„Das schlaue Füchslein“ gehört zweifelsfrei zu den bekanntesten Opern des 20. Jahrhunderts. Und auch mit seiner „Sinfonietta“ hat sich Leoš Janáček ein Denkmal in der Musikgeschichte geschaffen. Brittens Violinkonzert rundet ein Programm ab, das musikalisch von Naturmalerei bis hin zu bitterem Klagegesang reicht. Der Kanadier James Ehnes ist als Solist zu erleben, Juanjo Mena steht am Pult der Dresdner Philharmonie.

Leoš Janáček gehört zu den Ausnahmeerscheinungen unter den Komponisten des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk lässt sich musikalisch schwer in den anderen Strömungen seiner Zeit verorten. Inspiriert von seiner Muttersprache, schuf er – ähnlich wie Bartók – eine völlig eigene Klangsprache und Kompositionsweise. In zwei seiner bedeutendsten Werke lässt sich das im Konzert mit der Dresdner Philharmonie nachhören: Seine „Sinfonietta“, die allein mit 12 Trompeten und zahlreichen weiteren Blechblasinstrumenten besetzt ist, setzt mit einer Art Fanfare von 9 Trompeten ein, sekundiert von Tuben, Posaunen und Pauken. Die fünf Sätze, in denen die Blechbläser immer wieder markant eingesetzt werden, spielen auf seine Heimatstadt Brünn an, die ihn mit ihrer Architektur und Geschichte zu Kompositionen inspirierte. Ähnlich wie seine Oper „Das schlaue Füchslein“, in der der passionierte Spaziergänger und Naturliebhaber Janáček auf unnachahmliche Weise die Laute des Waldes evoziert und von Idylle bis hin zu Gefahr und Klage die vielfältigsten Stimmungen schafft. Das Werk erklingt im Konzertsaal als Suite, die von Charles Mackerras zusammengestellt wurde.

Der kanadische Geiger James Ehnes hat sich auf den Konzertpodien der Welt einen hervorragenden Namen geschaffen. Ausgestattet mit einer Kombination aus atemberaubender Virtuosität, abgeklärter Lyrik und großer Musikalität überzeugt er mit seinen Interpretationen der großen Violinliteratur. In Dresden ist er mit Benjamin Brittens Konzert für Violine und Orchester d-Moll zu erleben, das 1940 in der Carnegie Hall in New York uraufgeführt wurde – inmitten des Zweiten Weltkriegs. Brittens Komposition trägt denn auch unverkennbar Spuren der Ereignisse in Europa, zum Beispiel im ersten Satz, zu dem Pauken und Trompeten einen Vorspann liefern, der marschartige Züge trägt und das gesamte Werk mit seinem bedrohlichen Unterton prägt.

Tickets ab 18 Euro (Schüler und Studierende 9 Euro) sind über den Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an den Abendkassen erhältlich.

Programm:

8. Dezember 2018, Samstag, 19.30 Uhr
9. Dezember 2018, Sonntag, 18.00 Uhr
Konzertsaal
KULTURPALAST

Benjamin Britten: Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 15 (1939)

Leoš Janáček: Suite aus der Oper „Das schlaue Füchslein“ (1921/23)

Leoš Janáček: Sinfonietta op. 60 (1926)

Juanjo Mena, Dirigent
James Ehnes, Violine
Dresdner Philharmonie

 

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