Schulabgängerinnen und Schulabgänger in Deutschland haben meist unzureichende Sprachkenntnisse. Das ist das Ergebnis einer Unternehmensumfrage des Vereins Deutsche Sprache (VDS) bei mittelständischen Betrieben in mehreren Regionen des Bundesgebiets. Gefragt worden ist nach den Erfahrungen ausbildender Betriebe sowohl mit den jungen Bewerbern, als auch mit den jungen Menschen, die anschließend eine Ausbildung beginnen.

Dabei haben die ausbildenden Betriebe festgestellt: Nur ein Drittel der Bewerber verfügt über eine ausreichende Rechtschreibung; die Rechtschreibfähigkeiten des weit größeren Teils (62 %) sind nicht zufriedenstellend. Diese Fähigkeiten hätten sich in den vergangenen zehn Jahren sogar deutlich verschlechtert, sagten 80 % der Ausbildungsbetreuer. „Das ist ein erschreckendes Ergebnis – sowohl für die Betriebe, aber vor allem für die Auszubildenden selbst“, sagt Claus Günther Maas, Initiator der Umfrage und beim VDS verantwortlich für den Arbeitsbereich „Deutsch in der Schule“. Dazu kommt, dass die Betriebe diese Mängel aufarbeiten müssen, so Maas.

Sorgen bereitet vor allem der schriftliche Ausdruck: Nur 11 % der Auszubildenden sind in der Lage, sich zusammenhängend, fehlerfrei und verständlich schriftlich auszudrücken. Größere Betriebe führen deswegen schon seit Jahren eigene Nachschulungen hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik und Wortschatz durch. Dass eher junge Menschen mit Migrationshintergrund sprachliche Defizite haben, bestätigen die Ausbildungsbetriebe nicht. Jedoch sei erkennbar, dass vor allem Auszubildende von Haupt- und Realschulen mit mangelnden Sprachkenntnissen zu kämpfen haben – das, so Maas, könnte jedoch daran liegen, dass die meisten Auszubildenden von diesen Schulformen kommen.

Die Schulen seien allerdings zu einem erheblichen Teil für die Mängel mit verantwortlich, so die Einschätzung der befragten Betriebe. 84 % von ihnen fordern eine stärkere Berücksichtigung von Grammatik und Rechtschreibung im Deutschunterricht, 92 % eine stärkere Gewichtung der schriftlichen Leistungen bei der Notengebung.

„Auch an den Gymnasien wird der elementaren Aufgabe des Deutschunterrichts zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt“, meint Maas, der selber jahrzehntelang als Deutschlehrer an verschiedenen Schulformen tätig war, „das Bewusstsein dafür, dass der Deutschunterricht zuallererst aktiver Sprachunterricht ist, sollte in Richtlinien und Lehrplänen sowie in der Lehreraus- und -fortbildung dringend gestärkt und nachhaltig in der Unterrichtspraxis verankert werden.“

Weitere Informationen zur Umfrage gibt es hier:
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