Die Wirtschaft in der Region Bonn/Rhein-Sieg zeigt sich in Feierlaune. Die Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg zum Jahresbeginn 2018 hat mit 131,6 Punkten einen Rekord für den IHK-Konjunkturklimaindikator ergeben. Gegenüber dem Herbst 2017 (129,3 Punkte) bedeutet das noch einmal eine leichte Steigerung. „Die Unternehmen im IHK-Bezirk berichten durchweg von einer erfreulichen Geschäftslage und blicken trotz der politischen Hängepartie in Berlin weiterhin optimistisch in die Zukunft", sagte IHK-Präsident Stefan Hagen beim heutigen Pressegespräch in der IHK: „Wir benötigen aber dennoch möglichst zügig eine neue Bundesregierung und stabile politische Verhältnisse, um die notwendigen Investitionen bei der Bildung und der nicht nur digitalen Infrastruktur endlich umzusetzen.“ Die positive Entwicklung wird dabei von fast allen Branchen getragen. „Der für unseren IHK-Bezirk dominierende Dienstleistungsbereich treibt hier im Verbund mit der mittelständischen Industrie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung an“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille.

Die aktuelle Geschäftslage wird von fast jedem zweiten Unternehmen als gut bezeichnet, fast jedes dritte Unternehmen rechnet zukünftig mit einer Verbesserung, nur neun Prozent befürchten eine Verschlechterung der Geschäfte. Hagen: „Dabei führt das anhaltend gute Konjunkturklima zu einer erhöhten Investitionsbereitschaft; der höchste Wert seit Beginn der Dokumentation im Jahr 2002.“ Die sehr stabile Konjunktur wird auch im neuen Jahr für einen weiteren Beschäftigungszuwachs in der Region sorgen. Allerdings werden immer mehr Unternehmen Schwierigkeiten haben, die passenden Kandidaten auf dem sehr engen Arbeitsmarkt zu bekommen. Der Fachkräftemangel ist schon jetzt das am häufigsten genannte Risiko für die weitere Entwicklung. Auch steigende Arbeitskosten bereiten einem großen Teil der Unternehmen Sorgen.

Die Ergebnisse nach Branchen

Das Geschäftsklima in der Dienstleistungsbranche steigt von 132,7 auf 136,0 Punkte. „Nahezu unverändert bewerten die Dienstleister ihre aktuelle Geschäftslage“, führte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille aus: „Die Hälfte bezeichnet diese als gut, weitere 43 Prozent immerhin noch als befriedigend.“ Parallel zu den Erwartungen legt auch die Investitionsbereitschaft wieder deutlich zu. Hille: „Auch im neuen Jahr wird von der Dienstleistungsbranche erneut eine hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ausgehen. 35 Prozent der antwortenden Unternehmen wollen Personal aufbauen, weitere 55 Prozent planen mit unveränderten Umfängen. Aber auch fast 60 Prozent fürchten, dass der zunehmende Fachkräftemangel die Entwicklung des eigenen Unternehmens behindern wird.“

Der IHK-Geschäftsklimaindex für die Industrie verläuft auch zum Start ins neue Jahr auf einem sehr hohen Niveau. 136,1 Punkte bedeuten noch immer den zweithöchsten Wert der vergangenen 16 Jahre; im Herbst 2017 waren es 138,5 Punkte. Etwas abgekühlt hat sich die Bewertung der Geschäftslage. Trotzdem bezeichnen noch 56 Prozent ihre Lage als gut. Die Auslastung der Kapazitäten liegt in der Mehrheit der Betriebe erneut über 85 Prozent. „Größere Sorgen bereiten der Industrie die Auslandsnachfrage, Energie- und Rohstoffkosten und die Wechselkurse“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Das Geschäftsklima im Einzelhandel hat sich zum Jahresbeginn insgesamt deutlich verbessert. Mit 122,6 Punkten wird, nach dem Rückgang im Herbst auf 112,3 Punkte, wieder das Niveau des Frühsommers 2017 erreicht. Für diese Aufwärtsentwicklung ist insbesondere die verbesserte Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verantwortlich. 43 Prozent der Händler zeigen sich mit ihren Geschäften zufrieden, elf Prozent bewerten ihre Lage als schlecht. Hille: „Großen Einfluss hat hier mit Sicherheit der Verlauf des Weihnachtsgeschäfts. Hier lässt sich ein Trend zum Onlinehandel beobachten und die Kundenfrequenzen entwickeln sich je nach Standort und Angebot sehr unterschiedlich. Knapp 30 Prozent der befragten Einzelhändler haben angegeben, im vergangenen Jahr digitale Vertriebskanäle genutzt zu haben.“

Die Erwartungen an die kommenden zwölf Monate haben sich für den Großhandel deutlich aufgehellt. Fast 30 Prozent der Großhändler rechnen jetzt mit einer besseren Entwicklung der Geschäfte. Dazu passt, dass 40 Prozent von gestiegenen Umsätzen in den vergangenen vier Monaten berichten. Aus diesen beiden Entwicklungen ergibt sich für den IHK-Geschäftsklimaindex dann ein leichter Anstieg von 123,3 auf jetzt 127,9 Punkte.

Nach dem steilen Anstieg im vergangenen Herbst von 129,6 Punkten kehrt der Geschäftsklimaindex für das Gastgewerbe jetzt wieder auf ein durchschnittliches Niveau auf 118,3 zurück. Hille: „Auslöser für diesen Rückgang sind die im Vergleich zur Vorumfrage deutlich zurückhaltenderen Zukunftserwartungen der Gastronomen.“ Von besseren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten gehen jetzt nur noch 17 Prozent aus, genauso viele erwarten einen Rückgang. Unverändert gut schätzen die meisten Gastwirte ihre aktuelle Geschäftslage ein. 48 Prozent bezeichnen diese als gut, weitere 44 Prozent immerhin als befriedigend.

Nachdem der IHK-Geschäftsklimaindex für das Verkehrsgewerbe im Jahr 2017 dreimal in Folge bis auf 128,1 Punkte gestiegen war, legt er zum Jahresbeginn eine Pause ein. Mit 124,1 Punkten erreicht er aber immer noch den drittbesten Wert seit 2014. Auslöser für den leichten Rückgang ist die nicht mehr ganz so euphorische Bewertung der aktuellen Geschäftslage. Mit jeweils 47 Prozent halten sich jetzt die Unternehmen mit einer guten oder befriedigenden Lageeinschätzung die Waage.

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