Bald ist es soweit – dann hat die lange Zeit des Reiseverzichts endlich ein Ende. Nah gelegene Erholungs- und Ausflugsziele sind dann gefragt, um schnell die Sehnsüchte nach einem „Tapetenwechsel“ oder einer Auszeit im Grünen zu stillen. Um bei Gästen schon heute die Vorfreude auf ein Wiedersehen zu wecken, verraten fünf Einheimische des oberbayerischen Moorheilbads Bad Aibling ihre Lieblingsorte. Sie haben sich dafür besonders schöne und eher weniger bekannte Plätze im Kurort ausgesucht, die nur darauf warten, entdeckt zu werden, sobald ein Besuch wieder möglich ist. Ein Ortsspaziergang in Gedanken:

Die Schleuse zwischen Mühlbach und Glonn

Mike Stratbücker kennt Bad Aibling bestens – der gebürtige Aiblinger ist stark im Heimatmuseum engagiert und führt seit vielen Jahren Stadtführungen durch. Sein Lieblingsort im Moorheilbad liegt streng genommen außerhalb des Orts, ist aber für die Wirtschaftsgeschichte von eminenter Bedeutung: Es ist die Schleuse zwischen den beiden Flüssen Mühlbach und Glonn, die im Volksmund Ablass und im Dialekt liebevoll „Oloss“ genannt wird. Bereits seit Generationen ist dieser Ort ein Spielgelände für Bad Aiblings Jugendliche gewesen. Besonders schätzt er hier die Ruhe der Natur, sodass er ungestört dem Vogelgezwitscher lauschen und den Fischen beim Schwimmen zusehen kann.

Die kleine Wanderung Harthausen

Wie ein stylishes Lagerfeuer geht, wissen Lorenz Albrecht und Ludwig Grimm von der Firma Ghettofassl genau. Die beiden designen mit ihrem insgesamt fünfköpfigen Team Metalltonnen und machen daraus tragbare Feuerstellen, sei es für den eigenen Garten oder ein Firmenevent. Sie haben nicht nur einen Lieblingsort, sondern gleich mehrere, die sie regelmäßig bei einer Wanderung besuchen. Diese beginnt im Bad Aiblinger Ortsteil Harthausen und führt zum Trainingsplatz des Dirtjumpvereins Bad Aibling, wo eine Gruppe von Dirtbikern ihre eindrucksvollen Tricks bei schönem Wetter vorführt: Die jungen Artisten bewegen sich auf ihren Dirtjumpbikes über die Sprünge der angelegten Hügel durch die Luft und führen dabei waghalsige Tricks auf. Weiter geht die Wanderung zur Wakebase, einer Wasserski- und Wakeboard-Anlage mit eigens angelegtem Strand, ideal für eine kleine Verschnaufpause mit Bergblick und ein Feierabendbier, bevor es auf gleichem Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt geht.

Der Fluss Mühlbach

Karl Scherer, Senior-Chef des Familienunternehmens Gerberei Scherer, kennt seinen Lieblingsort bereits seit seiner Geburt – denn er befindet sich unmittelbar vor seinem Geburts- und Wohnhaus in Bad Aibling. Es ist der Fluss Mühlbach, dessen Blick er täglich von dem Bänkchen vor seinem Haus genießt, für ihn ein Ort zum Auftanken und zur Ruhe kommen. Zum Mühlbach hat Karl Scherer seit jeher eine besondere Beziehung, denn er hat ihn sein Leben lang geprägt, und das immerhin schon über 80 Jahre – denn dort hat er unter anderem schwimmen gelernt und in seiner Kindheit beim Felle waschen der Gerberei zugesehen.

Der Ortsteil Zell

Hubert Lang ist Inhaber der Traditionsgaststätte „Café zum Heiss“, die ihre Gäste mit hausgemachten Kuchen und deftiger Hausmannskost verwöhnt. Er hat streng genommen sogar zwei Lieblingsorte: Zum einen der Ortsteil Zell, der aus vier Häusern am Rande von Bad Aibling besteht. Besonders schätzt er hier die unverbaute Landschaft mit dem Bergblick im Süden, wo zahlreiche Wander- und Radwege durch die Wiesen und Wälder führen, und die absolute Ruhe. Zum anderen ist es der Weg unterhalb des Ortsteils Harthausen. Für Hubert Lang ist dies der ideale Ort zum Ausruhen und Innehalten auf den Bänken und den freien Blick in die Berge zu genießen.

Die Birkenallee

Pfarrer Markus Merz ist zwar kein gebürtiger Bad Aiblinger, jedoch hat auch er schnell einen Lieblingsort mit einer ganz besonderen Geschichte gefunden: Die Birkenallee. Ende des 19. Jahrhunderts legte der Bäckermeister Martin Schwarzfischer den Grundstein für die Allee, indem er eine Vielzahl kleiner Birkenpflänzchen rechts und links pflanzte und damit einen Weg markierte. Der Legende nach goss der Bäckermeister anfangs die Pflänzchen sogar noch selbst mit der Gießkanne. Noch heute erinnert die Birkenallee an Martin Schwarzfischer: sie ist mit knapp 300 Birken gesäumt und verbindet das Stadtzentrum Bad Aiblings mit Harthausen. Ein Stück dieser Allee trägt heute noch den Namen von Martin Schwarzfischer. Für Markus Merz ist ein Spaziergang auf der Birkenallee wie ein Kurzurlaub und eine Gelegenheit zum Innehalten.

Über Bad Aibling:

Bad Aibling ist Bayerns ältestes Moorheilbad und Deutschlands jüngstes Thermalbad. Mit insgesamt acht auf Moorbehandlungen spezialisierten Gesundheit- und Wellnesskliniken, einer Solen- und Moorschlamm-Badeanstalt und erfahrenen medizinisch-therapeutischen Fachkräften bietet der Kurort im oberbayerischen Mangfalltal beste Voraussetzungen für einen Gesundheitsurlaub. Neben den traditionellen Mooranwendungen und dem breiten Wellness-Angebot zeichnet sich Bad Aibling durch die wohltuende Wirkung seines Heilwassers, das mittlerweile staatlich anerkannt ist, aus. Die natürliche Heilwirkung des oberbayrischen Moores besonders erkannte 1845 der bayerische Gerichtsarzt Dr. Desiderius Beck, dem Bad Aibling seine Moortradition verdankt. Der Behandlung mit Moor wird vor allem bei Gelenk- und Wirbelsäulenleiden, Rheuma, Arthrose, Durchblutungsstörungen, Bandscheibenschäden oder Frauenleiden ein positiver Effekt nachgesagt. Im Jahr 2020 feiert die Kurstadt gleich ein Doppel-Jubiläum: 175 Jahre Moorbad, 125 Heilbad.

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