Die durch den COVID-19-Ausbruch verursachte Störung der Weltwirtschaft im ersten Quartal 2020 stellt die Finanz- und Treasury-Teams vor eine einzigartige Herausforderung.

Im Gegensatz zu früheren Marktstörungen betreten die Auswirkungen des Corona Virus Neuland und können viele Monate andauern. Dies hat Auswirkungen auf das Management von Betriebskapital und Lieferketten. In diesem Zuge erlangen das Thema Cash Visibility und die damit verbundenen Cash Operations eine extrem wichtige Funktion.

Finance- und Treasury EXPERT Thomas Dohmen erzählt im Interview wie sich die Anforderungen der Unternehmen während der Krise verändert haben.

Wie stehen Firmen aktuell dem Treasury Management gegenüber?

Thomas Dohmen: “Unsere Wahrnehmung in den laufenden Projekten zur SAP-Implementierung von Treasury Management Komponenten zeigt eine starke Verschiebung der Priorität auf Cash & Visibility und dem damit verbundenen Treasury Reporting auf. Die Nachfrage des Managements nach täglichen aktuellen Kennzahlen im Rahmen eines Cash Cockpits oder Cash Reportings stellt gerade das Management Reporting des Controllings in die zweite Reihe. Während sich die Ansteckung weltweit manifestiert und verstärkt, sehen sich Unternehmen zunehmend mit Störungen in ihrer Wertschöpfungskette konfrontiert – von der Beschaffung bis zur Herstellung und zum Vertrieb. Darüber hinaus sind bestimmte Branchen Zeugen einer verringerten Kundennachfrage, was sich negativ auf den Cashflow und ein breiteres Betriebskapital auswirkt.”

Was muss eine SAP-basierte Cash Visibility verstärkt leisten?

Thomas Dohmen: “Wichtig ist, dass die SAP-basierte Cash Visibility einen Überblick der aktuellen Liquiditätspuffer und des Liquiditätsbedarfs gibt. Kurzfristig kann ein Zusammenfluss eines oder mehrerer dieser Faktoren das Betriebskapital belasten und höhere Liquiditätspuffer erfordern, um die Auswirkungen abzufedern. Angesichts der sich verschärfenden Liquiditätssituation könnten Kunden und Lieferanten, insbesondere strategische oder schwächere Finanzierungskapazitäten, auch versuchen, die Vertragsbedingungen neu auszuhandeln. Dies verstärkt die Notwendigkeit, dass sich das Corporate Treasury auf das Betriebskapital fokussiert. Das Erreichen eines Umsatzziels unter diesen Umständen, kann sehr wohl zu längeren Kreditlaufzeiten und erhöhten Kreditrisiken für Kunden und Lieferanten führen.

Ebenfalls ist es sehr wichtig, dass die Cash Visibility das Ziel verfolgt die Zahlungsfähigkeit sicher zu stellen. Über die Herausforderungen in der physischen Wertschöpfungskette hinaus führen Unsicherheiten in der finanziellen Wertschöpfungskette auch zu Auswirkungen auf die Finanzierung. Beispielsweise können die jüngsten Fälle von unerwarteten Schließungen der Finanzmärkte und eingeschränkten Betriebszeiten für Clearingsysteme, wie sie auf den Philippinen, in Indonesien und in Sri Lanka beobachtet werden, die Fähigkeit von Unternehmen beeinträchtigen, Zahlungen zu leisten und zu erhalten oder auch Konten zu finanzieren und zu entlasten.“

Welche Empfehlung geben Sie Unternehmen hier?

Thomas Dohmen: “Die Finanzverwaltung eines Unternehmens muss die Transparenz durch ein starkes Finanzmanagement System (TMS) sicherstellen. Um den optimalen Nutzen zu erzielen, sollte dies auf dem SAP Treasury and Cash Management basieren. Wir empfehlen zusätzlich die Nutzung, unseres BDF Add-Ons die Treasury Reporting Suite. Der Einsatz von echtzeitfähigen Reporting-Systemen wird immer wichtiger werden, um einen Überblick über Cashflows, Wechselkursrisiken, Liquidität und Finanzierung zu behalten. Dies kann trotz bereits bestehender Treasury Management Systeme, aktuell nicht immer sichergestellt werden. Wenn es um Daten geht, ist es aber enorm wichtig, Inkonsistenzen zu vermeiden, die zu einer falschen Entscheidung führen könnten. Deswegen sollte das bestehende Treasury Management System insbesondere in diesen Zeiten auf den Prüfstand, damit sichergestellt ist, dass Inkonsistenzen vermieden werden. Weiterhin kann es strategisch Sinn machen, die Zahlungsprozesse im Rahmen des Aufbaus hinsichtlich einer In-House Bank zu optimieren.”

Was ist der Vorteil einer solchen In-House Bank?

Thomas Dohmen: “Mit der Implementierung einer Corporate Bank integrieren Sie Ihr Cash Management, Netting, laufende Investitionen nicht liquider Mittel, sowie das konzerninterne Pooling und die konzerninterne Kreditvergabe in SAP. Für mehr Prozesseffizienz, geringere Kosten und starke Compliance. Die zentrale Abwicklung und Organisation der konzernweiten Zahlungsabwicklungen trägt zum einen durch die Echtzeit-Übermittlung an das Cash Management, als auch durch die Transparenz im Zahlungsverkehr erheblich zur Schaffung von Synergieeffekten bei. Im Rahmen der Implementierung der Corporate Bank wird der Grundstein zur Senkung der Betriebskosten gelegt. Der sukzessive Aufbau von Know-how im Bereich des konzerninternen Cashpoolings, als auch die Übernahme der Intercompany Zahlungsabwicklung werden externe Service-Leistungen von Banken ersetzen (Cashpooling durch Bank, Gebühren durch Führung externer Bankkosten). Teil der Implementierungen ist die SAP integrierte Einführung sowie die Optimierung der bereits bestehenden Prozesse.”

Vielen Dank für das Interview

Über die bdf consultants GmbH

BDF EXPERTS ist führend in der SAP-Beratung & Software-Entwicklung im Product Lifecycle Management und Corporate Finance & Treasury auf Basis S/4 HANA und SAP ERP. Wir beraten große Mittelständler und Konzerne in der DACH-Region. Als Team von Digitalisierungsexperten digitalisieren und optimieren wir die Daten und Prozesse unserer Kunden. Mit unseren Produkten wie dem Process Control Center (PCC) oder dem Cash Position Cockpit (CPC) holen wir das Optimum aus Ihrem SAP heraus.

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