Die Diakonie Württemberg begrüßt die gestern von Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, angekündigte Stärkung der Freiwilligendienste. Wenn der Bund ein größeres Kontingent geförderter Plätze bereit stelle, könnten mehr Freiwillige könnten gewonnen werden. Verbesserte finanzielle Rahmenbedingungen brauche auch der Internationale Jugendfreiwilligendienst, der im vorgestellten Konzept bisher nicht genannt ist.

„Der freiwillige Dienst im Sozialen ist eine Bildungsaufgabe und braucht eine intensive Begleitung“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, überzeugt. Das brauche eine gute personelle Ausstattung. Die vielen positiven Rückmeldungen der 2.000 Engagierten im Freiwilligen Sozialen Jahr und Bundesfreiwilligendienst bei der württembergischen Diakonie zeigten, dass diese Erfahrung nachwirkt. Einige ergreifen einen sozialen Beruf, andere tragen den sozialen Gedanken und das Verständnis für die Situation benachteiligter Menschen in die Gesellschaft und ihre Berufswelt hinein.

Strukturen, die soziales Lernen in Schule, Ausbildung und Hochschule stärken, fordert Eva-Maria Armbruster, Vorstand Sozialpolitik im Diakonischen Werk Württemberg. Die Bundespolitik könnte Hochschulen, Wirtschaft und staatliche Verwaltung dafür gewinnen, dass mehr junge Menschen einen Freiwilligendienst machen, weil er auch für sie ein Gewinn ist. Die Ableistung eines Freiwilligendienstes sollte verlässlich mit einem bevorzugten Zugang zu Hochschulen und Ausbildungsstätten belohnt werden.

Kurzfristig würde der Freiwilligendienst attraktiver durch Bürokratieabbau, etwa durch kürzere Fristenregelungen im Bundesfreiwilligendienst, die Befreiung von den Rundfunkgebühren sowie freie Fahrt in Bus und Bahn für alle Freiwilligendienstleistenden.

Zusammen mit anderen Zentralstellen im FSJ und im BFD ruft die Diakonie Württemberg zur Hashtag-Aktion zum Tag des Ehrenamts am 5. Dezember 2018 zu einer gemeinsamen Aktion für mehr Aufmerksamkeit und mehr Anerkennung für Freiwillige auf. Unter #freiefahrtfuerfreiwillige lautet die Forderung: „Freie Fahrt für Freiwillige“; also kostenfreie oder kostengünstige Tickets im Öffentlichen Personennahverkehr für alle Freiwilligen in Deutschland in ihrem jeweiligen Bundesland. Es ist das Ziel, dass sich viele Freiwillige, Interessierte und Organisationen am 5. Dezember 2018 mit Postings unter #freiefahrtfuerfreiwillige beteiligen.

Die Diakonie Württemberg bedankt sich am Tag des Ehrenamts (5. Dezember) auch bei ihren 35.000 Ehrenamtlichen für ein Engagement von unschätzbarem Wert. „Viele unserer Angebote wären ohne dieses Mittun in der Vielfalt und hohen Qualität nicht möglich“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg.

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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