Nachhaltige Mobilität beginnt für Michelin schon vor der Produktion: bei den eingesetzten Werkstoffen. Mit dem Projekt BioImpulse zielt Michelin auf die Herstellung eines neuen Klebeharzes, das auf die sogenannten Substances of Very High Concern (SVHC = besonders besorgniserregende Stoffe) verzichtet. Mit der Entwicklung eines relevanten biobasierten Moleküls eröffnet BioImpulse neue Wege für den Einsatz von Biotechnologien im Bereich der Werkstoffe. Für die Umsetzung steht in den kommenden sechs Jahren ein Gesamtbudget von 28,1 Millionen Euro zur Verfügung. BioImpulse ist ein Gemeinschaftsprojekt von öffentlichen Trägern und Akteuren aus der Privatwirtschaft und wird von der Michelin Geschäftseinheit ResiCare koordiniert. Das Projekt wurde Anfang Oktober 2019 erstmalig in Brüssel beim Europäischen Forum für Industrielle Biotechnologie und Bioökonomie (EFIB – European Forum for Industrial Biotechnology and the Bioeconomy) vorgestellt.

Weitreichende Einsatzmöglichkeiten der neuen Technologie
Klebeharze werden für hochfeste Klebeverbindungen unter anderem im Boots- und Flugzeugbau sowie im Maschinen- und Fahrzeugbau verwendet. Herkömmliche industrielle Klebeharze enthalten üblicherweise Bestandteile, die als besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) eingestuft werden. Der weltweite Absatzmarkt für gesundheitsschonendere Ersatzstoffe bietet daher vor allem in der Automobil- und Baubranche enormes Potenzial.

So zielt das Projekt BioImpulse darauf,

  • ein neues, umwelt- und gesundheitsschonenderes Klebeharz ohne SVHC-klassifizierte Bestandteile zu entwickeln,
  • ein industriell einsetzbares Herstellungsverfahren auf Basis der Fermentation eines relevanten Moleküls zu erarbeiten, das kostengünstiger als die entsprechende erdölbasierte Lösung ist,
  • die neue Klebeharz-Technologie der Automobil- und Baubranche (hier vor allem der Holzbranche) anzubieten und zu verwerten,
  • dieses Klebeharz in kleinen, kompakten Anlagen dezentral und möglichst kundennah herzustellen, um Komplexität und Implementierungskosten zu reduzieren.

Merkmal des Projekts: Es reicht von der biologischen Herstellung des Moleküls bin hin zur Klebeleistung des eingesetzten Harzes und deckt so einen Großteil der Wertschöpfungskette ab. Um gesundheitliche, wirtschaftliche und ökologische Aspekte zu berücksichtigen, steht die umweltgerechte Gestaltung im Mittelpunkt, insbesondere bei der Herstellung durch Fermentation und dem Einsatz von Biomasse der zweiten Generation (2 G1, das heißt land- und forstwirtschaftliche Abfälle). Der Bau der ersten industriellen Fertigungseinheit ist für 2026 vorgesehen.

ResiCare
Das Projekt BioImpulse verdeutlicht, wie die Michelin Gruppe den Einsatz nachhaltiger Werkstoffe bei ihren eigenen Produkten und darüber hinaus fördert. Projektträger ist ResiCare, eine Marke der Michelin Gruppe. Darüber hinaus steigt die Michelin Gruppe mit BioImpulse in die Biotechnologie-Branche ein. Ziel ist es, nachhaltige Lösungen für die Industrie zu entwickeln, denn Michelin verfolgt die Strategie, das eigene Know-how im Bereich Hightech-Werkstoffe für andere Unternehmen nutzbar zu machen.
Rückfragen bitte an: Corinne Meutey, Tel. +33 1 45 66 22 22

Leaf by Lesaffre
Die Business Unit Leaf by Lesaffre entwickelt Innovationen im Bereich der grünen Chemie. Dazu gehören vor allem neuartige Hefen, mit deren Hilfe die Industrie ihre Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen verringern kann. Die Beteiligung am Projekt BioImpulse zeigt das Engagement von Lesaffre für diesen Wandel.
Rückfragen bitte an: Léa Ortiz-Bustinza l.ortizbustinza@leaf.lesaffre.com

FCBA
Das französische Technologieinstitut FCBA (Institut Technologique Forêt Cellulose Bois-construction Ameublement, dt.: Technologieinstitut Waldwirtschaft Zellulose Holz Möbelbau) unterstützt die Holz- und Möbelbranche. Es begleitet die Entwicklung von Unternehmen und die Umsetzung von Innovationen, mit denen sie sich veränderten Bedürfnissen, Märkten oder Vorschriften anpassen können. Das FCBA beteiligt sich in Form von zwei Clustern am Projekt BioImpulse: InTechFibres entwickelt holz- und zellulosebasierte Innovationen, während das Laboratoire Bois (dt. Labor Holz) die Tests und Messungen der Produkte sowie die Unternehmensprozesse validiert und die Kommunikation rund um das Projekt koordiniert.
Rückfragen bitte an: Christel Froger christel.froger@fcba.fr

INRA
Das französische Institut für Agronomieforschung INRA (Institut national de la recherche agronomique) setzt sich für umweltgerechte Gestaltung bei der Entwicklung nachhaltiger Rohstoffe u. a. im Bereich der grünen Chemie und Werkstoffchemie ein. Es beteiligt sich über seine Einheiten Toulouse White Biotechnology (TWB) und Toulouse Biotechnology Institute, Bio & Chemical Engineering (TBI) am Projekt BioImpulse. Dabei bildet TWB die Schnittstelle zwischen Labors der öffentlichen Hand wie TBI oder LGC, um die Entwicklung von Biotechnologien für die Industrie zu beschleunigen.
Rückfragen bitte an: Aurélie Mauries et Aurélie Vérin, Tel. +33 5 32 11 07 31, aurelie@oxygen-rp.com – @aureliemauries

INSA
Im Einklang mit seinem gezielten Einsatz für nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz beteiligt sich auch das französische Nationale Institut für angewandte Wissenschaften INSA (Institut National des Sciences Appliquées) in Toulouse am Projekt BioImpulse. Über sein angegliedertes Institut für Technologietransfer CRITT Bio-Industries sorgt das INSA für die Anwendung der Biotechnologien in der Industrie, um ein Verfahren für den Ersatz erdölbasierter Verbundstoffe zu entwickeln.
Rückfragen bitte an: Véronique Desruelles veronique.desruelles@insa-toulouse.fr

Beteiligt am Projekt sind die französischen Institute für Technologie (FCBA), für Agronomieforschung (INRA2) und für angewandte Wissenschaften (INSA) sowie das Unternehmen Lesaffre über seinen Geschäftsbereich Leaf. Darüber hinaus wird BioImpulse im Rahmen des französischen Programms für Zukunftsinvestitionen (Le Programme d’investissements d’avenir) von der französischen Umwelt- und Energiebehörde ADEME (Agence de l’environnement et de la maîtrise de l’énergie) gefördert.

Florent Menegaux, Vorsitzender der Geschäftsführung der Michelin Gruppe: „Mit diesem Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit unseren Partnern unterstreicht Michelin erneut sein Engagement für die Umwelt, auch über die Reifenherstellung hinaus. Denn wir machen unser Know-how im Bereich der nachhaltigen Werkstoffe für die gesamte Industrie zugänglich.“

Weiterführende Informationen zum Projekt unter https://bioimpulse.bio/

1 d.h. Sie steht nicht im Wettbewerb mit der Nahrungsmittelproduktion
2 Über TWB, TBI, LGC und CRITT Bio-Industries

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