Nach Auffassung des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) – Bundesverband e.V. berücksichtigt der gemeinsame Rahmen der Länder für eine stufenweise Öffnung der Kindertagesbetreuung die wesentlichen Anforderungen für eine Wiederaufnahme der Betreuung aller Kinder. Es sei wichtig, neben der Kontrolle des Infektionsgeschehens nun verstärkt die besondere Belastungssituation der Familien und die Entwicklungsbedarfe der Kinder in den Vordergrund zu stellen, so Clemens Bieber, Vorsitzender des KTK-Bundesverbandes.

„Wir begrüßen, dass in kürzester Zeit ein gemeinsamer Rahmen für alle Bundesländer erarbeitet werden konnte und darin das Ziel einer baldigen Betreuung aller Kinder im eingeschränkten Regelbetrieb ins Auge gefasst wird. Kein Kind darf über viele Monate hinweg von der institutionellen Betreuung, vom Bildungsgeschehen in den Einrichtungen und vom sozialen Kontakt zu Gleichaltrigen ausgeschlossen werden“, unterstreicht der Würzburger Domkapitular.

Nun gehe es darum, in den Bundesländern zeitnah tragfähige Konzepte zu erarbeiten, die dem Bedarf an zusätzlichen Räumen und nach ergänzendem Betreuungspersonal Rechnung tragen. Auch bei einem geringeren Betreuungsumfang reichen die vorhandenen Kapazitäten unter Berücksichtigung des Arbeitsschutzes und der notwendigen Hygieneregeln nicht aus, um alle Kinder in kleinen Gruppen angemessen zu betreuen. „Für die Organisation von Betreuungsflächen und Personal brauchen die Träger jetzt ausreichend Planungs- und Finanzierungssicherheit, die von den Ländern und Kommunen sichergestellt werden müssen, betont Clemens Bieber. Nur so sei es möglich, in absehbarer Zeit in die von der Jugend- und Familienministerministerkonferenz angestrebte dritte Phase eintreten zu können, in der allen Kindern im eingeschränkten Regelbetrieb der Zugang zu Angeboten der Kindertagesbetreuung ermöglicht wird. „Es ist aus entwicklungspsychologischer und bildungspädagogischer Perspektive dringend geraten, die erweiterte Notbetreuung nur so lange aufrecht zu erhalten, wie dies abhängig vom regionalen Infektionsgeschehen notwendig ist“, unterstreicht Mirja Wolfs, stellvertretende Vorsitzende des KTK-Bundesverbandes.

Für die stufenweise Wiederaufnahme der institutionellen Betreuung hat der KTK-Bundesverband in einem Positionspapier Eckpunkte entwickelt, die den Bundesländern vorliegen. Darin aufgeführt sind unter anderem Empfehlungen für die Nutzung alternativer Räume zur Entlastung der Betreuungssituation in Kindertageseinrichtungen, Vorschläge für einen flexiblen Einsatz nicht- pädagogischer Kräfte zur Entlastung der Erzieherinnen und Erzieher, Bildungs- und Betreuungsangebote für das häusliche Umfeld der Kinder sowie die Notwendigkeit, Betreuungsangebote auch außerhalb der gewöhnlichen Öffnungszeiten anzubieten.

Über den Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) – Bundesverband e.V.

Der KTK-Bundesverband ist ein Fachverband des Deutschen Caritasverbandes. In ihm sind 8.000 katholische Kindertageseinrichtungen mit über 106.000 pädagogischen Fachkräften organisiert.

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