Vor genau 150 Jahren, im Jahre 1868, brachte Heinrich Schultheis von seiner Reise nach England die Fertigkeit des Rosenanbaus in sein Heimatdorf Steinfurth und veränderte dessen Geschichte nachhaltig. Seitdem wird die Rose dort angebaut – heute werden mehr als zwei Millionen Rosen jährlich in Deutschlands ältestem Rosendorf produziert. Anlass genug, um in diesem Jahr das Jubiläum „150 Jahre Rosen aus Steinfurth“ mit zahlreichen Veranstaltungen zu ehren.

Die Anfänge der Rosenzucht in Steinfurth
Wäre der Steinfurther Bürgermeistersohn Heinrich Schultheis im Jahr 1866 nicht nach England gereist, würde Steinfurth heute wohl niemand mit der Königin der Blumen in Verbindung bringen. Während seiner Zeit in England lernte er in zwei Jahren alles über die Rose und ihren Anbau. Nach seiner Rückkehr gründete er, zusammen mit seinen Brüdern Konrad und Wilhelm, im Jahr 1868 die erste deutsche Rosenschule mit dem Namen „Gebrüder Schultheis“. Damals war er gerade 22 Jahre alt. Im milden Klima seiner Heimat, der Wetterau, wachsen die Rosen noch heute besonders gut. Der Verkauf der Rosen ging schnell über die Wetterau und Deutschland hinaus nach ganz Europa und Amerika. Die Nachfrage war so groß, dass Heinrich Schultheis seine Rosen auf den Feldern anderer Bauern anbaute. Mit der Zeit entstanden weitere Rosenbetriebe. Immer mehr Bauern lernten von Schultheis und bauten selbst Rosen an.

Steinfurth und die Rose heute
Für 75.000 Pflanzen werden im Jahr ca. 2000 Arbeitsstunden benötigt. Vieles ist trotz Maschinen Handarbeit. Die Arbeiten belaufen sich hier vom Pflanzen über das Veredeln bis hin zu Rodung. Auf jedem Rosenfeld können nur etwa 2-4 Jahre Rosen ertragreich angebaut werden. Danach muss der Acker mindestens 10 Jahre brach liegen, bevor der Rosenbauer ihn wieder nutzen kann. Die Symbolik der Rose spielt in der Geschichte immer wieder eine wichtige Rolle. So steht sie im Christentum für Wunder und Liebe und war auf dem Wappen von Martin Luther zu sehen. Auch auf dem Steinfurther Wappen ist die Rose seit 1954 zu finden.

Steinfurth feiert Jubiläum
150 Jahre nach Gründung der Gebrüder Schultheis ist die Rose in Steinfurth nicht mehr wegzudenken. Heinrich Schultheis hat die Zukunft eines ganzen Dorfes nachhaltig beeinflusst und verändert. Das Jubiläum wird im Rosendorf deswegen besonders gefeiert. Die Sonderausstellung „Rosenwahnsinn!“ des Rosenmuseums zeigt vom 27. April bis 30. November die Rose in den verschiedenen Zeitphasen der Geschichte. So steht sie beispielweise in den Jahren 1918 bis 1968 für die Hoffnung in Zerstörung und Wiederaufbau. Unter dem Namen „150 Jahre Rosen aus Steinfurth“ feiern am zweiten Wochenende im Juni die Rosenbetriebe zusammen mit dem Rosenmuseum das Jubiläum. Besucher erwartet ein buntes Programm aus Vorträgen, Führungen, Workshops und Veredlungskursen.

Traditionelles Rosenfest im Juli
Der Höhepunkt des Festjahres wird das in allen geraden Jahren gefeierte traditionelle Rosenfest sein. Vom 13. bis 16. Juli heißt das Rosendorf zum 46. Mal seine Gäste willkommen. Was 1912 mit der ersten lokalen Ausstellung von Schnittrosen begann, zählt mittlerweile zu einem überregional beachteten Veranstaltungshighlight: Vier Tage lang verfallen Dorfbewohner und tausende Besucher dem Farb- und Formenreichtum und den betörenden Düften der schönsten aller Blumen!

Buntes Programm für die ganze Familie
Hunderte Sorten der edlen Schönen präsentieren sich in der Rosenschau, die passend zum 150-jährigen Jubiläum der Steinfurther Rose die vergangenen 15 Jahrzehnte in Form von Tischinszenierungen in ihr Konzept integriert. So steht das Jahr 1898 beispielsweise im Zeichen des Bad Nauheimer Jugendstils. Am Samstagabend tauchen über 2000 Kerzen die Rosen in romantisches Licht. Für Schau- und Kauflustige gleichermaßen empfehlenswert ist der Rosenmarkt, der am Samstag und Sonntag zu einem „sinnlichen“ Bummel durch den malerischen Ortskern von Steinfurth einlädt. Zwischen Fachwerkhäusern und romantischen Innenhöfen erwartet Rosenliebhaber ein buntes Potpourri rund um die Königin der Blumen, von Begleitpflanzen und gärtnerischem Zubehör über Kunst und Literatur bis hin zu Düften und Zutaten für die Küche. Rosenspezialisten halten Fachvorträge und ein „Rosendoktor“ steht für spezielle Fragen rund um seine „Patienten“ bereit. Im einzigartigen Rosenmuseum erfahren Besucher in der Dauerausstellung „Rosige Zeiten“ und der Jubiläumsausstellung alles, was man über die Kunst- und Kulturgeschichte der Rose und den Rosenanbau in der Wetterau wissen muss. Anschließend verwöhnt das Rosencafé des Museums seine Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten, die selbstverständlich mit Essenzen der Rose verfeinert sind. Auf dem Festplatz kann sich die ganze Familie beim Rummel mit Fahrgeschäften amüsieren. Jeder Festtag klingt im Rosenzelt, wo ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken zur Verfügung steht, mit einem stimmungsvollen Programm aus. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Gruppen können für den gemeinsamen unvergesslichen Abend das „Rosen-Separée“ buchen und sich dort exklusiv bewirten lassen. Familien erwartet am Montagnachmittag ein Kinderprogramm mit Kasperle Theater, besondere Familienpreise u.v.m. Wer eine kurze Auszeit nehmen möchte, findet einen ganz besonderen Ort der Ruhe und des Rückzugs vor: Die Steinfurther Kirche wird mit zahlreichen Blüten geschmückt in eine Rosenkirche verwandelt.

Rosenkorso und Feuerwerk bilden fulminanten Abschluss
Höhepunkt des Rosenfestes ist ohne Zweifel der prächtige Rosenkorso am Sonntag. Mit unzähligen Rosenblüten geschmückt ziehen die Prunkwagen und Fußgruppen durch Steinfurth. Tausende Zuschauer jubeln, wenn Ihre Majestät, die Rosenkönigin, ihnen zuwinkt. Die schönsten Prunkwagen werden am Abend im Rosenzelt feierlich prämiert. Am Rosenfest-Sonntag ermöglichen die Eisenbahnfreunde Wetterau eine ganz besondere Form der Anreise, nämlich mit dem Rosenexpress auf historischer Strecke von Bad Nauheim-Nord nach Steinfurth. Ganz bequem umgeht man so Autoschlangen und Parkplatzsuche. Tickets für das Rosenfest sind im Zug erhältlich. Das viertägige Feuerwerk der Farben und Düfte wird am Montagabend fulminant beendet, wenn hunderte Raketen des traditionellen Brillantfeuerwerks glitzernde Blütenträume in die Nacht zaubern.

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