Trotz der Corona-Krise stecken in einer dualen Ausbildung große Chancen für die Zukunft. Die Wirtschaft in der Hauptstadtregion ruft junge Menschen dazu auf, sich gerade jetzt um eine Lehrstelle zu kümmern. „In Brandenburg sind aktuell noch fast 8.000 Ausbildungsplätze in den Betrieben unbesetzt. Für junge Männer und Frauen gibt es in vielen Branchen beste Perspektiven, trotz der momentanen Schwierigkeiten“, sagte UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck am Montag. Viele Firmen engagierten sich weiter in der Ausbildung, weil der Fachkräftebedarf in den kommenden Jahren unverändert hoch sein werde. „An der demografischen Entwicklung ändert die Pandemie nichts. Die Wirtschaft braucht Nachwuchs, um sich weiterhin behaupten zu können.“

Bislang sei die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze in Brandenburg gegenüber dem Vorjahr nur leicht zurückgegangen. Aktuell suchten gut 6.900 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber noch nach einer passenden Lehrstelle. „Talentierten Nachwuchs zu finden, ist für die Firmen derzeit schwierig, denn das persönliche Kennenlernen etwa auf Ausbildungsmessen oder bei Betriebsbesuchen ist kaum möglich“, erklärte Amsinck.

Die Wirtschaft hat deshalb ihr Online-Informationsangebot ausgebaut. Die Unternehmensverbände bündeln unter https://www.uvb-online.de/de/ausbildung-berlin-und-brandenburg die Kampagnen und Vermittlungsangebote ihrer Mitgliedsverbände. „Ob Gebäudetechniker, Einzelhandelskauffrau, Tischlerin oder Lagerlogistik-Fachmann – die Möglichkeiten sind vielfältig. Jedes Talent kann einen guten Start ins Berufsleben finden“, sagte der Hauptgeschäftsführer. Auch bei Arbeitsagenturen, Kammern und Innungen gebe es umfangreiche Informationen und telefonische Beratung. „Für eine duale Ausbildung spricht vieles – die Inhalte sind auf der Höhe der Zeit, die Vergütung wird immer besser, und die Zukunftsperspektive stimmt auch.“

Auch Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, macht sich für die duale Ausbildung stark: „Auch in diesen wirtschaftlich angespannten Zeiten findet Ausbildung weiterhin erfolgreich statt – und das ist wichtig und richtig. Jugendliche und Eltern sollten nicht nachlassen, sich über berufliche Perspektiven in der dualen Berufsausbildung zu informieren. Das neue Informationsangebot der UVB trägt dazu bei, sich branchenbezogen zu informieren und von den Einzelverbänden beraten zu lassen.“

Konkrete Ausbildungsplatzangebote finden sich u.a. auf dem Fachkräfteportal der Wirtschaftsförderung Brandenburg WFBB. Auch werden dort diverse „Services für Jugendliche“ wie Verbundausbildung oder die „Assistierte Ausbildung Brandenburg“ präsentiert. Jugendliche und ihre Eltern können darüber hinaus @brandenburgwilldich auf Instagram und Facebook abonnieren. Dort gibt es jeden Monat einen Überraschungspreis zu gewinnen und natürlich jede Menge Informationen rund um Ausbildung in Brandenburg.

Den Firmen machten die aktuelle Situation und die Unsicherheit zwar zu schaffen, räumten die Unternehmensverbände ein. Eine Ausbildung bleibe aber eine Investition in die Zukunft. „Wenn die Konjunktur hoffentlich bald wieder anspringt, brauchen wir Fachkräfte, um wettbewerbsfähig zu sein. Darauf bereiten sich die Firmen vor“, sagte Amsinck. Zudem seien nicht alle Branchen gleichermaßen von der Krise betroffen. Auf dem Bau, im Handwerk, im Einzelhandel, in der Lebensmittelindustrie oder in der Landwirtschaft hielten sich die Probleme bislang in Grenzen. Amsinck rief alle Unternehmen auf, zu prüfen, ob sie noch zusätzliche Ausbildungsplätze anbieten können. „Das ist ein Engagement, das sich allemal lohnt“, versicherte er.

 

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