Die Digitalisierung verändert nicht nur die Art und Weise, wie ein Unternehmen seine Produkte herstellt. Wer angesichts der Vollbeschäftigung das Rennen um die besten Köpfe gewinnen will, der muss dringend auch berücksichtigen, was die Digitalisierung mit den Fachkräften macht. Die aktiven jungen Leute haben nämlich klare Wünsche zur Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf. Darauf sollte ein Unternehmen reagieren. Auch digital. Personalpolitik 3.0 könnte man das nennen.

„Personalmanagement im digitalen Zeitalter“ war das Thema des Claas-Managers Christian Radons. Der Betriebswirt und Agrar-Ingenieur ist Westeuropa-Vertriebsleiter des international sehr erfolgreichen Landmaschinen-Herstellers. Der Referent verstand es hervorragend, die 110 Gäste aus der regionalen Wirtschaft mit seinen Thesen, aber auch mit seinen konkreten Vorschlägen, zu fesseln.

Landrat Manfred Görig lobte in seiner Begrüßung die gute Vermittlungsarbeit der KVA Vogelsbergkreis (Kommunales Jobcenter). Mit einer Quote von über 50 Prozent seien zurzeit sozialraumbezogene Regionalprojekte sehr erfolgreich. Zudem stellte Görig den Ansiedlungswillen von Unternehmen heraus, was für die Attraktivität des Vogelsbergkreises spreche.

„Digital geht natürlich nur mit Breitband und schnellen Handynetzen“, unterstrich Arbeitsdezernent Görig. Der Landwirt müsse sich auch auf dem Acker erfolgreich „einloggen“ können mit seinem Handy, sonst gehe das Update fürs Aggregat nicht. Der ländliche Raum werde immer noch nicht richtig erkannt von der großen Politik. „Da muss ich immer wieder nach Berlin fahren und denen die Realität erläutern“, kommentiert der Landrat vor allem die viel zu komplexen Förderbedingungen, damit das Glasfaser auch wirklich in der Fläche ankomme.

Zum Vortragsthema sagte Manfred Görig: „Die jungen Menschen haben heute Work-Life-Balance auf dem Schirm und nicht ausschließlich Karriere – da müssen Arbeitgeber reagieren – auch wir als Kreisverwaltung.“ Daher sei Flexibilität Trumpf beim Gewinnen neuer guter Leute.

Genau diesen Faden griff Christian Radons auf: „Der Wertewandel ist offenkundig. Es geht der Generation Y heute um die Erweiterung des Freiheitsspielraums – bei gleichzeitig hohem Anspruch an die eigene Arbeit.“ Generation Y – damit sind die heute 18- bis 38-Jährigen gemeint. Für die ist alles digital. Und es wird alles gemacht, was geht. Warum dann nicht auch Freiheitsspielräume für die Familie herstellen durch das gescheite Nutzen digitaler Möglichkeiten? Die Y-Bewerber bitten nicht unterwürfig, die Stelle zu bekommen. Sie fragen: Was kann mir Ihre Firma bieten? Wandel des Selbstwertgefühls in Zeiten des Fachkräftemangels.

Ja, sagt Radons, es gibt keine Limits mehr. Taxi, Zeitung, Foto, Geld – alles wird sich komplett verändern. Die Möglichkeiten wachsen. Auch gesellschaftlich. Und so gehen heute bereits 40 Prozent der Väter in Elternzeit. Das wäre vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen. Das Credo heute: Sinn muss es haben, und Spaß muss es machen. Warum soll sich das ausschließen.

Klar ist für den erfahrenen Manager: Die Firma, die es dann nachhaltig schafft, die neuen jungen Leute an die Firma zu binden, die kann mit dem erschaffenen Produktionsfaktor Zufriedenheit gut in die Zukunft schauen. Bester Beweis ist dann: geringe Fluktuation. Das heißt: die Leute bleiben einfach gerne.

Freiheit und Flexibilität – die werden gewünscht. Und Digitales kann da sehr hilfreich sein. Auch Heimarbeit, neudeutsch: Home-Office. Das geht natürlich nicht überall. Und bestimmte Sachen gehen nicht per „App“. Zum Beispiel kann man das Kind nicht per App aus dem Kindergarten abholen. Jemand muss tatsächlich da sein. Dafür muss der Arbeitgeber konkrete Möglichkeiten schaffen. Und diese Wünsche wertschätzen.

Christian Radons zählte mehrere Dutzend Beispiele auf, die das Unternehmen attraktiv machen und den Zusammenhalt – neudeutsch: das Team-Building stärken. In der Regel kosten diese Angebote gar nicht viel. Sport, Fußballturniere, Kicker und die Kommunikations-Cappuccino-Station auf dem Flur für neue Pausenmöglichkeiten, E-Bikes und E-Autos kostenlos laden, kostenlose Beratungen für private Krankenzusatzversicherungen, kostenlose Beratung bei der Einkommensteuer.

Und natürlich gemeinsam Erfolge feiern, offene Kommunikation über laufende Projekte wagen und die stets offene Tür des Chefs, wenn etwas geklärt werden muss. Diese „Willkommens-Kultur“ werde zu einer Feedback-Kultur, was die Produktivität der Firma erhöhe und die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichzeitig nachhaltig stärke.

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