Die Themen Recht und Rechtsstaat wirken auf viele Menschen kompliziert und trocken. Dass das nicht sein muss, wird in Karlsruhe deutlich. In der Fächerstadt kann man dem Recht dank zahlreicher Veranstaltungen, besonderer Denkmäler und Plätze auf Augenhöhe begegnen.

Karlsruhe – feiert mit RECHT

Die Karlsruher Gespräche sind seit 1997 ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt. Drei Tage lang bringt die Veranstaltungsreihe komplexe Themen durch interdisziplinäre Symposien, Gesprächsrunden und Podiumsdiskussionen einem breiten Publikum näher. Das Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaften, das die Veranstaltung organisiert, greift dabei auch auf künstlerische Elemente, wie Theater, Film, Lesungen und Konzerte zurück und ermöglicht so einen neuen Blick auf Recht und Gerechtigkeit. Die 23. Karlsruher Gespräche finden unter dem Motto: „Die Verantwortungsgesellschaft Zwischen Herausforderung und Überforderung“ vom 22. – 24. Februar 2019 statt.

Bei den Europäischen Kulturtagen stehen Kulturaustausch, Wissenstranfer und ein freies Europa im Mittelpunkt. Seit 1983 veranstalten die Stadt Karlsruhe und das Badische Staatstheater ein Festival, das durch seine Vielzahl an künstlerischen Formaten und die große Bandbreite an Akteuren aus Kultur und Politik den europäischen Gedanken mit Leben füllt. Die nächsten Europäischen Kulturtage finden 2020 statt.

Mit dem VerfassungsFEST steht im Mai 2019 ein besonderes Highlight im Veranstaltungskalender. Vom 22. – 25. Mai 2019 feiert Karlsruhe 70 Jahre Grundgesetz. Und Karlsruhe feiert nicht allein: Der Festakt zum Jubiläum findet in der Fächerstadt statt. Beim anschließenden zweitägigen Bürgerfest am 24. und 25. Mai wird mit einem fulminanten Programm mit RECHT gefeiert.

Dem Recht ein Denkmal setzen

Dass in Karlsruhe die höchsten deutschen Rechtsinstitutionen beheimatet sind, weiß jeder. Bundesverfassungsgericht, Bundesgerichtshof und Generalbundesanwaltschaft machen Karlsruhe zur Stadt des Rechts.

Doch in Karlsruhe findet man auch zahlreiche Denkmäler und Plätze, die dem Thema Recht gewidmet sind. Einer dieser Plätze ist der Platz der Grundrechte, der sich zwischen Marktplatz und Schloss direkt im Herzen der Stadt befindet. Der Künstler Jochen Gerz sammelte auf 24 Schildern Aussagen, die sich mit dem Thema Recht und Unrecht auseinandersetzen – von Richtern, Juristen und Bürgern, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren. Eine zweite Ausführung dieser Schilder wurde an dezentralen Plätzen in Karlsruhe aufgestellt. Die Besonderheit an diesen dezentralen Stellen ist die Tatsache, dass die Bürger entscheiden durften, wo sie aufgestellt werden.

Mit dem Platz der Menschenrechte erhielt Karlsruhe ein weiteres Denkmal für das Thema Recht. Wo früher eine Munitionsfabrik stand, in der Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs Munition produzieren mussten, steht der Platz heutzutage als Denkmal für den Frieden, an dem sich alle Menschen versammeln können. In dem Gebäude der ehemaligen Fabrik befindet sich das ZKM| Zentrum für Kunst und Medien, eines der Top 5 Museen weltweit.

Mit der Entscheidung für den Bau des Forum Recht in Karlsruhe bekommen Recht und Rechtsstaat jetzt einen zentralen Ort, der ganz urteilsfrei betreten werden kann. Hier wird ein Ort geschaffen, der mehr ist als nur ein Museum, in dem lediglich über die Geschichte des Rechtsstaats aufgeklärt wird. Das Forum Recht wird ein Ort der Begegnung von Jung und Alt, ein Ort der Kommunikation, der Diskussion und des Austauschs. Die geplanten digitalen Installationen bieten Raum für ein virtuelles Rechtserlebnis. Die Idee zum Forum Recht stammt übrigens aus der Bewerbung Karlsruhes zur Kulturhauptstadt Europas. Von einer Privatperson wieder aufgegriffen, schaffte es das Konzept vom heimischen Wohnzimmer über den Koalitionsvertrag bis in den Bundestag. Eine einzigartige Geschichte mit der in Karlsruhe dem Recht ein Denkmal gesetzt wird.

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