Mit Werken von Hindemith, Schostakowitsch und dem Cellisten der Dresdner Philharmonie Rainer Promnitz entsteht im Kammerkonzert der Dresdner Philharmonie ein musikalischer Raum zwischen Anklage, Spott und Rebellion. Das Konzert ist dem Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs 1918 gewidmet.

Paul Hindemiths parodistische Komposition „Minimax – Repertorium für Militärmusik“ ist – anders als der Titel es erwarten lassen könnte – nicht für ein Militärorchester geschrieben, sondern lediglich für Streichquartett. Die Musik enthält allerdings zahlreiche Anspielungen an Militärmärsche und knüpft ganz bewusst an Mozarts genialen „Musikalischen Spaß“, das sogenannten „Dorfmusikantensextett“, an.

Ganz anders Dmitri Schostakowitschs Sonate für Violoncello und Klavier, die er 1934 komponierte und die seine einzige Cellosonate blieb. Mit ihr nahm er endgültig Abschied von seinen experimentierfreudigen Jugendjahren. Anders als in anderen seiner Werke wird man hier keine verschlüsselten Botschaften finden, vielmehr ist es ein Werk reiner, absoluter Musik, das gekennzeichnet ist vom Gegensatz zwischen Ausbrüchen der Aktivität und einem kraftlosen In-sich-Zusammensinken.

Rainer Promnitz, Cellist der Dresdner Philharmonie und Komponist, hat sich vielfach dem Werk Ernst Bralachs gewidmet. In „Dona nobis pacem“ widmet er sich musikalisch Barlachs Magdeburger Ehrenmal, in dem sich der Bildhauer intensiv mit dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzt:

„Mit einem Klagegesang beginnt das Stück, einsetzende Marschrhythmen symbolisieren die Grausamkeit des Krieges, eine Cellokantilene weckt Hoffnung, der Choral ‚Verleih uns Frieden‘ wird zitiert, mit einem Trauermarsch verklingt die Komposition.“ (Rainer Promnitz)

Das  Konzert am 4.11. findet im Rahmen der Themenwoche „Erinnerung und Zukunft“ der Dresdner Philharmonie vom 4.-11. November 2018 statt.

 

Tickets ab 23 Euro (Hörplätze: 12 Euro, Schüler und Studierende 9 Euro) sind über den Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an der Abendkasse erhältlich.

Programm:

31. Oktober 2018, Mittwoch, 20.00 Uhr
4. November 2018, Sonntag, 19.00 Uhr
Kronensaal
SCHLOSS ALBRECHTSBERG

Kammerkonzert

Der Erste Weltkrieg – Musikalische Reflexionen

Französisches Soldatenlied
„Chanson de Craonne“ – Lied gegen den Krieg
Bearbeitung von Rainer Promnitz für Streichquintett und Klavier (2017)

Paul Hindemith
„Minimax. Repertorium für Militärmusik“ – Parodie für Streichquartett (1923)

Frank Martin
„Pavane couleur du temps“ für Streichquintett (1920)

Rainer Promnitz
„Dona nobis pacem“ – Musik zum Magdeburger Ehrenmal gegen den Krieg von
Ernst Barlach
Fassung für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier (1986/2017)

Dmitri Schostakowitsch
Sonate d-Moll für Violoncello und Klavier op. 40 (1934)

Dalia Richter und Christiane Liskowsky, Violine
Harald Hufnagel, Viola
Rainer Promnitz, Violoncello
Ulf Prelle, Violoncello (Schostakowitsch)
Donatus Bergemann, Kontrabass
Oksana Weingardt-Schön, Klavier

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