Raffael feierte die größten Erfolge seiner Kunst in Rom, wo er vor 500 Jahren starb. Die zahlreichen Tafel- und Wandbilder, die er dort in nur wenig mehr als einem Jahrzehnt vollenden konnte, garantieren bis heute seinen Weltruhm.

Als Schöpfer von Bildern vollkommener Schönheit erlangte er vor allem im 19. Jahrhundert Kultstatus. Ludwig I. von Bayern und sein Galeriedirektor Johann Georg von Dillis verehrten ihn als „König von der Mahlerei“.

Raffaels 500. Todestag gibt Anlass, an die Geschichte seines Ruhms zu erinnern und zu reflektieren, wie stark er mit seiner Kunst die Bildsprache der neuzeitlichen westlichen Welt prägte. In der Alten Pinakothek, deren Grundstein 1826 an Raffaels Geburtstag gelegt wurde, steht deshalb im Florentiner Saal der Galerie ein frühes Hauptwerk des Meisters im Fokus, die sogenannte Heilige Familie Canigiani.

Die konzentrierte Sammlungspräsentation zeigt unter fünf Werken der Alten Pinakothek zwei Andachtsbilder Raffaels und lässt dabei die „Heilige Familie Canigiani“ mit einem Gemälde von Friedrich Overbeck aus der Neuen Pinakothek und einer Leihgabe der Bayerischen Schlösserverwaltung, einem Porzellanbild von Christian Adler, in Dialog treten. Mit einer Altartafel von Pietro Perugino und einem Werk von Fra Bartolommeo erinnert die Auswahl zunächst daran, dass die Karriere des 1483 geborenen Raffaelo Sanzio in Umbrien und in der Toskana ihren Anfang nahm.

Von 1504 bis 1508 hielt sich Raffael vor allem in Florenz auf und setzte sich sehr kreativ mit den aufsehenerregenden Schöpfungen von Leonardo da Vinci und Michelangelo auseinander. Ebenso souverän nutzte er seine guten Kenntnisse der Werke Fra Bartolommeos für eigenständige Bildfindungen. Auf diese Weise konnte er im Wettstreit der Florentiner Maler bestehen und bedeutende Aufträge für private Andachtstafeln, für einige Porträts und auch ein Altarbild an sich ziehen. Die „Heilige Familie“ bestellte Domenico Canigiani, ein vermögender Florentiner Tuchhändler und Parteigänger der Medici, anlässlich seiner Hochzeit im Jahr 1507.

Bereits vor 37 Jahren, anlässlich von Raffaels 500. Geburtstag, wurde das Gemälde restauriert. Unter einer deckenden Übermalung traten dabei acht auf Wolken schwebende Engel zu Tage. Sinnbildlich erzählen sie von der wechselvollen Geschichte des ersten „Raffaels“ in Deutschland: Zunächst hatte die „Heilige Familie Canigiani“ in der Tribuna, dem Hauptsaal der Florentiner Uffizien ihren Platz, dann gelangte sie als Geschenk des Großherzogs von Toskana 1697 in die Galerie des Düsseldorfer Kurfürsten, Johann Wilhelm von der Pfalz, und schließlich 1806 nach München. Die Verehrung Raffaels im 19. Jahrhundert, seine Bedeutung für die deutsche Romantik und besonders für den Künstlerkreis der sogenannten Nazarener wird exemplarisch von Friedrich Overbecks 1825 geschaffener Darstellung „Maria und Elisabeth mit Jesus und Johannes“ wachgerufen. Sein Gemälde ist eine eindrucksvolle Hommage an den großen Renaissance-Meister, denn es lässt seine Kunst wiederaufleben, ohne diese durch Kopie oder Motivübernahme bloß nachzuahmen.

Kurator: Dr. Andreas Schumacher; Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Andreas Raub

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DIGITALE ANGEBOTE

Während die Alte Pinakothek noch bis mindestens 20. April aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 geschlossen ist, finden Sie im digitalen Raum auf unserer Ausstellungswebsite http://www.pinakothek.de/… und in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #PinaRaffael vertiefende Inhalte zur Ausstellung.

Album zur Sonderpräsentation in der Online-Sammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen: https://www.sammlung.pinakothek.de/…

Raffaels „Heilige Familie Canigiani“ im „Geheimnis der Bilder“ von ZDFkultur: https://geheimnis-derbilder.
zdf.de/bayerische-staatsgemaeldesammlungen/raphael-die-heilige-familie-aus-dem-hausecanigani

 

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