Die Oettinger Gruppe hat als langjähriger Kunde der Epiroc Deutschland GmbH diverse Epiroc Maschinen im Einsatz und testete ab August 2019 den weltweit zweiten Prototyp der Beton-Abbruchzange CB 5500. Ein sehr direkter Einblick in die Besonderheiten dieses Modells.

Die Abbruchspezialisten der Oettinger Gruppe aus Malsch im Landkreis Karlsruhe sind überall dort im Einsatz, wo Know-how, Erfahrung und modernste Maschinen- und Geräteausstattung gefragt sind. Mit einem Team aus über 130 Experten realisiert die Oettinger Gruppe anspruchsvolle Bauprojekte und setzt individuelle Kundenwünsche mit oft spezifischen Anforderungen unkompliziert um.

Für den innerstädtischen Teilabbruch eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes mit integriertem Luftschutzbunker in Karlsruhe wurde ein besonders leistungsfähiges Anbaugerät benötigt. Die Gebäude umfassten 18.000 m³ umbauten Raum; es fielen 4.000 t Stahlbeton an.

Zunächst wurden Entkernungs- und Sanierungsarbeiten mit Hilfe eines Multigreifers MG 5000 durchgeführt. Darauf folgte der Abbruch einer Verbindungsbrücke sowie des Verwaltungsgebäudes, inklusive des stark bewehrten Luftschutzbunkers.

Beim oberirdischen Abbruch kam die bereits bewährte CC 5000 Abbruchschere zum Einsatz. Sie hat ein Gewicht von etwa 5,5 t und eine Maulweite von 1.600 mm. Im Keller warteten starke Wände und größere Fundamente. Die mit dem Hydraulikhammer HB 4700 vorgeschlitzten Wände wurden schließlich mit der neuen Beton-Abbruchzange CB 5500 herausgetrennt und zum Pulverisieren bereitgelegt.

Leicht zu knacken: Neue CB 5500 überzeugt mit Kraft und Präzision selbst bei schweren Fundamenten

Der erfahrene Maschinist Marius Mayer schätzt die Kraft und Präzision der Neuentwicklung:

Die CB 5500 sei für schwere Einsätze gedacht und eigne sich hervorragend zum Brechen der Strukturen dicker Stahlbetonwände, Binder, Unterzüge und Fundamente. Die Spitze dringt kraftvoll in den Beton ein und „sprengt“ ihn von innen. Einsatzgebiete sind beispielsweise Industrieabbrüche oder der innerstädtische Abbruch, bei dem Erschütterungen vermieden werden sollen. Hier kommen die Vorteile besonders im Fundamentabbruch zur Geltung.

Geschäftsführer Robert Oettinger erläutert, es werde immer wichtiger, Fundamente ohne große Erschütterungen zu zerlegen. Mayer ergänzt: „Durch die Bauweise und die enorme Öffnungsweite der CB 5500 habe ich die Möglichkeit, selbst Fundamente aus sehr hartem Beton zu knacken. Die Arbeitszyklen sind schnell, die Leistung der Schere ist herausragend.“

Die Conrete Buster (CB) Reihe von Epiroc zeichnet sich generell durch folgende Attribute aus:

  • Ein hydraulisches 360 Grad Drehwerk zur optimalen Platzierung und präzisen Handhabung
  • Zwei leistungsfähige Hydraulikzylinder mit nahezu konstanter Schließkraft für hohe Produktivität verbunden mit einem wirkungsvollen Kolbenstangenschutz
  • Kurze Arbeitszyklen dank eingebautem Eilgangventil
  • Zwei unabhängig voneinander bewegliche Zangenarme zur Eliminierung von Reaktionskräften sowie auswechselbare Schneidmesser 

Die Produktreihe ist kürzlich um die CB 5500 und die CB 7500 ergänzt worden und umfasst nun sechs Modelle mit einem Einsatzgewicht von 320 bis 7400kg für die Baggerklassen von 2 bis 85t. Die CBs wurden speziell für schwere Fundamentarbeiten entwickelt und eignen sich insbesondere für den Rückbau mit Longfrontbaggern sowie Bereiche in denen der Hydraulikhammer nicht eingesetzt werden kann.

Kombination aus 2 flexiblen Zangenarmen und 2 Hydraulikzylindern:

Mehr Kraft an der Spitze und Eindämmung von Reaktionskräften

Bei der Bauform der CB 5500 wurde – wie bei Zangen von Epiroc üblich – ein Zwei-Zylinder-System gewählt. Dies bringt mehr Kraft an der Spitze mit sich und verhindert Reaktionskräfte. Somit wird eine herausragende Leistung bei gleichzeitiger Schonung des Trägergeräts gewährleistet. Hervorzuheben sind hier laut Epiroc Vertriebsleiter Jens Westermann die 360 Grad Rotation mit Überdruckventil: „Wenn die Zange das Material in einem schrägen Winkel greift, ermöglicht das eingbaute Überdruckventil eine automatisch ausgelöste Bewegung, welche die die Zange in die richtige Position rückt. Durch dieses Ventil ist sowohl die Zange als auch das Trägergerät gut vor schädlichen Reaktionskräften geschützt.“

Die Kombination aus 2 beweglichen Zangenarmen und 2 Hydraulikzylindern bringt einen weiteren Vorteil mit sich: eine nahezu konstante Schließkraft, selbst bei geschlossenen Armen. Während herkömmliche Modelle mit nur einem Zylinder oder nur einem beweglichen Arm in der Regel maximal 70 bis 80% Schließkraft an der Zangenspitze erreichen, können mit der CB 5500 sowie der CB 7500 bis zu 90% im (fast) geschlossenen Zustand beibehalten werden. Die unabhängig voneinander bewegten Zangenarme verhindern außerdem Verschiebungskräfte der Zange und des Baggers. „Dies ermöglicht eine präzise und schonende Arbeitsweise selbst in großen Höhen und schwer zugänglichen Stellen“, erläutert Jens Westermann.

Prototyp zeigt sich im Testbetrieb von bester Seite

Die CB 5500 ist der Trägerklasse von 50-65 t ausgelegt und wird mit einem Betriebsdruck von 350 bar betrieben. Die Maulweite der CB 5500 beträgt 1.600 mm bei einer gleichzeitig imposanten Maultiefe von 1.060 mm. Die Backen sind aus 650er Hardox gefertigt und an den am meisten belasteten Stellen zusätzlich verstärkt. Die Spitzen können aufgeschweißt werden. Auch die Schmierstellen sind optimal zugänglich und trotzdem vor möglichen Beschädigungen geschützt.

Sie überzeugt mit Öffnungs- und Schließzeiten von 4,1 bzw. 3,5 sec, ebenso wie mit einer Schnittkraft von 150t an der Backenspitze. Die kurzen Arbeitszyklen werden durch das eingebaute Eilgangventil ermöglicht. Diese Leistungsparameter und die damit verbundene erhöhte Effizienz waren auch beim Oettinger Auftrag in Karlsruhe entscheidend.

Da die Beton-Abbruchzange im Testbetrieb überzeugt hat, wurde sie von der Oettinger Gruppe direkt  übernommen. Geschäftsführer Robert Oettinger resümiert: „Mit der CB 5500 haben wir eine sehr gute Maschine in den Fuhrpark aufgenommen, die gerade in Anbetracht ihrer Größe eine herausragende Leistung erbringt.“

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