Bereits zum sechsten Mal fand der deutsche Hacker-Wettbewerb, die Cyber Security Challenge Germany, statt. Am gestrigen Mittwoch kämpften 20 hoch motivierte IT-Talente aus ganz Deutschland im Areal Böhler in Düsseldorf um die „Hacker-Krone“ und den Einzug ins Europafinale Ende Oktober in Bukarest. Am Ende konnten die Teams „Betreutes Pwnen“ und „Hacking in the 90“ jubeln, darunter erstmals eine junge Frau. Auch heise Events als Veranstalter der Cyber Security Challenge zog eine positive Bilanz.

Für die Teilnahme an der achtstündigen Challenge in der Federfabrik des Stahlkonzerns Böhler hatten sich 20 junge IT-Cracks im Alter zwischen 16 und 25 Jahren in Online-Challenges, die in der Zeit vom 1.3. bis 1.6. liefen, qualifiziert.

Aufgeteilt in vier Teams à fünf Personen mussten die Schüler und Studenten äußerst anspruchsvolle Aufgaben aus den Bereichen Kryptographie, Programmierung, Reverse Engineering, Web Security und Malware-Analyse lösen. Ausschlaggebend für die endgültige Platzbelegung waren die abschließenden Kurz-Präsentationen vor Publikum. Die hier vergebenen Punkte wurden zu den Punkten der Challenge gezählt.

Die Siegerteams „Betreutes Pwnen“ (Studenten) und „Hacking in the 90“ (Schüler) reisen jetzt vom 9. bis 11. Oktober nach Rumänien, um sich mit den europäischen Hackergruppen zu messen. Einer von ihnen ist Linus Henze aus Koblenz, der schon zum dritten Mal an der Challenge teilnahm. Der Spaß am Tüfteln, die Kontakte zu den anderen und der Teamgeist vor Ort gefallen ihm an dem Wettbewerb besonders gut. Er betreibt seit einem Jahr nebenher eine kleine Firma für Security Research und glaubt, dass ihm die Teilnahme an der CSCG nur Vorteile für sein berufliches Weiterkommen bringt.

Mit Informatik-Studentin Karla Markert, die am Fraunhofer AISEC in Garching bei München arbeitet, gab es erstmals eine Frau, die sich für die Challenge qualifiziert hat. Über einen ehemaligen Teilnehmer hatte sie von dem Wettbewerb erfahren, fand das Thema spannend und wollte die Möglichkeit nutzen, Praxiserfahrung zu sammeln. „Mir hat es sehr gut gefallen, die Jungs haben mich super aufgenommen, das Team hat perfekt zusammengearbeitet“, erzählt sie. Sie bedauert, dass Informatik noch immer eine Männerdomäne ist und erzählt, dass sie sehr häufig darauf angesprochen wird. Dabei sollte das doch eine Selbstverständlichkeit sein. Immerhin gibt es am Fraunhofer AISEC eine Institutsleiterin.

Im Rahmen dieses Hackerwettbewerbs fand zudem eine Jobmesse für IT-Security-Talente statt, die mit über 30 Aussteller doppelt so groß wie im vergangenen Jahr. 240 interessierte Besucherinnen und Besucher nutzten die Chance, mit ihrem Wunsch-Arbeitgeber in Kontakt zu treten, sich über Job-Angebote und Weiterbildungen zu informieren oder sich einfach nur inspirieren zu lassen. Das Angebot, professionelle kostenlose Bewerbungsfotos sowie ein Bewerbungscoaching machen zu lassen, wurde gut angenommen.

Die sechste Cyber Security Challenge Germany wurde in diesem Jahr von heise Events in Kooperation mit dem Institut für Internet-Sicherheit – if(is) der Westfälischen Hochschule veranstaltet. Das vorrangige Ziel der Cyber Security Challenge Germany – CSCG ist es, junge IT-Security-Talente zu finden und aktiv zu fördern. Hacking-Talente sind deutschlandweit in allen Branchen gefragt. Mit der sich verschärfenden Bedrohungslage wächst der Bedarf an gut qualifizierten IT-Sicherheitskräften. Wie schon in den vergangenen Jahren legen die Veranstalter großen Wert darauf, den Event-Charakter des Wettbewerbs und den Spaß am Hacken in den Fokus zu rücken.

Teamfoto von links nach rechts: Karla Markert, Ilias Morad, Nico Gründel, Felipe Custodio Romero, Tim Schmidt, Thomas Lambertz, Valentin Hehl, Oliver Valta, Linus Henze, Falk Gaentzsch, Emile Hansmaennel, Philip Lukert, Leif Brötzmann, Steffen Klee, Simon Schwarz, Patrick Reich, Tobias Urlaub, Florian Bauckholt, Nils Langius, Benno Fünfstück, Alain Rödel (c) Heise Medien

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