieg war für Hans Pohnert eine Selbstverständlichkeit. Solange er bewusst denken konnte, gab es nichts anderes, und so war das Umstecken der Fähnchen auf der Landkarte im Klassenzimmer eine tägliche Gewohnheit. Auch der knappe Raum, den die Reste der deutschen Armeen in diesen ersten Tagen des Jahres 1945 noch verteidigten, ließ in Pohnert nicht den Gedanken an eine Niederlage aufkommen. Um Berlin würde sich der Krieg entscheiden, denn Berlin bleibt deutsch. Wien wird wieder deutsch, Europa wird niemals russisch, hatte der Propagandaminister gesagt.

Hans Pohnert war froh, als im Januar der Befehl kam, sich im Wehrertüchtigungslager zu melden, denn die Schule ödete ihn an und die Pauker schon lange. „Pickel“ Kerze, der alte, glatzköpfige Rektor, hatte die fünf Jungen mit bewegten Worten verabschiedet: Jonny Renkel, der der schnellste Läufer der Schule war, Kalle Kozruk, den stiernackigen Stammführer, der schon zweimal hängen geblieben war, Manni Hansmann, den schmalgliedrigen Primus der Klasse, Sohne Schwerdtmenger, den sie manchmal böse „Bolschewik“ nannten, weil sein Vater in einem Strafbataillon sein sollte, und Hans Pohnert, den blonden Angestelltensohn, der die Penne satthatte und den Krieg erleben wollte. Sie hatten nicht einmal zugehört, der alte Rektor interessierte sie nicht mehr.

Im WE-Lager ging es hoch her. Ausbilder der SS-Division „Totenkopf" brachten ihnen Handkantenschläge und Mutsprünge, Jiu-Jitsu-Griffe und Anschleichen bei, sie wurden an Panzerfäusten und Handfeuerwaffen ausgebildet. Nicht alle überstanden es gut. Nach einem einstündigen Marsch im fließenden Wasser eines kleinen Baches bei einer Außentemperatur von minus 17 Grad war das Revier am anderen Tage so voll, dass der Sankra einige Dutzend ins Krankenhaus fahren musste. Aber die Jungen aus der 6. Schule hielten durch. Auch Manni Hansmann, der der anfälligste war und den seitdem ein furchtbarer Husten quälte. Dann kam die Abkommandierung zum Werwolf. Die Klassenkameraden blieben zusammen.

Die Apriltage in Wurmfing waren blau und hoch, sodass täglich mit dem Einflug von Bomberverbänden gerechnet werden konnte. Sie kamen auch täglich, es gehörte zum Tagesablauf. Und der war monoton: Hinweis- und Wegeschilder umstecken, um die Amis ins Moor zu führen, Sperren und Minenfelder anlegen und auf den Einsatz warten. Sie waren nicht viele: die fünf Jungen, alte Volkssturmmänner aus der Umgebung, einige Reservisten, die nicht mehr voll einsatzfähig waren. Leutnant Wenzlau, ein junger, blasser Offizier, führte die kleine Truppe. Er trug immer einen eleganten grauen Mantel, dessen rechter Ärmel angesteckt war — während der Rückzugskämpfe in einer russischen Stadt hatten sie ihm den Arm abgeschossen. Außerdem hatte er noch einen gefährlichen Lungensteckschuss, dessen Splitter nicht entfernt werden konnten. Er war verbittert, wusste, dass er bald sterben musste, und hatte nur den einen Wunsch, möglichst viele Gegner mit in den Tod zu nehmen.

Sein Stellvertreter war der Ortsgruppenleiter Kochne, ein Bauer in brauner Uniform mit gelben Spiegeln. Er hatte den größten Hof im Ort. Die fünf Jungen waren in der Waschküche des Gastwirts untergebracht. Der Gastwirt war ein hagerer Mann mit eingefallenem Brustkorb und überschmalen Händen. Schwindsucht, munkelte man im Dorf. Darum sollte er nicht eingezogen worden sein, aber er stand sich auch gut mit dem Kochne-Bauern, dem alten Kämpfer, und der konnte manches regeln mit seinem Einfluss. Die beiden hockten oft stundenlang zusammen und standen nicht eher auf, bis sie die Buddel ausgetrunken hatten. So war es auch an diesem Frühlingstage des Jahres 1945.

Als der Wirt draußen auf der Straße die Werwolfgruppe vorüberlaufen sah, Panzerfäuste in den Händen, sagte er zum Kochne-Bauern: „Meinst du, dass die es schaffen werden?“ Der Bauer kippte den Schnaps hinunter und rückte ein Stück näher, obwohl diese Vorsicht übertrieben war, denn in der Schankstube befand sich kein Mensch, nur die Schwester des Wirtes hantierte in der Küche. Aber die hörte nicht zu. Sie war ausgebombt und hatte in Magdeburg bei einem Luftangriff ihren zehnjährigen Jungen verloren. Nun lebte sie mit der Tochter hier. Beide halfen in der Wirtschaft, mehr geduldet als gern gesehen.

„Was heißt schaffen?“, brummte Kochne, „wir lassen die machen und halten uns ‚raus. Adolf hat sich übernommen, er konnte sich auch nicht auf alle verlassen und hatte schlechte Berater. Ich habe keine Lust, in den letzten Minuten ins Gras zu beißen. Man muss versuchen, von einem Kahn auf den andern zu springen und dabei nicht ins Wasser zu fallen. Da kommt es auf einen Moment an, verstehst du, auf eine Sekunde vielleicht, sonst kann es zu spät sein!“ „Aber diese Sekunde, der Moment … Wie willst du denn wissen …?“, stotterte der Wirt, noch verblüfft über die Worte des Freundes, die heute anders klangen als sonst. Der Kochne-Bauer antwortete nicht. Er starrte ins leere Glas, nahm es in die Hand und stülpte es um.

Miltenmichler verstand. „Martha!“, rief er. „Martha, .bring uns noch eine Flasche!“ „Überlass das nur mir“, sagte der Bauer kurz und musterte aus zusammengekniffenen Augen das Mädchen, das in die Schankstube trat und mit einem heftigen Ruck die Flasche auf den Tisch stellte. Es war die Tochter der Schwester, Christine. Sie war achtzehn Jahre alt, hatte Augen wie tiefbraune Mandeln, schmale Hüften und spitze Brüste.

„Deine Mutter hatte ich gerufen. Bist du schon zurück?“, fragte der Wirt säuerlich. Christine trat zum Fenster. „Sie lassen uns nicht mehr ‚raus. Alle Straßen sind gesperrt, ich bin nur bis zur Kreuzung gekommen. Wir müssen eben einkaufen, wenn wieder Ruhe ist. Lange kann es nicht mehr dauern!“ Der Ortsgruppenleiter stand auf und trat breitbeinig vor sie hin. „Was soll das heißen?“, fragte er langsam und drohend. „Was soll das heißen?“, wiederholte er seine Frage. Seine Hände umspannten die nackten Oberarme Christines. Sie blieb unbeweglich stehen. „Das soll heißen, dass der Onkel seine Futtermittel zurzeit nicht bekommen kann, weiter nichts. Die Gründe sind wohl bekannt“, sagte sie ruhig.“

Erstmals 2011 erschien im Wagner-Verlag Gelnhausen die Erzählung „Clownschule“ von Renate Krüger: In diesem Buch schlägt die Autorin einen weiten historischen Bogen – vom Zweiten Weltkrieg über die 1950er Jahre in der DDR bis ins Heute. Die Rentnerin Helga Schneider, eine ehemalige Krankenschwester aus Oberschwaben, will sich in einer Mecklenburger Nobelherberge erholen. Damit unternimmt sie zugleich eine Reise in die eigene Vergangenheit, hatte der Gebäudekomplex derer von Klevenow zu DDR-Zeiten doch eine ganz andere Funktion. Er diente als Rehabilitationsstätte für verdienstvolle, aber mit Sicherheitsrisiken behaftete Staats- und Parteifunktionäre, wie die Erzählerin mit feiner Ironie schreibt. Ein Objekt, auf dem natürlich auch die Hand der Stasi lag und in dem Helga Schneider beschäftigt war. Eine im Bereich des Alltäglichen angesiedelte und zu keinen besonderen Höhenflügen herausfordernde Begebenheit, wären da nicht die Hintergründe, die im Verlauf der Erzählung nach und nach sichtbar werden. Und die bestehen nicht aus irgendeiner Familiengeschichte mit Tabubereichen, sondern sind schmerzliche Konturen und Schicksale vor dem Hintergrund deutscher und europäischer Vergangenheit und Gegenwart. Das Klevenow-Schloss existiert nicht wirklich. Vielmehr handelt es sich um ein fiktives Konstrukt, eine Kombination aus den realen Orten Schloss Wiligrad, dem Sachsenberg in Schwerin und Schloss Basedow. Dort, so Renate Krüger, findet sich auch der Zimbelstern, das Spielwerk einer Orgel, das im Roman eine wichtige Rolle spielt. Zu einem weiteren wichtigen Motiv des Buches führen drei Clowns, die in Renate Krügers Wohnzimmer stehen. Ein Unterrichtsfach in der Clownschule sei auch das Gebrochensein, heißt es im Roman: Das Leben mit einem lachenden und einem weinenden Auge, über alle statushafte Selbstdarstellung hinausgehend. Die Figuren müssen von ihren Ordnungen Abschied nehmen, um sie zu finden. Von diesem Ansatz stand es für Renate Krüger auch fest, dass sie auch die Stasi-Leute als Menschen und nicht als Monster beschreibt. Zunächst einmal aber sind wir nicht in Klevenow, sondern in Oberschwaben:

„Schwester Consolata – mit bürgerlichem Namen Hedwig Puchalla – war neugierig auf das, was nun immer deutlicher an ihrem Lebenshorizont heraufzog. In ihrer Sprache nannte man es „die letzten Dinge“, auf Latein „novissima“ – das Allerneuste … Das Alte hatte sie in 84 Lebensjahren zur Genüge kennengelernt, das stand unabänderlich fest, da gab es nichts mehr zu entdecken oder zu deuten, und Schwester Consolata interessierte sich kaum noch dafür. Was aus diesem Haus, aus diesem riesigen Anwesen im schwäbischen Oberach werden würde, wenn auch die letzten Ordensfrauen gestorben waren – damit befasste sich Schwester Consolata nicht, sehr zur Entrüstung ihrer Mitschwestern.

„Wir werden nicht mehr da sein, aber die Welt wird nicht untergehen. Vielleicht wird hier eine Bananenplantage eingerichtet, wenn es mit der Klimaerwärmung so weiter geht. Oder eine Zitronenfarm. Vielleicht werden unsere Gräber im Palmenschatten liegen. Was weiß ich?“ Schwester Consolata war von hoher hagerer Gestalt und hielt sich gebückt. Ihre harte oberschlesische Aussprache hatte sie nicht abgelegt und baute damit ständig eine Mauer gegen ihre schwäbische Umwelt, der sie sich nie zugehörig fühlte, auch wenn sie nun einmal ihr Arbeitsfeld war. Die Ländlesprache verstand sie noch immer nicht. Eines Tages würde es nach Hause gehen, und das Himmelreich war nun einmal schlesisch.

Das Schlesische gab es nur noch im Himmelreich. Alles Schlesische war himmlisch. Als sie ausgehungert, zerlumpt und mit angesengten Kleidern kurz vor Weihnachten 1945 hier ankamen, mussten sie sich mit unheizbaren Verschlägen auf dem Dachboden begnügen, denn die alte Abtei St. Polykarp diente als Lazarett und als Lager für Staatenlose. Die Mönche, die hier gelebt hatten, waren von den braunen Behörden vertrieben worden. Nur zwei hatten sich nach dem Krieg zurückgemeldet und hausten im Keller unter der Kirche. Viele Kranke wurden geheilt, noch mehr starben, und die Staatenlosen verließen das Land.

Die vertriebenen Ordensfrauen blieben. Sie richteten die ehemaligen Klausurräume wieder her und konnten schließlich den Dachboden verlassen, sich in einem Seitenflügel der ehemaligen Abtei häuslich einrichten und ihr strenges abgeschiedenes Leben wieder aufnehmen. In den anderen weiträumigen Gebäudeteilen fanden weiterhin Entwurzelte und Heimatlose so lange Zuflucht, bis sie in die sich stabilisierende Nachkriegsgesellschaft eingegliedert werden konnten.

Den alten Gebäuden haftete jedoch nach wie vor der Ruf eines unreinen Ortes an und setzte sich intensiver in der Oberacher Erinnerung fest, als die jahrhundertealte Geschichte eines Ortes der Barmherzigkeit und der Wissensvermittlung und deren Weiterführung. St. Polykarp – das klang nach Flöhen und Läusen, dort lebten Fortgejagte und Hergelaufene und Habenichtse, und jeder behauptete, er habe ein prächtiges Haus besessen, reicher noch als die fest gefügten Oberacher Steinhäuser mit den kunstvollen Putzfriesen und den beschaulichen Ziergärten auf den Innenhöfen. Auch die Nonnen nebenan fanden keine Gnade in den Augen der Oberacher, sie waren und blieben anders, sie sprachen anders, und eigentlich waren sie doch halbe Polen. Als Helga Schneider ins Haus der Nonnen kam, begriff sie sehr schnell, worin ihre einzige Chance lag: so zu werden wie die Oberacher, ohne es mit den Nonnen zu verderben. Als erstes musste sie die Sprache lernen, und diese Aufgabe bewältigte sie in allerkürzester Zeit. Worte und Sätze, die sie gehört hatte, sprach sie so lange nach, bis sie sich einheimisch anhörten. Und sie verstand es meisterhaft, solche schwäbischen Errungenschaften so anzubringen, dass die Oberacher aufhorchten und sich fragten, ob die Frau Schneider wirklich eine Zuag‘reisde sei, eine von weither Zugereiste, oder nur eine Raig‘schmeggde, eine, die aus der näheren Umgebung kam und hier nur schnell einmal herein riechen wollte. Ganz echt klang es ja freilich nicht, aber auch nicht so abscheulich preußisch wie die Sprache der Nonnen, die man freilich selten genug zu hören bekam, besonders, seit sie die Frau Schneider als Zugehfrau hatten. Sie kaufte ein, sie bediente die Klosterpforte, sie verkaufte Äpfel von den Klosterbäumen, sie war Mädchen für alles.“

Erstmals 1982 veröffentlichte Walter Kaufmann in der EDITION HOLZ des Kinderbuchverlages Berlin diese Geschichten unter dem Titel „Kauf mir doch ein Krokodil“: Walter Kaufmann, der als fünfzehnjähriger jüdischer Junge mit viel Glück aus Deutschland entkommen konnte, während seine Adoptiveltern in Auschwitz ermordet wurden, hat viel zu erzählen – über die Suche nach seiner Herkunft und über das Schicksal seiner wirklichen Mutter, über die Zeit damals in Deutschland und später in Australien, über seine Reisen als Seemann auf DDR-Frachtschiffen und als Reporter in New York und London. Ein Leben unterwegs. Als ein Beispiel für den Erzählstil möge eine traurige Geschichte aus dunkler Zeit stehen. Nichts vordergründig Politisches, aber dennoch menschlich sehr berührend. Es geht um das Schicksal des Hundes „Zito“:

„Zito war nicht mein Hund – doch als ich nach der Auswanderung meiner Vettern seine Pflege übernahm, betrachtete ich mich bald als sein Herrchen. Mir, und niemandem sonst, sollte jetzt dieser schöne, braunschwarze, oft preisgekrönte Schäferhund gehören. Weit mehr noch als die Preise aber beeindruckte mich, dass er mir aufs Wort parierte. Und wie geduldig er sich von mir zausen ließ, ohne je auch nur nach meiner Hand zu schnappen. Selbst wenn ich mich übermütig auf ihn warf, ihn balgend auf den Rücken rollte, biss er nicht zu, gab er nur, kam ich ihm gar zu bunt, ein warnendes Knurren von sich. Streichelte ich ihn dann, war er gleich wieder friedlich. In meinem zehnjährigen Leben hatte sich mir kein anderes Wesen so bedingungslos ergeben. Nach kurzer Zeit schon hätte ich mich eher von jedem meiner Freunde als von dem Hund getrennt. Ich liebte Zito. Was Wunder, dass ich bis heute die Leere nachempfinde, jene tiefe Traurigkeit, die mich befiel, als mich eines Tages kein freudiges Bellen mehr begrüßte. Wo war Zito, was war geschehen?

„Es ist über ihn verfügt worden“, sagte mein Onkel. Ich begriff diese Worte nicht. Und allein schon deswegen gab ich keine Ruhe, bis ich erfahren hatte, dass tags zuvor zwei Männer gekommen waren, um Zito abzuholen. Er sollte als Polizeihund abgerichtet werden. Zito – ein Polizeihund! Damit wollte und konnte ich mich nicht abfinden. War das nicht rückgängig zu machen? Irgendwie! Vielleicht half es, wenn ich hinlief und inständig um den Hund bat. Und so fragte ich schließlich den Onkel nach dem Aussehen der beiden Männer.

„Das musst du mir sagen, bitte!“
„Sie trugen Hüte und Ledermäntel mit Hakenkreuzen in den Aufschlägen.“

Das schien mir eher eine Warnung als eine Beschreibung zu sein, und ich sagte verwirrt: „Und mit denen ist Zito einfach so mitgelaufen?“

„Am Ende schon“, erwiderte mein Onkel, und dann deutete er auch an, wohin sie den Hund gebracht hätten. „Nach Essen, wie ich hörte.“

„So weit!“, rief ich. Nur einmal war ich in diese Stadt gekommen, nach einer schier endlosen Zugreise durch düstere Industrielandschaften mit rauchenden Schloten, und der Gedanke, dass Zito nun irgendwo zwischen Bergwerken und Fabriken verschollen war, bestürzte mich. „Dort finde ich ihn nie!“

„Es hat ja auch keinen Sinn“, meinte mein Onkel.

Vorwurfsvoll sah ich ihn an. Dann aber verriet mir sein Mienenspiel, dass er sich nicht hatte fügen wollen, sondern fügen müssen – etwas von der Macht, die es den beiden Männern ermöglicht hatte, Zito abzuholen, hatte sich auch auf mich übertragen. Wortlos wandte ich mich ab und hockte mich auf die Hundehütte neben dem Haus. Ich weinte nicht, ich starrte ins Nichts und dachte so sehnsüchtig an Zito, dass ich glaubte, ein Winseln zu hören und zu sehen, wie der Hund die Schnauze hob und mich mit leicht geneigtem Kopf musterte. Als ich ihm zurief, spitzte er die Ohren. Und dann liefen wir wie gewohnt aus meines Onkels Garten bis hin zum botanischen Garten und in den Stadtwald hinein. Zito hielt sich dicht an meiner Seite, leichtfüßig und locker auf Wegen, über denen die Blätter im Winde rauschten. Wir liefen, bis wir das Waldhäuschen erreicht hatten, in dem wir unterschlüpften. Hier sind wir sicher, stieß ich atemlos hervor. Der Hund schien mich zu verstehen, er presste sich an mich, und ich barg meinen Kopf in seinem Fell. Jetzt erst kamen mir die Tränen. Denn ich fühlte ja nichts, roch nichts, vernahm nicht den leisesten Hundelaut. Die Vision von Zito zerstob. Es gab keinen Zito mehr, kein Balgen auf der Wiese mit ihm, keine Jagd durch den Wald, und niemals mehr würde er für mich über Zäune und Gräben setzen oder, kraftvoll schwimmend vor der weit gezogenen V-Spur seiner Rute, auf dem Fluss einen Stock apportieren. Er war unter die Fuchtel geraten – endgültig! Mit der Peitsche oder mit Tritten gar würden sie ihn abrichten, bis er ein Polizeihund und nicht mehr mein Zito war. Essen! Wie weit entfernt war diese Stadt, wo sollte ich ihn suchen, und was war auszurichten gegen Männer mit Hakenkreuzen in den Aufschlägen von Ledermänteln!

Doch dann – schwacher Mensch, starkes Tier! -, nach vier langen Tagen, als längst auch ich mich jener ruchlosen Verfügung unterworfen hatte … „Zito, bist du das? Bist das wirklich du?“ Im Dämmerlicht, vor meines Onkels Haus, stand Zito – zerzaust und, das merkte ich sofort, irgendwie von Sinnen. Ein durchgebissenes Stück Lederriemen hing festgehakt an seinem Halsband. Er winselte nur, als ich meine Arme um seinen Hals schlang, schlich mir mit geducktem Kopf in den Garten nach und verkroch sich in die Hundehütte. Zwar schleckte er den Wassertopf leer, den ich ihm hinstellte, doch er fraß nicht – nicht an diesem Abend und auch nicht am nächsten Tag, als die zwei Männer in Hüten und Ledermänteln kamen, um ihn wiederzuholen.“

Zum Superpreis von jeweils 99 Cents stehen diesmal zwei Bücher von Ulrich Hinse im Angebot: ein Pinnowkrimi und eine Geschichte aus dem Kalten Krieg.

Erstmals 2014 brachte die EDITION digital sowohl als E-Book wie auch als gedruckte Ausgabe den Pinnowkrimi „Die Petermännchenpuppe“ heraus: Das Grauen geht um in dem kleinen Dorf Pinnow wenige Kilometer östlich des Schweriner Sees. Innerhalb kürzester Zeit werden mehrere Tote in der näheren Umgebung gefunden. Bei allen befindet sich eine Stoffpuppe, die in Schwerin als Andenken an den Schlossgeist verkauft wird. Das Petermännchen. Die Kriminalisten um Raschke, den Leiter der Mordkommission Schwerin, ermitteln hektisch, aber es finden sich so gut wie keine Hinweise oder Spuren. Es ist zum Verzweifeln. Eigentlich könnte es nur ein Einwohner des kleinen Örtchens Pinnow sein. Einer, der auch im Winter mit dem Fahrrad fährt. Es gibt Hinweise, aber keine Beweise. Als dann noch das Mitglied einer Rockergang zu Tode kommt, die in einem Nachbarort ihr Quartier hat, mischen plötzlich noch ganz andere bei den Ermittlungen mit. Die Polizei gerät unter Druck. Gelingt es dem Ersten Kriminalhauptkommissar Raschke mit seinen Leuten, den Täter festzunehmen, bevor die Sache eskaliert? Begeben wir uns an den Anfang dieses spannenden Krimis aus der Gegend in und um Schwerin:

„Es war ein winterlicher, feuchtkalter Januarmorgen in dem kleinen Örtchen Pinnow gut drei Kilometer östlich des Schweriner Sees. Die Tage mit den vielen vollmundigen Neujahrswünschen waren noch nicht allzu lange vorbei. Es war Sonntag. Trüber Himmel, böiger Wind und nieselnder Regen. Alles so knapp über Null Grad. Wen man in Pinnow auch traf, alle waren warm angezogen mit dicken Winterpullovern, wattierten Jacken oder langen Stoffmänteln. Die Mützen tief in die Stirn gezogen.

Gunnar, ein stämmiger Vierzigjähriger, war die ganze Nacht unruhig gewesen. Er hatte seine Wohnung in dem alten Büdnerhaus, das er von seinen Eltern geerbt hatte, recht früh am Morgen verlassen, das Fahrrad aus dem Schuppen geholt und war dick eingepackt und mit Handschuhen trotz des miesen Wetters durch den Wald bis nach Basthorst gefahren. Der Himmel war grau. Er brauchte nur wenige hundert Meter auf der Kreisstraße vom Ende des Ortsteils Petersberg durch Muchelwitz zu fahren, dann war er im Wald. Die Bäume streckten ihre laublosen Äste wie ein Dach über die schmale Straße. Von ihnen tropfte es stetig. Ärgerlich fuhr er sich immer wieder mit der Hand durchs Gesicht, wenn ihm die Tropfen in die Augen gefallen waren, denn dann verschwamm alles vor seinen Augen.

Im Wald war es still. Nichts war zu hören. Sogar die Autos, welche die schmale Straße recht häufig nach Kladow, Gädebehn, Basthorst oder Crivitz benutzten, wollten bei dem Wetter offenbar nicht fahren. Er war allein mit sich und seinen Gedanken. Blutige Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf. Er spürte, er würde es bald tun müssen. Seine Seele, ja sein ganzer Körper verlangte danach. Es fühlte sich an wie ein Ziehen in seinem Magen. Er rollte schnell in Basthorst den Hang hinunter, zwang sich mühsam aus dem Warnowtal hoch nach Kladow und weiter bei leichtem Gegenwind durch die lange Allee bis nach Gädebehn. Er schaute nicht nach links und nicht nach rechts. Den Weg und die Umgebung kannte er. Außerdem gab es nichts zu sehen außer freiem Feld.

Er war nie ein gläubiger Mensch gewesen. Seine Eltern hatten ihn zwar taufen lassen, sich aber dann um religiöse Erziehung nicht mehr gekümmert. Ihn selbst hatte das auch nicht interessiert und in der damaligen DDR hatte es auch niemanden gegeben, der ihm den Weg in die Kirche hätte weisen können. Er hatte sich in der Gesellschaft für Sport und Technik, in der DDR kurz GST genannt, recht wohl gefühlt. An mehr war er nicht interessiert und er hatte sich vor allen anderen Verpflichtungen, die der Staat seinen Bürgern auferlegte, mehr oder weniger erfolgreich gedrückt. Er war ein wenig schüchtern und hatte sich nicht getraut, ein Mädchen anzusprechen. Deshalb war das andere Geschlecht für ihn fremd geblieben. Bis heute war er ledig. Zu sozialistischen Zeiten war er in der Gärtnerei in Petersberg beschäftigt gewesen. Die hatte in der neuen Wirtschaftsordnung Insolvenz angemeldet und zu allem Überfluss konnte er nach der Wende keine Arbeit mehr finden.

So lebte er einfach in den Tag hinein. Mit seiner Stütze vom Arbeitsamt kam er aus. Nicht gut, aber es ging. Jetzt war er verwirrt, als er merkte, wie es ihn plötzlich nach einer kultischen Droge verlangte. Ein solches Gefühl war ihm bisher völlig fremd. Er hatte sich zwar schon immer sehr mit den Sagen und Mythen aus der näheren Heimat um Pinnow, Godern und Raben Steinfeld befasst und die Geschichten offenbarten ihm neue, verlockende Reize. Aber dass er sich das Ganze so zu Herzen nahm, war ein schleichender Prozess gewesen. Die Trolle und Gnome, vor allem aber das Petermännchen, schrien nach Blut. Und das, obwohl das Petermännchen eigentlich ein guter Geist gewesen war. Er war verwirrt, fühlte sich, als wollte ihm der Kopf platzen. Ausgerechnet ihn, den arbeitslosen Gunnar Löffler aus Pinnow, hatte das Petermännchen dazu ausersehen, ihm Opfer zu bringen, und er konnte sich dem Ruf nicht widersetzen. Er beschloss, dem Ruf des Petermännchens in der kommenden Nacht zu folgen.“

Ein Jahr später, 2015, erschien bei der EDITION digital ebenfalls sowohl als E-Book wie als gedruckte Ausgabe der auf wahren Begebenheiten Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre beruhende Roman „Der Glatteisagent – Eine Geschichte aus der Zeit des Kalten Krieges. Wenn Opa Raschke erzählt“: Hintergrund der deutsch-deutschen Spionagegeschichte sind für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit wichtige Informationen über die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen am Forschungsreaktor Karlsruhe. Die DDR fürchtete, dass die Bundesrepublik eine Atombombe bauen könnte. Und mitten drin war damals ein Mann namens Reiner Paul Fülle, der seinen Jägern vom Bundeskriminalamt allerdings im Sichtschutz einer Straßenbahn bei Glatteis entwischt. Später gelangt er auf eine höchst merkwürdige und unbequeme Weise in die DDR, in der er aber nicht für immer bleibt. Und der Leser versteht, warum der Teufel ein Eichhörnchen ist. Erfahren wir aber zunächst einmal, wie und warum Opa Raschke ins Erzählen kommt:

„Opa Raschke, ein Bilderbuchgroßvater mit wenigen, kurzen Haaren, grauem Vollbart, Brille und einem stattlichen Bauch, hütete seine Enkel. Das kam sehr selten vor, da seine Kinder etliche hundert Kilometer entfernt wohnten und arbeiteten und nur gelegentlich mit den Enkeln zu Besuch nach Godern bei Schwerin kamen. Eine schöne Aufgabe für einen alten Herrn, vor allem wenn er Geschichten erzählen kann und die Kleinen mit leuchtenden Augen an seinen Lippen hängen. Die Zeiten, an denen seine Frau und die Kinder das getan hatten, waren schon lange vorbei. Es war eine quirlige Dreierbande, die über den Rasen im Garten tobte und gelegentlich die Goldfische im Teich zu angeln versuchte. Natürlich nur, wenn Opa sie nicht sah, wie sie glaubten. Den Fröschen war anzusehen, dass sie über eine Evakuierung nachdachten. Die zwei Ringelnattern, auf deren Anwesenheit im Gartenteich Opa Raschke im Gegensatz zu der schier entsetzten Oma besonders stolz war, hatten sich zwischen den Steinen versteckt. So glaubten sie, den Kinderorkan unbeschadet zu überleben. Eigentlich waren es acht Enkel, auf die das Ehepaar Raschke mit Stolz blicken konnte. Jede der beiden Töchter hatte es zu vier Kindern gebracht.

Aber nur die Älteste war mit ihren Kindern zu Besuch gekommen. Derek, der Älteste der quirligen vier, war schon auf dem Gymnasium und fühlte sich natürlich seinen zwei jüngeren Brüdern und der kleinen Schwester überlegen. Mit seinen schulterlangen Haaren älter wirkend, als er tatsächlich war, wurde er von Opa gelegentlich auch Klaukschieter genannt. Fast überheblich schaute er auf die beiden jüngeren Brüder herab. Er hatte sich bereits zu seinem Großvater an den Tisch auf der Terrasse gesetzt, als die beiden jüngeren Brüder, Carlo, der etwas bullig wirkende Kraftprotz, und Miguel, der eher zierliche, aber völlig angstfreie Draufgänger, den hinter der kleinen Gartenhütte versteckten Kescher entdeckt hatten. Triumphierend kreischend begannen sie, die Fische aus ihrem Element zu befreien.

Jetzt griff Opa ein. Es tat ihm zwar leid, aber irgendwo gab es auch für die Enkel Grenzen und das Leben der Tiere im Gartenteich erschien ihm wesentlich wichtiger als die Kreativität der Nachkommen. Die Nachbarin, die vom Gartenzaun aus dem lauten Treiben mit kritischem Blick zugeschaut hatte, schien erleichtert. Schließlich war Samstagmittag und nicht jeder empfand das Gebrüll von Jungdeutschland in der eingeplanten wochenendlichen Mittagsruhe als positive Zukunftsperspektive. Die beiden Hobbyangler trotteten mit hängenden Köpfen auf die Terrasse.

„Opa? Was hast du eigentlich im Krieg gemacht?“ Die Frage des Ältesten der lieben Kleinen traf den Opa, der leicht schnaufend über den gepflegten Rasen zurückstapfte und sich in den Sessel fallen ließ, völlig unvorbereitet. Er konnte sich daran erinnern, dass er früher einmal seinen Vater so oder so ähnlich gefragt hatte. Der war zum Ende des Zweiten Weltkriegs aus Ostpreußen mit dem Hilfskreuzer Hansa über die Ostsee noch rechtzeitig nach Hause zurückgekommen.

„Äh, was für ein Krieg? Ich war nicht im Krieg. Ich bin erst nach dem Krieg geboren.“ „Nein, das kann nicht sein“, beharrte der Enkel, „du lügst mich an.“

„Na, hör mal, du Lausejunge. Opa lügt nicht. Das solltest du dir merken. Das hat Opa nämlich nicht mehr nötig. Schon gar nicht vor euch Bengeln. Also, ich war wirklich nicht ihm Krieg.“

Der nicht nur in diesem Moment neunmalklug wirkende Enkel ließ nicht locker. „Doch. Mama und Papa haben neulich davon gesprochen, dass du im Krieg an der Front gewesen bist.“

Der Großvater fixierte seinen Enkel jetzt leicht grinsend und rieb sich den weißen Bart. Den hatte er sich schon längere Zeit nicht mehr rasiert, da er plante, in einigen Monaten wieder einmal den Jakobsweg in Spanien zu laufen. Und da nach seiner Meinung zu einem lebensälteren Pilger auch ein langer Bart gehörte, ließ er sich derzeit einen wachsen. Den Enkeln war´s egal, sie kannten Opa sowieso nur mit einem weißen Bart. Mal etwas länger, mal kürzer. Opa Raschke war inzwischen etwas über sechzig Jahre alt und vor wenigen Jahren aus dem Polizeidienst, den er nach einigen Jahren bei der Bundesmarine auf den Tag genau fast vierzig Jahre ausgeübt hatte, in den wohlverdienten Ruhestand versetzt worden. Mit seinen gut hundert Kilo Lebendgewicht saß er nun zufrieden auf der Terrasse seines kleinen Häuschens in der Nähe von Schwerin und hütete die Enkel, während seine Frau mit der Tochter und der Enkelin in der Stadt unterwegs war. Der Schwiegersohn wurde erst am kommenden Abend von dem seit langem geplanten Angelausflug auf der Ostsee zurück erwartet.

„Warst du nun an der Front oder nicht?“, beharrte der Älteste der, wie Opa glaubte, hoffnungsvollen Enkel auf Beantwortung seiner Frage.

„Weißt du, mein Junge, es gibt grob gesagt zwei Arten von Krieg. In dem einen wird scharf aufeinander geschossen. Das ist in Deutschland aber schon mehr als sechzig Jahre vorbei. Und dann gibt es einen Krieg, wo man sich mit immer mehr Waffen heftig bedroht. Es wird aber nicht geschossen. Das nennt man den Kalten Krieg. Und wenn du so willst, dann war ich tatsächlich in dieser Zeit an der Front. An der Front im Kalten Krieg.“

„Das ist aber spannend, Opa. Gibt es denn da auch Geschichten, die du uns erzählen kannst?“ Opa zierte sich noch einige Augenblicke, aber dann hatte er sich überreden lassen.“

Und wenn Sie jetzt genau so gespannt sind auf die Geschichten von Opa Raschke, dann hören Sie ihm doch einfach zu, was er während des Kalten Krieges zwischen DDR und Bundesrepublik erlebt hat, wie das mit dem Glatteis war und was das alles mit dem Teufel und dem Eichhörnchen zu tun hat. Klingt doch interessant, oder?

Viel Spaß beim Lesen und bis demnächst.

Über die EDITION digital Pekrul & Sohn GbR

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