Am 23. April 2020 veranstaltet C.A.R.M.E.N. e.V. ab 10:00 Uhr ein Webinar zum Thema „Biologisch abbaubare Mulchfolien in der Praxis“. Diese Folien basieren auf Nachwachsenden Rohstoffen und stellen ihre Praxistauglichkeit bereits seit vielen Jahren unter Beweis. Ihre Hauptvorteile: Kein Arbeitsaufwand für das Abräumen der Folie und kein Mikroplastik in der Umwelt.

Webinar-Inhalt

Im C.A.R.M.E.N.-Webinar wird eine Einführung in das Thema gegeben. Praxistauglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Tipps für die Handhabung werden erläutert. Die Folienverlegung in der Praxis veranschaulicht ein Video, dass die Vorgehensweise im Zucchinianbau wiedergibt.

Zielgruppe des Webinars sind Landwirte, Garten- und Landschaftsbauer, Mitarbeiter von Beratungseinrichtungen und Behörden, Erzeugerringe, Landwirtschaftsschulen, Lohnunternehmen, Verarbeitungsbetriebe sowie alle fachlich Interessierten.

Die kostenfreie Veranstaltung findet als Online-Webinar statt, beginnt um 10:00 Uhr und dauert ca. 90 Minuten. Den Teilnehmenden müssen folgende technische Voraussetzungen zur Verfügung stehen: PC, Laptop oder Smartphone, gute und stabile Internetverbindung, Internetbrowser mit Flash-Plugin. Es besteht die Möglichkeit, den Vortragenden per Chat Fragen zu stellen.

Mulchfolien: Einsatzgebiete und Eigenschaften

Mulchfolien kommen in Landwirtschaft und Gartenbau sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus oder Folientunnel zum Einsatz. Kulturpflanzen wie Zucchini, Kürbis, Kopfsalat, Einlegegurke, Erdbeere oder neuangelegte Weinreben profitieren von dieser Art der Bodenabdeckung auf vielfältige Weise. Sie unterdrücken das Unkrautwachstum und reduzieren dadurch den Einsatz von Herbiziden oder mechanischer Unkrautbeseitigung. Gleichzeitig wird eine Bodenaustrocknung reduziert, die Bodenstruktur bleibt aufgelockert und die bodennahe Temperatur wird erhöht, optimale Wachstumsbedingungen also für Jungpflanzen, die mittels maschineller Lochung der Folie in den Boden eingesetzt werden.

Herkömmliche Mulchfolien bestehen allerdings aus Polyethylen (PE), einem erdölbasierten nicht biologisch abbaubaren Kunststoff, der nach der Ernte vom Feld abgeräumt und vorschriftsmäßig entsorgt werden muss. Hierbei handelt es sich um eine arbeitsaufwändige und kostenintensive Maßnahme. Zudem werden die Folien durch Witterungseinflüsse beschädigt – dadurch verbleiben nicht selten Reste in der Umwelt, die zur Bildung von Mikroplastik führen. Aufgrund anhaftender Verschmutzungen, die bei Mulchfolien bis zum Doppelten des eigenen Gewichts betragen können, ist zudem ein Recycling der PE-Folien extrem aufwändig, daher werden sie großteils thermisch verwertet.

Biologisch abbaubare Folien können hier besonders punkten. Sie sind zwar in der Anschaffung teurer, werden aber nach der Ernte mit den Ernterückständen in den Boden eingearbeitet. Es entfällt das zeit- und kostenintensive Einsammeln und Entsorgen. Somit müssen dafür auch keine ohnehin knappen Saisonarbeitskräfte eingeplant werden. Die „Verwertung“ erledigen bodenlebende Mikroorganismen, die die Folien vollständig biologisch abbauen, zu Wasser, Kohlendioxid und Biomasse. Um das sicherzustellen, sollten Landwirte ausschließlich zertifizierte Mulchfolien verwenden: „DIN geprüft bioabbaubar im Boden“ von DIN CERTCO oder „OK biodegradable soil“ von TÜV AUSTRIA. Diese Zertifizierungen gewährleisten außerdem, dass in den Produkten keine für die Umwelt giftigen Stoffe enthalten sind. Hergestellt werden diese Mulchfolien aus Nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise Maisstärke. Sie können mit den herkömmlichen Maschinen verlegt werden und da sie in unterschiedlichen Stärken und Haltbarkeiten erhältlich sind, eignen sie sich für die Ansprüche diverser Kulturen, z.B. für die Nutzung von zwei bis drei Monaten bei Kopfsalat und bis zu 18 Monaten bei Weinreben. Interessante Aspekte also, die sich trotz höherer Anschaffungskosten für die biologisch abbaubare Mulchfolie in Summe durchaus als wirtschaftlich erweisen können.

Weitere Informationen zum C.A.R.M.E.N.-Webinar und zu biologisch abbaubaren Produkten sind unter www.carmen-ev.de abrufbar.

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