Das grenzübergreifende Ems-Dollart-Region-Projekt "Bio-Ökonomie im Non-Food-Sektor" wurde im Rahmen des vom Land Bremen ausgelobten Wettbewerbs „Bre3D-Award“ ausgezeichnet. Wirtschaftssenator Martin Günthner und Dr. André Walter, Standortleiter von Airbus Bremen, stellten die von einer unabhängigen Jury prämierten Einreichungen Ende März in Bremen vor. Das Projekt BioÖkonomie erhielt mit dem Beitrag „Biobasierte & hierarchisch aufgebaute Strukturen im 3D-Druck“ den zweiten Preis in der Kategorie „Werkstoffe & Materialien“.

Die AG Biologische Werkstoffe von Prof. Dr. Jörg Müssig am Bionik-Innovations-Centrum der Hochschule Bremen nahm stellvertretend für das Bio-Ökonomie-Konsortium (3N-Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie, Werlte / NHL Stenden – Green PAC, University of Applied Sciences, Emmen, Niederlande / Linotech GmbH & Co.KG, Forst / HSB, Bremen) die Auszeichnung entgegen.

Das grenzübergreifende Projekt "Bio-Ökonomie im Non-Food-Sektor" wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Kofinanziert wird es vom Land Niedersachsen, dem niederländischen Wirtschaftsministerium und den niederländischen Provinzen Drenthe, Flevoland, Fryslân, Gelderland, Groningen, Noord-Brabant und Overijssel.

„Wir freuen uns außerordentlich, dass unsere Entwicklung, biobasierte Werkstoffe mit bionischen Ansätzen im Bereich des 3D-Drucks zu realisieren, jetzt mit einem Preis ausgezeichnet wurde,“ kommentiert Jörg Müssig die Auszeichnung. Niels Kühn aus der AG Biologische Werkstoffe ergänzt: „Dieser Erfolg ist der besonders guten Zusammenarbeit mit dem 3N-Kompetenzzentrum, der NHL Stenden in den Niederlanden und dem Unternehmen Linotech zu verdanken“.  

Der eingereichte Beitrag verknüpft die Bereiche additive Fertigung und biobasierte Werkstoffe für das FDM-Verfahren mit der Bionik. In der prämierten Entwicklung wurden biologisch abbaubare thermoplastische 3D‐Druckdrähte mit Cotton- und Holzfasern hergestellt. Die Besonderheit dabei ist, dass Fasern mit hohem L/D-Verhältnis entlang des gesamten Prozesses von der Compoundierung, der Drahtextrusion bis zum eigentlichen 3D-Druck erhalten bleiben. Die thermoplastischen Drähte zeigen sehr überzeugende Verarbeitungseigenschaften: ausreichende Biegsamkeit, geringe Oberflächenrauigkeit, geringes „Warping“ (Verziehen) sowie eine ansprechende Bauteiloberflächengüte. Darüber hinaus zeigen sie sogar bessere mechanische Eigenschaften als kommerzielle ABS- sowie   hochpreisige, kommerzielle Holz-3D-Druckdrähte. Zusätzlich ermöglicht die prämierte Entwicklung eine gezielte Faserorientierung zum Aufbau hierarchischer Strukturen im 3D-gedruckten Bauteil. Potentielle Anwendungen finden sich unter anderem in der Ersatzteilfertigung, dem Modellbau, der industriellen Kleinserienfertigung und kundenspezifischen Designobjekten.

Hansjörg Wieland vom 3N Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie in Werlte nahm mit dem Projektteam als Projektkoordinator den Preis in Bremen entgegen und kommentiert den Erfolgt mit den Worten: „Es freut uns sehr, dass die Synergien der unterschiedlichen Kompetenzen der beteiligten Partner im Bioökonomie-Projekt nicht nur hervorragend ergänzend waren, sondern die erzielten Ergebnisse zusätzlich durch eine unabhängige Jury mit diesem Preis bedacht werden.“

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