Dreaming heißt der Pirelli Kalender 2019. Seine Aufnahmen erzählen die Geschichte von vier Frauen, ihren Erwartungen und ihrem Bemühen, ihre Ziele zu erreichen. Wobei jede von ihnen den eigenen Träumen und Leidenschaften folgt. Der Fotograf der sechsundvierzigsten Ausgabe des legendären Kalenders, die heute im Pirelli HangarBicocca präsentiert wird, ist Albert Watson. Er machte die Aufnahmen im vergangenen April in Miami und New York.

Vor seiner Kamera agierten Gigi Hadid, Alexander Wang, Julia Garner, Misty Copeland, Calvin Royal III, Laetitia Casta und Sergei Polunin. Die vierzig Aufnahmen in Farbe und Schwarzweiß, Format 16:9, können Albert Watsons große Leidenschaft für den Film nicht verhehlen.

„Als ich das Projekt in Angriff nahm“, erklärt Watson, „wollte ich es anders machen als meine Vorgänger und ich fragte mich, wie das wohl am besten zu realisieren sei. Ich wollte qualitativ hochwertige Aufnahmen mit Tiefe, die etwas erzählen. Ich wollte mehr, als einfach nur Personen abbilden. Jede Aufnahme sollte den Eindruck entstehen lassen, man habe das Einzelbild eines Films vor sich. Jeder, der den Kalender betrachtet, soll erkennen, dass ich die Frauen, die vor meiner Kamera agierten, entdecke und eine Situation schaffe, aus dem ein positives Bild der Frau von heute entspringt“.

Als der Fotograf erläutert, wie er den Kalender realisierte, erzählt er von seinen eigenen Träumen sowie den Mühen und Opfern, die mit ihnen verknüpft sind: „Wenn man einen Traum verwirklichen will, muss man hart dafür arbeiten. Ich bin dabei stets schrittweise vorgegangen und habe ein Ziel nach dem anderen erreicht, ohne die Leiter in einem Sprung bis nach ganz oben erklimmen zu wollen. Obwohl ich bisweilen den Eindruck habe, diese Leiter steigt bis ins Unendliche empor, wobei die oberste Sprosse sich immer weiter entfernt, glaube ich doch, dass es sich lohnt, immer höhergesteckte Ziele und Träume vor Augen zu haben.“

„Jede der vier Frauen“, fährt er fort, „hat ihre eigene Individualität, ein ganz besonderes Ziel im Leben und ihre eigene Art zu handeln. Jede von ihnen blickt auf ihre Zukunft. Das Grundthema des gesamten Projekts sind die ‚Träume‘, präsentiert als Erzählung in vier ‚kleinen Filmen‘. Was ich vermitteln wollte, waren die Hoffnungen der Protagonisten und ihre Art, über die Zukunft nachzudenken, und das derart, das der Aspekt des Träumens mitschwingt.“

Ein Beispiel dafür ist die Figur, die Gigi Hadid dargestellt. Sie hat sich von ihrem Lebensgefährten getrennt und lebt einsam in einem Glasturm. In Alexander Wang findet sie ihren einzigen Freund und Vertrauten. „In diesen Bildern liegt für mich ein Hauch von Melancholie. Mit der Figur von Gigi Hadid wollte ich das Bild einer Frau vermitteln, die in die Zukunft blickt, doch mit einem Gefühl der Einsamkeit. Wir sehen sie, wie sie darüber nachdenkt, wohin sie gehen wird und was sie morgen tun wird. Ich wollte sie und das Ambiente, das sie umgibt, wesentlich „minimalistischer“, als bei den anderen Stories.“

Julia Garner übernimmt die Rolle einer jungen Fotografin, welche die Natur und die Einsamkeit liebt „Julia ist eine sehr erfahrene Schauspielerin und hat sich perfekt in ihre Rolle hineinversetzt. Sie fotografiert botanische Motive und träumt davon, ihre Fotos erfolgreich auszustellen. Wir haben die Aufnahmen in einem wunderschönen tropischen Garten in Miami gemacht, der sich für unsere Arbeit als perfekt erwies.“

Auch Misty Copeland, der im Kalender Calvin Royal III zur Seite gestellt wird, blickt in die Zukunft und träumt davon, sich in der Welt des Balletts einen Namen zu machen. „Das Streben nach Erfolg ist ihre Antriebskraft. Die von Misty Copeland dargestellte Figur tanzt in einem Lokal, um sich ihren Unterhalt zu verdienen. Aber in ihrem Garten hat sie eine kleine Bühne errichtet, auf der sie tanzt, um ein Star zu werden, manchmal mit ihrem Verlobten, dargestellt von Calvin Royal III.“

Laetitia Casta verkörpert eine Malerin, die mit ihrem Freund, dargestellt von Sergei Polunin, in einer Einzimmerwohnung lebt, die ihr auch als Atelier dient. Beide träumen vom Erfolg, sie als Malerin, er als Tänzer. „Das Interessante ist“, erzählt Watson, „dass sich Laetitia in ihrer Freizeit wirklich der Skulptur widmet und Kunstgegenstände kreiert. Dieser günstige Zufall hat es ihr erleichtert, sich in ihre Rolle hineinzuversetzen. Wir haben beschlossen, auch im Freien zu fotografieren, um die Szene in ein natürliches Licht zu setzen. Miami und seine tropische Natur sind eine wesentliche Komponente des Bildes.“

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