24. Internationale Passivhaustagung, die im September dieses Jahres in Berlin stattfinden sollte, wird den Umständen entsprechend als umfangreiche Online-Tagung angeboten. Vorträge, Workshops, die Fachausstellung sowie Gebäudebesichtigungen, feste Bestandteile jeder Passivhaustagung, gehören auch diesmal zum Programm. Netzwerken unter den Teilnehmern wird ebenfalls virtuell ermöglicht.

„Passivhaus – Nachhaltig die Zukunft bauen!“ – der Fokus der 24. Internationalen Passivhaustagung zeigt auf, wie der Gebäudesektor zu einer nachhaltigen Zukunft beiträgt. „Trotz Coronakrise muss der Klimaschutz ja ernsthaft weitergehen. Energieeffizientes Bauen ist dafür unverzichtbar. Da wir mittlerweile viele Veranstaltungen online anbieten und die Rückmeldungen durchweg positiv sind, liegt es nahe, auch die Passivhaustagung virtuell anzubieten“, erklärt Jan Steiger, Mitglied der Geschäftsführung. Das Passivhaus Institut, Veranstalter der Internationalen Passivhaustagungen, stellt gerade das umfangreiche Programm für die Tagung im September 2020 zusammen. Der genaue Zeitraum der Online-Tagung wird noch bekanntgegeben.

„Freuen uns auf neues Format.“

Zur Internationalen Passivhaustagung gehört typischerweise die Fachausstellung: Auch die 24. Internationale Passivhaustagung bietet die Möglichkeit, Komponenten zum energieeffizienten Bauen und Sanieren kennenzulernen. „Das wird bei einer Online-Veranstaltung naturgemäß anders ablaufen als bisher. Doch die Möglichkeit, sich umfassend über Produkte zu informieren und mit den Herstellern auszutauschen, die wird es auch diesmal wieder geben“, so Steiger. Das gilt auch für die Workshops sowie das Netzwerken unter den Teilnehmern, ebenfalls feste Bestandteile jeder Internationalen Passivhaustagung. Beides wird auch bei dieser Tagung ermöglicht – diesmal virtuell. „Wir sind flexibel und passen uns den Umständen an. Wir freuen uns auf dieses neue Format. Und darauf, zusätzliche Teilnehmer anzusprechen, da dieses Jahr keine Anreise zur Tagung nötig sein wird“, erklärt Jan Steiger.

Da die Internationale Passivhaustagung 2020 als Online-Veranstaltung angeboten wird, verschiebt das Passivhaus Institut den Passive House Award auf das nächste Jahr. Es ist jedoch weiterhin möglich, für den Award zertifizierte Passivhäuser einzureichen. https://cms.passivehouse.com/de/passive-house-award/ 

Aktuelle Informationen zur 24. Internationalen Passivhaustagung gibt es auch unter www.passivhaustagung.de 

Allgemeine Informationen

Passivhäuser

Beim Passivhaus-Konzept wird der für Gebäude typische Wärmeverlust durch Wände, Fenster und Dach drastisch reduziert: u.a. durch eine hochwertige Wärmedämmung, Fenster mit dreifacher Verglasung sowie eine luftdichte Gebäudehülle. Die insgesamt fünf Grundprinzipien sorgen dafür, dass Passivhäuser ohne klassische Gebäudeheizung auskommen. „Passiv“ werden die Häuser genannt, da der größte Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung sowie Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird.

Da die Wärme in einem Passivhaus lange verbleibt, muss nur an sehr kalten Tagen aktiv geheizt werden. Insgesamt ist sehr wenig Energie für die Bereitstellung dieser Restwärme vonnöten. Im Sommer ist ein Passivhaus ebenfalls im Vorteil: Dann bewirkt die gute Dämmung, dass die Hitze draußen bleibt. Eine aktive Kühlung ist daher in Wohngebäuden in der Regel nicht nötig. Durch die niedrigen Energiekosten im Passivhaus sind die Nebenkosten kalkulierbar – eine Grundlage für bezahlbares Wohnen und sozialen Wohnungsbau. Ein Passivhaus verbraucht rund 90 Prozent weniger Heizwärme als ein bestehendes Gebäude und 75 Prozent weniger als ein durchschnittlicher Neubau.

Passivhaus und NZEB

Der Passivhaus-Standard erfüllt die Anforderungen der Europäischen Union an Nearly Zero Energy Buildings. Laut der Europäischen Gebäuderichtlinie EPBD müssen die Mitgliedstaaten die Anforderungen an so genannte Fast-Nullenergiehäuser (NZEB) in ihren nationalen Bauvorschriften festlegen. Die Richtlinie der EU ist seit Januar 2019 für öffentliche Gebäude in Kraft und gilt für alle anderen Gebäude ab dem Jahr 2021.

Pionierprojekt Das weltweit erste Passivhaus errichteten vier private Bauherren, darunter Dr. Wolfgang Feist, vor über 28 Jahren in Darmstadt-Kranichstein. Die Reihenhäuser gelten seit dem Einzug der Familien 1991 als Pionierprojekt für den Passivhaus-Standard. Das Pionier-Passivhaus nutzt mit seiner neuen Photovoltaikanlage nun erneuerbare Energie und erhielt das Zertifikat zum Passivhaus Plus.

Passivhaus und erneuerbare Energie

Der Passivhaus-Standard lässt sich gut mit der Erzeugung erneuerbarer Energie direkt am Gebäude kombinieren. Seit April 2015 gibt es für dieses Versorgungskonzept die neuen Gebäudeklassen „Plus“ und „Premium“.

Passivhäuser

Mittlerweile gibt es Passivhäuser für alle Nutzungsarten: Neben Wohn- und Bürogebäuden existieren auch Kitas und Schulen, Sporthallen, Schwimmbäder und Fabriken als Passivhäuser. In Frankfurt am Main entsteht gerade die weltweit erste Passivhaus-Klinik. Das Interesse steigt stetig. Mit Blick auf den Ressourcenverbrauch der Industrieländer sowie den Klimaschutz setzen Kommunen, Unternehmen und Privatleute einen Neubau oder eine Sanierung zunehmend im Passivhaus-Standard um.

Passivhaus Institut

Das Passivhaus Institut mit Sitz in Darmstadt ist ein unabhängiges Forschungsinstitut zur hocheffizienten Nutzung von Energie bei Gebäuden. Das von Dr. Wolfgang Feist gegründete Institut belegt eine internationale Spitzen-position bei der Forschung und Entwicklung zum energieeffizienten Bauen. Dr. Wolfgang Feist erhielt unter anderem 2001 den DBU-Umweltpreis für die Entwicklung des Passivhaus-Konzepts.

Internationale Passivhaustagung Die 24. Internationale Passivhaustagung findet im September 2020 als Online-Veranstaltung statt.

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