Anlässlich des Internationalen Kindertages fordert der Deutsche Caritasverband in einem breiten Bündnis unter Federführung der Nationalen Armutskonferenz (nak) Bund, Länder und Kommunen auf, der Bekämpfung der Armut von Kindern und Jugendlichen in Deutschland dringend mehr Aufmerksamkeit zu geben. Dazu appelliert das Bündnis an die politisch Verantwortlichen endlich konkrete Konzepte mit notwendigen Umsetzungsschritten vorzulegen, die allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen ermöglichen.

Caritas-Präsident Peter Neher erklärt dazu: „Täglich eine warme Mahlzeit ist keine Selbstverständlichkeit für arme Kinder in Deutschland. Klassenfahrten? Theaterbesuche mit der Schule? Kinder aus armen Familien bleiben oft zu Hause, weil die Eltern dafür das Geld nicht aufbringen können. Wir wissen aus unserer Beratung, unseren Einrichtungen und Diensten, dass neue Bücher, Stifte oder ein neuer Schulranzen für arme Kinder oft nur ein Wunsch ist. Auch auf Nachhilfe müssen die Kinder häufig verzichten. Freunde nach Hause einladen würden sie gern, aber die Wohnung ist zu klein für ein eigenes Zimmer. Und für den Kindergeburtstag bleibt kein Geld, weil es schon für Essen und Getränke knapp kalkuliert ist. Für ein Geschenk für Freundin oder Freund reicht es schon mal gar nicht. Manche Kinder frieren im Winter, weil ihre Eltern ihnen keine warme Jacke oder Schuhe kaufen können. Sie besitzen keine Markenkleidung, kein Smartphone und fürs Kino ist nie Geld da. Ganz zu schweigen von Sport im Verein oder Musikunterricht. Arme Kinder verzichten auf vieles, was für andere Gleichaltrige normal ist. Für die Kinder ist das nicht nur ein materielles, sondern auch ein Problem der Teilhabe. Wir fordern, dass alle Kinder eine Chance auf ein gutes Aufwachsen haben.“

Jedes fünfte Kind und jede_r fünfte Jugendliche wächst in einem Haushalt auf, in dem Mangel zum Alltag gehört: Mangel an Geld sowie an sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Chancen. Das muss sich ändern: Wir können nicht länger hinnehmen, dass Kindern und Jugendlichen Startchancen genommen werden ihnen bestimmte gesellschaftliche Erfahrungen und Aktivitäten oft dauerhaft verschlossen bleiben. Folgende Grundsätze sind hierbei für die unterzeichnenden Sozial- und Familienverbände, Gewerkschaften, Stiftungen, Kinderrechtsorganisationen und Einzelpersonen von zentraler Bedeutung:

1.  Armut ist kein Versagen der/des Einzelnen!
2.  Alle Kinder und Jugendlichen haben Anspruch auf gleichwertige Lebensverhältnisse!
3.  Jedes Kind ist gleich viel wert!
4.  Unterstützung muss dort ankommen, wo sie gebraucht wird! 

Die gemeinsame „Erklärung des Ratschlags Kinderarmut“ haben 59 Organisationen und Einzelpersonen, darunter Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Kinderrechtsorganisationen, Familienverbände, Selbsthilfeorganisationen, Wissenschaftler*innen unterzeichnet.

Zum Ratschlag Kinderarmut:

Auf Initiative der Nationalen Armutskonferenz (nak) trafen sich 2016 zahlreiche bundesweit agierende Organisationen, um gemeinsam Perspektiven der Bekämpfung von Kinderarmut zu diskutieren. Die erste gemeinsame Erklärung „Keine Ausreden mehr: Armut von Kindern und Jugendlichen endlich bekämpfen!“ wurde im Juni 2017 als Forderungen zur Bundestagswahl von 46 Organisationen und Einzelpersonen unterstützt und unter breiter medialer Beachtung veröffentlicht. Diese Erklärung wurde in gekürzter Form auch auf die Kampagnen-Plattform „we act“ zur Mitzeichnung gestellt und erreichte fast 40.000 Unterschriften. Anlässlich des 13. Treffens der Menschen mit Armutserfahrung bekräftigte der Ratschlag seine Forderungen mit der Erklärung „Bekämpfung von Kinderarmut muss Priorität haben! – Gemeinsame Erklärung von Nationaler Armutskonferenz, Kinder-, Familien- und Wohlfahrtsverbänden“ im November 2018.

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